WARNUNG: In diesem Text wird das Z-Wort verwendet, weil es zur Beschreibung der Handlung nötig ist.
Eine Flussfahrt die ist lustig, eine Flussfahrt, die ist schön, doch ob sie für TKKG schön bleibt, wenn sie verfolgt werden, was ein Drache, eine Banane und sechs Richtige damit zu tun haben, sehen wir in dieser Analyse. Das Buch erschien 1982, das Hörspiel 1982.
1 Zusammenfassung
1.1 Die Handlung des Hörspiels
1.2 Abweichungen im Vergleich zum Buch
2 Analyse
2.1 Sprache und Zensur
2.2 Die Rocker: Plotzka, Rosa, Theo und Sam
2.3 Gierke: Popanz im Buch, Kampfsportler im Hörspiel
2.4: Alternativer Ansatz
3 Fazit: Welche Fassung gewinnt?
1 Zusammenfassung
1.1 Die Handlung des Hörspiels
Tarzan radelt mit einem Fund zurück ins Internat, wird aber von einem Rockerpärchen angegriffen. Rainer Plotzka und seine Freundin Rosa. Er greift ihn mit einer Kette an, doch landet im Wasser. Rosa jagt ihn mit dem Schraubenschlüssel, trifft aber versehentlich Plotzka. Tarzan zieht ab.
Im Internat angekommen, sieht er, wie Klößchen sich auf die Kanufahrt vorbereitet. Er will 56 Tafeln Schokolade mitnehmen, doch T zwingt ihn dazu, die Anzahl auf 14 zu reduzieren. Dann erzählt er von einem Vorfall, den er erlebt hat. Ein gewisser Slansky hat einen Plan und ein Foto versteckt, bevor er verhaftet wurde. T hat die Sachen an sich genommen. Auf dem Plan sind Zeichnungen, ein Drachenkopf, Schafe, ein Friedhof und weiteres abgebildet, während das Bild eine Frau zeigt.
Da die Ferien angebrochen sind, freut sich TKKG auf ihre Floßfahrt. Glockner fährt sie zum Fluss, wobei T sich eingehend mit ihm über Slansky unterhält. Kommissar Lukas bearbeite den Fall und ursprünglich sollte man den Komplizen fassen, doch die Polizei griff zu früh zu. Gaby sieht, wie ein Motorradfahrer das Auto verfolgt. Karl bemerkt, dass es einer der Höllenengel ist. Glockner verabschiedet sich und dann geht es los.
Wieder macht Karl zwei Rocker aus, von denen einer sie verfolgt, während der andere wegfährt. Karl vermutet, dass Plotzka sich rächen möchte, worauf T erwidert, dass sie die Rocker bald los seien. Aber er irrt sich, denn kaum rasten sie nach einigen Stunden am Ufer, kommt die gesamte Meute angefahren und zwingt sie zur Flucht. Die Rocker fahren zur Brücke und werfen mit Steinen, die TKKG mit ihren Paddeln abwehrt. Aber Oskar wird getroffen. Kaum sind sie unter der Brücke durch, trennen die Rocker sich und verfolgen sie auf beiden Seiten. Gaby ist verzweifelt, weil sie sich nicht ausruhen können und Karl hat auch schlechte Nachrichten: Sie sind in einem relativ einsamen Gebiet mit allenfalls einigen Dörfern. Sie finden einen vermeintlich sicheren Ort, doch da tauchen die Rocker wieder auf. Einer von ihnen feuert mit einem Stahlkatapult und zwingt sie wieder zur Flucht.
Es wird dunkel, doch da findet TKKG eine kleine Insel. Sie kampieren und gehen langsam schlafen. Bis auf Tarzan. Kaum ist es dunkel, schwimmt der TKKG-Häuptling heimlich zum Ufer und kann die Rocker belauschen. Diese planen, auf die Insel herüberzuschwimmen und Tarzan gleich eines über die Birne zu geben. Rosa findet den Plan albern und reicht Plotzka dann sein Nachtfernglas. Da er es nahe bei Tarzan ablegt, kann er es entwenden, hängt es aber einige Meter entfernt auf.
Kaum zur Insel zurückgeschwommen, alarmiert T seine Freunde und die fragen sich, warum die Rocker sich so viel Mühe geben. Karl schließt Rache aus und T vermutet nun, dass sie auf Slanskys Schatzplan scharf sind. Glücklicherweise können sie eine geheime Stelle weiter unten am Ufer erreichen, übernachten und am nächsten Tag nach einem reichhaltigen Frühstück weiterfahren.
Am nächsten Tag sehen die Kinder, wie ein weißes Auto sie verfolgt. Gaby hält die Fahrer für Zigeuner. Gaby sieht die Rocker und Klößchen bemerkt, dass er die Streichhölzer verloren hat. Sie legen am Ufer an, wo die Rocker sie nicht erreichen können. Zu zweit gehen Willi und Tarzan zum Kiosk.
Klößchen bemerkt zwei Leute, die sich über eine Pfütze unterhalten. Jemand hat Benzin verschüttet und sie fragen sich, was sie tun sollten. Der eine meint, es werde verdunsten. Am Kiosk holen T und K Streichhölzer und eine Zeitung. Klößchen studiert die Schrift und stolpert fast in die Benzinpfütze. Die Zigeuner tauchen auf und überwältigen Tarzan. Willi will helfen, aber sein Häuptling schickt ihn weg. Der Anführer bedroht den TKKG-Häuptling mit einem Messer und der weiß nicht, was die Leute von ihm wollen. Um sich zu befreien, zündet er die Benzinlache mit einem der Streichhölzer an. Der Zigeuner-Anführer fängt Feuer und T kann zurück zum Kanu türmen. TKKG paddelt weiter. Es ist ihnen ein Rätsel, weshalb diese Leute ihnen hinterherjagen. Antworten liefert Klößchen, der inzwischen die Zeitung gelesen hat. Es geht um Juwelen mit einem Wert von eine Million Mark, die Slansky gestohlen hat.
Nun wird TKKG auf beiden Seiten des Flusses verfolgt. Auf der einen Seite die Rocker, auf der anderen Seite von den Zigeunern in ihrem Mercedes. Der Anführer ist sauer auf Tarzan, weil er von den Rockern berichtet bekommen hat, dass T seine Tochter Bianca mit einer Stahlkugel schwer verletzt hat. T stellt die Sache klar, indem er auf den Rocker verweist, der ein Stahlkatapult besitzt. Gaby erkundigt sich noch nach Bianca. Es geht ihr inzwischen besser. Kaum sind die Zigeuner verschwunden, rechnet T damit, dass sie ihnen die Rocker vom Hals schaffen werden.
Nach einer sicheren Nacht auf einem Camping-Platz erhalten die Kinder nützliche Hinweise von anderen Campern und beschließen, die Zeichnung zu entschlüsseln, denn was die Komplizin Slanskys (die Frau auf dem Foto) könne, könnten sie schon lange. Sie wollen anfangen, doch da tauchen die Höllenengel auf. Für den TKKG-Anführer unverständlich und es kommt noch dicker, denn der Fluss verengt sich, sodass sie anlegen, aussteigen und das Kanu erst einmal tragen müssen.
Sie halten an und entschlüsseln das Rätsel. In Obersalau ist der Berg Drachenkopf. Die Zahlen geben die notwendigen Schritte an, während die sechs Richtige hinter der Banane auf die Juwelen verweisen, die sich hinter einem bananenförmigen Stein verbergen. KKG blödelt, aber T besteht auf den nötigen Ernst.
Sie treffen zwei Angler und fragen sie nach den Zigeunern im Mercedes. Es stellt sich heraus, dass das Verbrecher sind und gestern allesamt verhaftet worden sind. Die Aufgaben werden auch verteilt: Die beiden Ks bleiben beim Kanu, während T und G dann in die Höhle gehen.
Die Kinder tragen das Kanu solange, bis sie es wieder ins Wasser lassen können. Erst jetzt fällt Tarzan auf, dass er seinen Brustbeutel nicht mehr hat. Klößchen hat es vermasselt, weshalb der Beutel aus dem Kanu gefallen ist. Wohl dort, wo die Angler waren. Tarzan rennt zurück, aber kommt zu spät. Plotzka hat den Plan und das Foto an sich gebracht. T und G entschließen sich nun, per Anhalter nach Obersalau zu kommen. Es hält auch jemand: Eine Frau; die Frau auf Slanskys Foto.
Während der Fahrt weist T Gaby darauf hin, dann versuchen sie die Frau namens Sirtl auszutricksen und verwenden dafür falsche Namen. Auf die Anspielungen aus Slanskys Plan wird Sirtl nicht schlau und als Tarzan ihr vorwirft, sie sei Slanskys Komplizin, stellt Sirtl klar, dass sie Versicherungsdetektivin sei und beweist es mit ihrem Ausweis. T und G entschuldigen sich und erzählen Sirtl die ganze Geschichte.
Kurz darauf kommen sie in Obersalau an und sehen die Motorräder der Höllenengel. Sie fahren zur Drachenhöhle und Gaby fragt, wer Slanskys Komplize seien könnte. Sie vermutet, dass es Gierke sein könnte, ein Meister japanischer Kampftechniken. Tarzan geht in die Höhle und stellt Gierke. Der ist überrascht und geht zum Angriff über, aber wird auf den Boden geworfen. Er freut sich, einen jungen Burschen gefunden zu haben, den man nicht so schnell versohlen kann. Sie kämpfen, aber Gierke unterliegt und gibt schließlich auf. Im Hintergrund hört man Polizeisirenen. Tarzan nimmt die Juwelen und seinen Ausweis an sich.
Die Formalitäten werden geklärt und Sirtl verspricht TKKG eine Belohnung. T und G gehen zurück zu den beiden Ks und die Flussfahrt kann nun ungestört ablaufen.
1.2 Abweichungen im Vergleich zum Buch
Das Buch beginnt mit Tarzan, der ein Paket aus einem Sportgeschäft abholt und Slansky vorbeieilen sieht. Er wird von einem Polizisten angerempelt, wodurch er es verliert, dann stolpert ein zweiter Polizist (Kommissar Lukas) noch über besagtes Paket und meint, Tarzan behindere eine Polizeiaktion. T entschuldigt sich, obwohl er Lukas nicht leiden kann, und hebt sein Paket, welches mit Gummisäcken gefüllt ist, wieder auf.
Im Stadtpark steht sein Rennrad, aber der wird nun von der Polizei abgeriegelt. Tarzan meint, Lukas solle die Besucher evakuieren, aber der scheucht ihn weg. Da Tarzan eine undichte Stelle direkt beim Kiosk im Park kennt, dringt er von dort ein. Er überlegt, ob er Slanksy schnappen sollte, und sieht den Käsebierplatz nebst Käsebierdenkmal, welches dem ehemaligen Oberbürgermeister der Stadt, August Wilhelm Käsebier, gewidmet ist. Dort sieht er auch Plotzka und Rosa (die als ‚Kraftradmieze‘ und der ‚Knalltütenhäuptling‘ bezeichnet werden) und es wird etabliert, dass der TKKG-Häuptling ihm schon einige Niederlagen beigebracht hat.
Slanksy will sich hinter Käsebiers Denkmal verstecken, aber wird erwischt. Tarzan hat beobachtet, was er in den Müllcontainer geworfen hat und nimmt die Papiere, wobei er von Rosa beobachtet wird. Er studiert den Geheimplan auf einer Bank und behält ihn für sich, weil Lukas ihn böse angefahren hat. Selbst Glockner würde er den Plan erst einmal nicht geben, weil er sehen will, ob da nicht auf eigene Faust etwas für ihn drin ist.
Da es der letzte Schultag ist, gibt es auch Zeugnisse und Peter Carsten geht mit je einer Eins in Mathe und in Sport in die Ferien.
Es gibt einen Szenenwechsel zu Gierke (Spitzname ‚Goldhamster‘), der wütend ist, weil sein Kumpan Louis Slansky (Spitzname ‚Maulwurf‘) von der Polizei geschnappt wurde. Er kleidet sich recht elegant mit Nadelstreifenanzug, Manschettenknöpfen und Ringen und Armbanduhr aus Gold.
Gierke trifft die Rocker, die er schon länger kennt, und die erzählen ihm, dass T die Papiere hat. Gierke meint, es sei doch einfach, einem 14-Jährigen das Zeug abzunehmen, aber Plotzka erzählt ihm, dass kein Gras mehr wächst, wo der TKKG-Häuptling hinlange. Plotzka ändert seine Meinung sehr schnell, als er 500 DM geboten bekommt.
Szenenwechsel zu Gaby, die alles für die Kanufahrt vorbereitet. Neben Kleidung und Futter für Oskar denkt sie auch an das Zelt und den Regenmantel. Kommissar Glockner sagt Gaby, er erlaube ihr die Flussfahrt nur, weil Tarzan dabei sei, weil er verantwortungsvoll sei und sich immer zu helfen wisse, nur solle sie ihm das nicht sagen, weil zu viel Lob den Charakter verderbe.
Als Tarzan zum Internat radelt, wird er überschwänglich von den abfahrenden Schülern gegrüßt. Dann kommt es zum Kampf zwischen Plotzka und ihm, der etwas anders abläuft. Zuerst rettet T sich mit einem Hechtsprung und gibt seinem Rennrad einen Drall, damit es nicht von Plotzkas Motorrad zu Schrott gefahren wird.
Er landet im Chaussee-Graben und stellt sich bewusstlos. Rosa warnt Plotzka, ihn nicht umzubringen, worauf Plotzka nur erwidert, er werde ihm nur ein bisschen wehtun. Tarzan lässt ihn herankommen und rammt ihm dann überraschend seine Füße vor die Brust, sodass es den Rocker zurückwirft. Plotzka versinkt fast im Wasser, also zieht T ihn auf die Wiese, damit er nicht ertrinkt.
Rosa wirft ihm vor, ihn getötet zu haben, dann wirft sie ihren Helm weg und geht mit dem Schraubenschlüssel auf ihn los. Tarzan fühlt laut Buch nacktes Entsetzen, denn es gelte ja KGGW (keine Gewalt gegen Weiber). Also rennt er vor ihr weg und um Plotzka herum. Der Rocker kommt zu sich, will Tarzans Jeans fassen, erwischt aber Rosas, die daraufhin fällt und im Fallen mit dem Schraubenschlüssel Kopf des Knalltütenhäuptlings trifft. Der Schlag sei aber nur leicht gewesen. Als T aus dem Graben klettert und sein Paket nimmt, blutet Plotzka am Kopf.
Beim Internat trifft der TKKG-Häuptling Werner Habicht, der von seinen Eltern abgeholt wird. Werner ist sich sicher, dass Tarzan irgendwann in der Volleyball-Nationalmannschaft spiele und er sich dann jedes Spiel anschauen werde. Sie erzählen über ihre Ferien und Vater Habicht redet mit T über Canadier und Kanufahrten. Das Kanu ist Gemeinschaftsbesitz der TKKG-Bande, worauf Frau Habicht fragt, wie die Bande an das Boot gekommen ist. Werner erzählt ihr darauf, dass sie das Kanu von einer netten Lehrerin geschenkt bekommen haben (es gibt einen Verweis auf Band 18: Hexenjagd in Lerchenbach), worauf Frau Habicht meint, er solle ihnen die ganze Geschichte auf der Fahrt erzählen.
Nach der Klößchen-Schokoladen-Szene gibt es einen Perspektivwechsel zu Plotzka, der mit Rosa die Pinguin-Bar betritt. Er schickt Rosa kurz weg und redet mit Gierke. P belügt ihn und behauptet, er sei von einem Dutzend Internatsschüler angefallen worden. Gierke erhöht daraufhin die Prämie auf 2.000 DM, worauf Plotzka seine achtköpfige Gang mobilisieren will. P geht kurz, Rosa kommt zurück und Gierke erfährt, dass sie P mit dem Schraubenschlüssel erwischt hat. G ist darüber amüsiert.
Die TKKG-Bande wird erst von Georg abgeholt, Kommissar Glockner kommt als Fahrgast mit, um beim Abladen zu helfen. Dann wird zum Fluss gefahren und Glockner erwähnt Slanksys Verbrechen: Betrügerei, Fälschung und Einbruch. Und nur weil Glockner den Fall nicht bearbeitet, sondern Lukas, händigt Tarzan ihm den Plan nicht aus. Weiterhin hat der Höllenengel, der dem Sauerlich-Wagen folgt, einen blauen Helm.
Es gibt erneut einen Szenenwechsel zu Gierke, der von Plotzka über TKKGs Flussfahrt informiert wird. G schaut sich seine Karten an und ist schockiert, weil die Bande nach Obersalau unterwegs ist, und bietet Plotzka eine Abmachung an. Jeder Rocker kriegt 1.000 DM und die Fahrtkosten bezahlt.
TKKG ist unterdessen mit dem Kanu unterwegs. Sie singen Volkslieder, tragen Sonnenhüte, um sich vor Sonnenbrand zu schützen, leeren eine Limo-Flasche, die aber im Wasser versinkt, als Klößchen sie zuschraubt und dem Fluss übergibt. Er fragt sich, ob es bei Flaschenpost einen Trick gibt, was Karl damit kommentiert, er solle seinen Briefträger fragen. Nachdem sie die steinewerfenden Rocker bei der Brücke überwunden haben, sehen sie einen Mann in einem Kajak, einem Faltboot, was Karl zu einem Vortrag darüber anstachelt.
Es wird etabliert, dass der Rocker mit dem blauen Helm das Stahlkatapult hat. Auf der Insel nimmt TKKG eine Fertigsuppe nebst etwas Brot und Hartwurst zu sich, zum Nachtisch rohe Bananen. Tarzan überlegt, ob er Gaby fragen sollte, ein Stück mit ihrer Mundharmonika zu spielen, aber entscheidet sich dagegen, weil die Stimmung zu gedrückt sei.
Als Tarzan die Rocker belauscht, werden diese näher charakterisiert. Blauhelm heißt Sam, während Theo der mit dem Totschläger ist. Nachdem TKKG von der Insel abgehauen ist, sehen sie einen alten Kahn, den Klößchen vor Schreck für den weißen Hai hält. Sie übernachten bei der versteckten Stelle und sehen am Morgen darauf, dass sie auf Privatgrund angelegt haben. Oskar rennt zu einer Hündin namens Trixi, die von ihrer Besitzerin gerufen wird: eine junge Frau bei einer Villa. T entschuldigt sich für ihr Eindringen, aber die Frau ist beruhigt, dass er kein Zigeuner ist, denn die habe sie vor einigen Tagen gesehen. T sagt, er glaube, Zigeuner seien nicht schlechter als andere Menschen und man solle sie nicht von vornherein ablehnen.
Die Frau stimmt ihm zu, habe aber bemerkt, dass sich die Diebstähle und Einbrüche gehäuft hätten und sie darin einen Zusammenhang sehe. Sie stellt sich als Anita Plessgen vor und lädt die TKKG-Bande zum reichhaltigen Frühstück ein. Ihr Mann ist Flugkapitän und oft unterwegs, daher fürchte sie sich, wenn sie allein ist. T schlägt ihr vor, sich einen scharfen Wachhund zuzulegen, der sich mit Trixi versteht. Als sie aufbrechen, sehen sie nur wenige Rocker.
Es folgt ein Szenenwechsel zu Plotzka, Sam und Theo, die eine geeignete Stelle für einen Hinterhalt auskundschaften wollen. Sie sehen das Zigeuner-Lager und kommen schließlich an eine geeignete Stelle. Sam trifft mit seinen Stahlkugeln ein zwanzig Meter entferntes Treibholz und freut sich schon, Tarzans Schulter zu zerschmettern. Dann hören sie etwas hinter einem Busch, halten es für eine streuende Katze und Sam feuert eine Kugel. Aber es folgt kein Gemaunze, sondern ein spitzer Schrei. Sam ist geschockt, denn er wollte das nicht, und P drängt darauf, zu türmen, doch da kommen schon die Zigeuner heran.
Der Anführer (Sandor) kommt und Plotzka spielt Besorgnis vor und kann die aufgebrachten Reisenden überzeugen, dass TKKG es war. Die schockierte Mutter will daraufhin, dass Sandor Tarzan umbringt, ihn aber noch vorher zu ihr bringt, damit sie ihm das Gesicht zerkratzen kann.
Während der Flussfahrt kitzelt Gaby mit ihren nackten Füßen Tarzan, der diese daraufhin auch kitzelt. Als Klößchen die Wespe verscheucht, verliert er eines seiner Paddel und bringt fast das Boot zum Kentern. Weiterhin lässt er die Zündhölzer über Bord gehen, als er in seine Vorratskiste mit der Schokolade greift. T und G frotzeln sich wieder, worauf T das Paddel so schwungvoll ins Wasser taucht, dass er Gaby und Oskar duscht. Ich zitiere ihre Reaktion:
„Mistkerl“ rief sie und klatschte ihm mit flacher Hand auf den Kopf.
„Heh!“ lachte Tarzan. „Das ist Tierquälerei.“
„Stimmt genau, du Affe!“ erwiderte Gaby.
(zitiert aus TKKG, Band 19, Kapitel 9)
Tarzan geht allein an Land und fragt die Männer, die bei der Benzinlache stehen, wo es Zündhölzer gibt. Er liest die Zeitung und denkt:
Mich rammt ein Rotkehlchen!
(zitiert aus TKKG, Band 19, Kapitel 9)
Er wird von vier Zigeunern mit Messern umringt, wobei Sandor ihn packt und seine Klinge an den Hals hält. Sandor schlägt ihn auch auf den Mund. Als sie ihn die Straße hochführen, stecken sie ihre Waffen weg. T hält das Streichholz noch in der Hand, als sie sich der Benzinlache nähern.
Ich bin in einer Notwehrsituation, sagte er sich. Hätte ich eine Handgranate, wäre ich berechtigt, mich damit zu wehren. Aber so hart würde ich nie handeln. Und Brandblasen an Beinen und Hintern ist keine harte Strafe für diese Ganoven.
(zitiert aus TKKG, Band 19, Kapitel 9)
Das Feuer erwischt drei der vier Zigeuner, während Tarzan mit einem Hechtsprung flüchtet. Nur Sandor kann ausweichen, wird aber von T überwältigt. Er flüchtet zurück zu seinen Freunden.
Es folgt ein weiterer Szenenwechsel zu Plotzka, der Floßheim mit seinen Leuten aufsucht und behauptet, TKKG würde mit Haschisch dealen und die Dorfbewohner damit aufwiegelt. Plotzka und Kumpane amüsieren sich über die Dummheit der Leute und der Knalltütenhäuptling sagt noch, dass er Ts braunen Brustbeutel gesehen habe und sich ziemlich sicher ist, dass sich darin Slanskys Papiere befinden.
Es kommt, wie es kommen muss. Die Dorfbewohner greifen TKKG an, die Bande verteidigt sich, stellt klar, dass sie keine Dealer sind, und ziehen weiter.
Es folgt ein Szenenwechsel zu Polizeimeister Sagolla, der einen weißen Mercedes ausmacht, der von Sandor und seinen Leuten gesteuert wird. Der Wagen wurde vor einigen Tagen gestohlen und die Zigeuner festgenommen.
Während der Übernachtung beim Lagerplatz folgt noch ein Perspektivwechsel zu Plotzka, der mit seinen Jungs ebenfalls übernachtet. Zu Dosengulasch und -spaghetti, während seine Gang unanständige Lieder singt. Sam hofft, dass Gierke sein Versprechen hält, worauf Plotzka ein denkwürdiges Zitat liefert:
„Kannst dich darauf verlassen, daß der sein Versprechen hält“, knurrte Plotzka. „sonst wäre Rabatz in der Zuckerdose.
(zitiert aus TKKG, Band 19, Kapitel 11)
Als TKKG das Rätsel löst und über den Drachenkopf redet, fügt Gaby auf Klößchens Kommentar, dass man nicht weiß, ob Drachen ausgestorben sind, an, dass er ihm vielleicht Schokolade zu fressen geben sollte.
Als sie das Kanu tragen müssen, zieht Tarzan seine Oberbekleidung aus und verstaut sein T-Shirt und Brustbeutel im Kanu. Er packt vorne, Klößchen und Karl packen hinten. Gaby führt Oskar und ist von der Arbeit befreit. Aber da die beiden Ks unter der Hitze leiden, fächelt Gaby ihnen mit einem Rhabarberblatt Luft zu.
Sie treffen bei ihrer Wanderung auf zwei Landstreicher.
Klößchen bietet Tarzan noch an, mit ihm zurückzugehen und den Brustbeutel zu suchen, aber der erwidert, er wolle noch bei Tag zurück sein.
Wieder Szenenwechsel zu den Rockern. Plotzka beobachtet TKKG und sieht, wie der Brustbeutel aus dem Kanu fällt. Leider können sie nicht hinfahren, weil sie auf der anderen Uferseite sind. Sie finden einen alten Kahn, mit dem P sich von Sam und Theo rüberrudern lässt. Sie krallen sich die beiden Bettler und holen sich den Brustbeutel.
Perspektivwechsel zurück zu Tarzan, der Dank eines Anglers erfährt, wo die Landstreicher sind. Er stellt diese auch und erfährt, dass die Rocker nun den Beutel haben. Er rennt zurück zu seinen Freunden und nun legen sie sich richtig in die Riemen, um nach Kehlbrück zu kommen, von wo aus es nicht mehr weit bis Obersalau ist. Ein Gewitter bricht los.
Erneuter Szenenwechsel zu den Rockern, die zu einer Telefonzelle gehen. Plotzka informiert Gierke und der freut sich. Bis auf Sam und Theo wird die Gang nach Hause geschickt.
Zurück zu TKKG. Das Gewitter wird stärker, weshalb sie den Fluss verlassen müssen. Sie bauen ihre Zelte auf. Sie müssen warten, bis das Unwetter zu Ende ist, dann paddeln sie weiter. Aber es ist schon 20 Uhr, als sie Kehlbrück erreichen. Sie gehen zu einem Campingplatz und machen sich schlau. Die beiden Ks bleiben zurück und hüten die Vorräte, während T und G versuchen, nach Obersalau zu kommen. Aber sie haben Pech. Der letzte Bus ist schon abgefahren und ein Taxi können sie sich nicht leisten. Sie versuchen es per Anhalter. Im Buch erfahren wir noch Sirtls Vornamen (Ursula).
Sirtl hat im Gasthaus Wolpertinger schon Zimmer gebucht. Gaby schläft bei Sirtl, Tarzan in einer Dachkammer. Sirtl übernimmt dafür die Kosten. Beim Wirt erfährt er, dass die Drachenhöhle derzeit nicht zugänglich ist. Durch den Regen sind die Wiesen ringsum unter Wasser und durch den heruntergespülten Schlammstrom ist der Eingang blockiert. Aber durch den porösen Kalksteinboden wäre die Höhle morgen schon wieder zugänglich.
Das Trio redet noch über ihre jeweiligen Abenteuer, geht früh ins Bett und will morgen früh aufstehen und in die Höhle gehen.
T wacht um vier Uhr morgens auf. Auf seinem Weg zur Höhle kommt er an einer Scheune vorbei, wo drei Motorräder abgestellt sind. Er weckt Plotzka auf, kämpft mit ihm und wirft ihn schließlich so, dass er auf Theo landet. Sam will seine Stahlschleuder holen, doch der TKKG-Häuptling macht ihn richtig fertig. Nachdem er die drei mit Kälberstricken gefesselt hat, holt er sich seinen Brustbeutel zurück. Ausweis und Geld sind drin, nur der Plan und das Foto fehlen. Er quetscht Plotzka aus und erfährt, wo Gierke in Obersalau übernachtet.
Der Ausflug in der Drachenhöhle läuft komplett anders ab. Gierke hat sich den Schatz schon geholt, aber die Zigarettenreste, die Tarzan findet, sind noch frisch, also trabt er zur nächsten Polizeistation.
Die Polizei stellt Gierke und durchsucht sein Zimmer, aber sie finden nichts. Ein Zettel, auf dem Roland Hinterbichler steht, bringt Tarzan auf die richtige Spur: Gierke hat die Juwelen geholt und auf dem Friedhof versteckt. Als T ihm das sagt, wankt Gierke und muss versorgt werden.
Tarzan birgt die Juwelen. Frau Sirtl ist sehr zufrieden und TKKG erhält als Belohnung 10.000 DM. Der Gewinn geht diesmal durch drei, weil Klößchen verzichtet.
2 Analyse
2.1 Sprache und Zensur
Sprachlich läuft Wolf hier zur Höchstform auf. Die Atmosphäre im Buch ist unvergleichlich und wird vom Hörspiel auch sehr gut eingefangen. Trotzdem würde es heute nicht mehr durchs Lektorat gehen.
Tarzan erwähnt bei Klößchens Sorgen über die Flussfahrt am Anfang noch Rothäute, die sie am Ufer begleiten werden und von räuberischen Beduinen.
Was ist da sonst noch… schauen wir mal…
Zigeuner? Check.
Das sind Bösewichte? Check.
Die Wege der Zensur und des Jugendschutzes sind bekanntlich unergründlich und leider konnte ich dazu nichts Konkretes finden. Bedenkt man Gabys Cousine in Folge 4, die sich als Zigeunerin verkleidet, schließe ich einfach einmal aus, dass es nur am Wort selbst gelegen hat. Ich gehe aber stark davon aus, dass es das Feuer ist, mit dem Tarzan sich wehrt, denn das ist schon ziemlich heftig. Das Buch macht daraus sogar ein kleines Inferno und es ist stark anzunehmen, dass drei der vier Zigeuner zumindest Verbrennungen ersten Grades davongetragen haben dürften.
Dass Rocker wieder einmal als Bösewichte herhalten müssen, ist da wohl noch das kleinere Übel.
2.2 Die Rocker: Plotzka, Rosa, Theo und Sam
Man merkt Stefan Wolf an, dass er einen unglaublichen Spaß daran hatte, die Szenen mit Plotzka, Sam und Theo zu schreiben. Plotzka bleibt einem im Gedächtnis, weil er diese typisch übertriebenen Eigenschaften eines TKKG-Bösewichts hat. Im Buch ist er sogar gewitzt genug, Sandor zu überzeugen, dass TKKG seine Tochter angegriffen hat. Normalerweise erwähne ich Sprecherleistungen nicht, weil es mir hier nur im die Geschichte geht, aber die Art und Weise, wie Oliver Rohrbeck Plotzka hier spricht, ist so beeindruckend, dass ich seine Stimme auch bei den Szenen im Buch im Ohr hatte, die es gar nicht ins Hörspiel geschafft haben. Man merkt, dass Rohrbeck hier auch voll auf seine Kosten gekommen ist.
Rosa ist dagegen etwas blass, sowohl im Buch als auch im Hörspiel. Ähnlich wie die fünf anderen Rocker, die nicht einmal einen Namen haben. Ähnlich verhält es sich mit Theo, der nur deshalb besonders ist, weil er einen Totschläger hat.
Sam sticht mit seiner Stahlschleuder heraus, mit der er im Buch auch als sehr bedrohlich herüberkommt. Dort verpasst er dem Kanu eine Delle, verletzt ein Kind schwer und findet es toll, Tarzans Schulter zu verkrüppeln.
Deshalb freut man sich am Ende des Buchs um so mehr darauf, wenn Tarzan dem Trio die Abreibung ihres Lebens verpasst. Im Hörspiel scheiden sie im Vergleich früh aus. Dafür wird der Endkampf in der Drachenhöhle ausgetragen. Kommen wir also zur offensichtlichsten Abänderung.
2.3 Gierke: Popanz im Buch, Kampfsportler im Hörspiel
Wenn man adaptiert, steht man immer vor der Herausforderung, wie man eine Geschichte geschickt von einem Medium in ein anderes transportiert. Da früher die Bücher zuerst bekannt waren und dann die Hörspiele kamen, dürfte es für Hörer wohl spannend gewesen sein, den ‚Goldhamster‘ aus dem Buch im Hörspiel als Kampfsportler zu sehen. Somit wurde der Endkampf ganz ans Ende gestellt; dafür ist der Kampf mit dem Rocker-Trio rausgeflogen.
Schauen wir heute darauf zurück, ist es überraschend, wenn man das Hörspiel kennt, zum Buch greift und sich erst einmal wundert, dass Gierke eine Art Gentleman ist. Man erwartet förmlich, dass nach dem Kampf mit den Rockern noch ein Kampf mit Gierke kommt, aber wundert sich dann, dass das anders abläuft. Die Drachenhöhle ist bereits leer und die Auflösung auch etwas konstruiert. Hätte Gierke sich den Namen des Grabs nicht aufgeschrieben, wären die Juwelen verloren gewesen.
2.4: Alternativer Ansatz
Angenommen, man würde diese Folge heutzutage neu auflegen. Was könnte man tun?
Ich habe zwei-drei Ideen:
Aus den Zigeunern könnte man Zirkusleute machen, die sich aber mit Kleinkriminalität ihren Lebensunterhalt nebenher verdienen. Wir bekommen bei TKKG so oft gutherzige Zirkusleute zu Gesicht, dass böse Zirkusleute eine gelungene Abwechslung wären. Das wäre neutral und man müsste die Geschichte nicht verändern.
Die zweite Idee ist Tarzans Flucht vor den vier Männern. Statt einer Benzinlache könnte einer der TKKG-Bande ein Ablenkungsmanöver starten. Oder eine Menschengruppe kommt ihnen entgegen (Touristen) und der TKKG-Häuptling taucht unter. Es müsste irgendetwas sein, was nicht in einem Feuer endet.
Die dritte Idee und die ist nur eine Kleinigkeit: Ich hätte gern zwei Endkämpfe. Die Rocker kommen im Hörspiel relativ ungeschoren davon, während Gierke den Kampf bekommt. Ich würde gern hören, wie Tarzan/Tim den drei Rockern und anschließend Gierke jeweils eine Abreibung verpasst. Gierke dürfte sich auch ruhig wehren können, vielleicht könnte man es auch so gestalten, dass er gegen Tarzan gewinnt, aber dann von der Polizei gestellt wird.
3 Fazit: Welche Fassung gewinnt?
H.G. Francis hat mit den Änderungen ein glückliches Händchen bewiesen. Das Hörspiel gewinnt, weil Rohrbecks Darstellung von Plotzka einfach nur Spaß macht, die wichtigsten Inhalte beibehalten hat und der Endkampf spannender ist.
Das Buch ist auf Platz 2, besticht aber mit seiner schönen Atmosphäre und dem Kampf gegen die Rocker.