Im heutigen Artikel lässt Wolf den Tiger aus dem Tank. Ob das eher ein Fall für das Tigerteam, die Tigerbande oder TKKG ist? Finden wir es raus. Das Buch erschien 1982, das Hörspiel 1982.
1 Zusammenfassung
1.1 Die Handlung des Hörspiels
1.2 Abweichungen im Vergleich zum Buch
1.3 Abweichungen im Vergleich zur Trickserie
2 Analyse
2.1 Sprache
2.2 Der Tigerdackel im Hörspiel
2.3 Der Papiertiger in der Trickserie
2.4 Tims und Gabys Beziehung = Der unerwähnte kleine Handlungsbogen ab Folge/Band 22
2.5 Klößchens Liebschaften 1
2.6 Carlo Tomasino = Selbstbestimmung damals und heute
3 Fazit: Welche Fassung gewinnt?
1 Zusammenfassung
1.1 Die Handlung des Hörspiels
Es sind Pfingstferien und TKK entschließen sich, ins Heinrichstal zu fahren und den Tieren des bald schließenden Zirkus Belloni etwas zu fressen zu bringen. Klößchen hat ein Spanferkel und fünf Kilo Möhren mitgenommen. Sie treffen auf den betrunkenen Dompteur Carlo Tomasino und anschließend auf Zirkusdirektor Zeisig, der die Spende dankend annimmt. Zeisig erzählt ihnen traurig, was die Zirkusleute nun vorhaben. Er wird Handelsvertreter, seine Tochter Leni wird Kinderkrankenschwester. Tomasino ist aufgrund seines Alkoholmissbrauchs und Gewalttätigkeit entmündigt worden. Tarzan und Karl bewundern die Muskeln des Tigers Napur und Klößchen wird nervös, als er sieht, wie dieser das Spanferkel verschlingt.
Ein Hilferuf von Zeisigs Tochter Leni jagt die Kinder und den Direktor nach draußen. Tomasino hat Leni belästigt und schlägt Zeisig nieder, dann wird er von Tarzan überwältigt und geht. Dabei verliert er eine Streichholzschachtel. Am nächsten Tag wollen TKK noch einmal vorbeischauen und zusehen, wie Napur in den Zoo abtransportiert wird.
Doch am nächsten Tag sehen sie einen Streifenwagen und Kommissar Blüchl, von dem Tarzan nichts hält. Klößchen bemerkt, dass der Tigerkäfig leer ist. Blüchl möchte die Kinder verscheuchen, doch Zeisig hält ihn davon ab und erzählt ihnen, dass Napur verschwunden sei. Karl vermutet, dass Tomasino den Tiger als Druckmittel verwenden möchte, um der Anstalt zu entkommen. Tarzan stellt noch etwas Interessantes fest, aber Blüchl schickt ihn weg.
Auf der Streichholzschachtel ist die Anschrift einer Bar ‚Die Grotte‘ angegeben, also suchen die Kinder im Adressbuch danach und radeln dort hin. Zu dritt gehen sie hinein und finden den angetrunkenen Tomasino. Karl soll Glockner rufen, während Tarzan den Dompteur stellt. Der Betrunkene greift ihn mit einem Messer an, aber der Wirt knüppelt ihn nieder. Da taucht auch schon Glockner auf verhört ihn. Tomasino gesteht: Er hat Napur nachts bei der Felsformation ‚Bei den Singenden Felsen‘ im Wald ausgesetzt.
Glockner ist entsetzt, weil in der Nähe der Felsen die Mädchen vom Schwimmverein campen und im Sommer oft mehrere Wanderer im Wald unterwegs sind. Tomasino ist das egal, Napur sei seine Rache.
Glockner informiert den Polizeipräsident und der Wald wird abgeriegelt. Tarzan und Glockner betreten den Wald und suchen das Mädchenlager. Sie sind unentschlossen, welchen Weg sie gehen sollen, doch da kommen ihnen die Mädchen und die Schwimmlehrerin Frau Renke entgegen. Die Kinder werden panisch, doch Glockner informiert sie über den Hubschrauber, der bald auf der Lichtung landen und sie abholen wird.
Gaby, Inge Esting und Kathie Lorenz nebst zwei Hunden sind auf der Wanderung zum Naturschutzgebiet verloren gegangen, weshalb die Gruppe umgedreht ist, um sie zu suchen. Glockner verliert seine Pistole, als er den Kindern in den Hubschrauber hilft. Er will noch Gaby und die anderen suchen; Frau Renke besteht zudem darauf, mitzuhelfen.
Tarzan ist verschwunden, sodass die beiden Erwachsenen allein unterwegs sind. Sie gehen durch den Wald und treffen auf Napur, können sich aber Dank eines Jagd-Hochsitzes retten. Der Tiger zertrümmert aber die Leiter. Renke verhöhnt Napur, doch Glockner ist alarmiert, weil er sich auf die Kinder stürzen könnte.
Szenenwechsel zu Tarzan, der zum Zeltlager der Mädchen kommt und auf Oskar nebst Gaby und die beiden anderen Mädels trifft. Er informiert sie über die Gefahr. Gaby stellt ihm Kathie, Lore und Petra vor. Kathie erzählt von ihrem Schlafwandel-Erlebnis letzte Nacht und von dem Mann, den sie bei den Singenden Felsen gesehen hat. Tarzan will schon planen, doch da hören sie den Tiger. Der TKKG-Häuptling sorgt dafür, dass Oskar und die Mädels allesamt hoch auf die Bäume klettern, aber Maneater, der Dackel von Inge, haut ab und muss von Tarzan gefangen werden. Der Tiger ist nahe an ihm dran und der TKKG-Anführer muss mit einem Dackel im Arm einen Baum mit wenigen Ästen hoch kraxeln und hoffen, dass Napur bald die Lust verliert und abhaut. Der Tiger hat auch ab, als der Hubschrauber auftaucht.
Szenenwechsel zu Karl und Klößchen, die mit den Zirkusleuten aufgebrochen sind, die Fleischbrocken auslegen wollen, um Napur anzulocken. Sie sind allein im Auto und wollen sich kurz in Lerchenau umzusehen.
Die Straßen sind verwaist, Klößchen wird als Schokoladentiger betitelt, dann taucht ein Wachmeister auf, staucht sie zusammen und fragt, wo sie wohnen. Karl zeigt nervös auf das Haus der Plockwinds und sie werden gezwungen, dort zu klingeln. Karl erklärt der Frau die Situation, sie werden hineingelassen und sofort von einem Gangster und seinem Kumpan bedroht.
Zurück zu Tarzan, der seine beiden Freunde sucht, nachdem Gaby in Sicherheit gebracht worden ist. Er trifft auf Wachmeister Pongratz, der Klößchen gesehen hat, als er über Funk über Hardtke, Fensel und die Panne geredet hat. Tarzan versteht das nicht und erfährt: Hardtke und Fensel sind zwei ausgebrochene Sträflinge. Da ein Streifenwagen bei der Abriegelung eine falsche Anweisung erhielt und es für kurze Zeit eine Lücke gab, geht Pongratz davon aus, dass die Gangster die Gunst der Stunde genutzt haben, um sich durch diese Lücke irgendwo zu verstecken. Pongratz vermutet, dass die Zirkusleute mit Klößchen dort durchgefahren sind, aber Tarzan zerstreut das und sucht weiter.
Der TKKG-Anführer findet den Wagen der Zeisigs, Zeisig und zwei Polizisten. Er fragt, wo die beiden Ks sind, doch sie sind verschwunden. Der Tiger wurde in Lerchenau gesehen und der Tierarzt Dr. Jansen ist mit dem Betäubungsgewehr schon unterwegs. Die Polizisten meinen, dass sie mit ihren Waffen schießen müssten, aber Zeisig bittet darum, es nicht zu tun, weil er sehr an Napur hängt. Dr. Jansen kommt und die Leute ziehen mit ihren Autos los, um den Tiger zu finden. Tarzan möchte mit den Erwachsenen losziehen, doch der Wachmeister aus Lerchenau hält ihn zurück. Sie unterhalten sich und der Wachmeister erfährt von TKKG und wundert sich, dass die beiden Ks den Plockwinds-Jungs sehr ähnlich sehen.
Tarzan bemerkt, dass niemand bei den Plockwinds aus den Fenstern sieht. Napur taucht plötzlich auf, wird betäubt und abtransportiert.
Kaum ist der Wachmeister gegangen, schleicht Tarzan sich davon und dringt über ein Fenster ins Haus der Plockwinds ein. Er kann beobachten, wie die beiden Gangster seine Freunde und ein älteres Ehepaar mit Waffen bedrohen.
Der TKKG-Häuptling überwältigt einen der Gangster, als der in die Küche geht, und bedroht den anderen mit seinem Gewehr. Doch der Komplize lacht darüber nur, weil er und sein Kumpel wissen, dass die Gewehre ungeladen sind. Worüber er nicht lacht, ist der heiße Tee, mit dem Klößchen sein Gesicht übergießt und Tarzan die Gelegenheit verschafft, ihn zu überwältigen. Der Wachmeister nimmt die Gangster fest und Klößchen erhält ein großes Lob von Tarzan.
1.2 Abweichungen im Vergleich zum Buch
Das Buch beginnt mit Tarzan und Klößchen, die zur Sauerlich-Villa radeln, um dort ihre Pfingstferien zu verbringen. Sie werden die Villa, abgesehen von der Köchin Amalie Dessart, für sich allein haben, weil Willis Eltern auf einer Kreuzfahrt sind. Willi musste sich wehren, um nicht mitkommen zu müssen. Amalie ist erstaunt, dass Tarzan da ist, weil sie dachte, nur Karl würde noch kommen und Peter würde zu seiner Mutter fahren. Aber die ist geschäftlich unterwegs, sodass er nun auch hier ist. Bereits hier wird etabliert, dass Gaby im Zeltlager ist.
T und K bereiten ein Bett für Karl vor, dann erwähnt T den Zirkus. Hier wird noch ausgeführt, dass es ein familiengeführtes Unternehmen war, sich aber nun aufgrund ‚wirtschaftlicher Not‘ (also wohl Insolvenz) auflöst und die Artisten, die nicht zur Familie Zeisig gehören, bereits gegangen seien. Der Tierschutzverein habe den Zirkusleuten einen verlassenen Bauernhof im Heinrichstal zugewiesen. Sie reden noch etwas über die Himbeersträucher dort und kommen dann auf die Raubtiere zu sprechen, die viel Fleisch brauchen. Als Karl kommt, sagt Klößchen ihm, dass sie den Tieren Aufschnitt spenden werden, doch da hat Amalie die Idee mit dem tiefgefrorenen Spanferkel.
Erst dann kommt die Szene, die es in das Hörspiel geschafft hat, allerdings ist sie erweitert. Tarzan will unbedingt Gaby sehen und erwähnt noch, dass die jüngeren Lehrer des Internats eine Wald-Party feiern. Beim Gespräch mit Tomasino wird noch erwähnt, dass dieser einen Mongolenbart habe.
Es wird bei Zeisig ausgeführt, dass der Zirkus nur ein Raubtier habe, weil ihre Tigerin vor Jahren an Altersschwäche gestorben sei. Weiterhin sei Napur in der Blüte seiner Jahre. Ansonsten hätten sie noch sechs Ponys, vier Schimpansen, ein Lama und ein Dromedar, die alle in den Zoo kämen. Zeisig schätzt das Spanferkel auf gut 30 Pfund und beklagt sich noch, dass das Fernsehen am Niedergang des Zirkus Schuld sei.
Wir erfahren, was mit der Familie Zeisig noch passieren wird: Sie hat schon eine Wohnung, Frau Zeisig hat Arbeit in einem Büro gefunden und die Söhne (Robert und Nino) werden Tierpfleger. Es wird auch näher auf Tomasino eingegangen, der sich mit Alkohol sein Gehirn kaputt gemacht habe. Worauf TKK noch einmal betonen, weder zu trinken noch zu rauchen. Sie hören Leni noch mit ihrem Auto ankommen, bevor sie zu Napur gehen.
Statt Zeisig füttert Tarzan Napur, indem er ihm das Spanferkel mit einer Eisenstange hinschiebt.
Tarzan macht Tomasino unschädlich, indem er ihm seinen Ellbogen in den Magen rammt.
Klößchen verliebt sich in Leni, als Zeisig sie der Bande vorstellt. Diese Verliebtheit ist auch der Grund, weshalb TKK am nächsten Tag noch einmal kommen wollen und es kommt noch ein kurzer Vortrag von Karl über Tiger. Nicht nur, dass Tiger vom Aussterben bedroht sind, er erzählt auch, dass alte Tiger, die nicht mehr so flink seien, sich zu Man Eatern entwickelten. Die Jungs wollen Napur, sobald er im Zoo ist, zu Pfingsten und zu Weihnachten ein Spanferkel spendieren.
Es gibt einen Perspektivwechsel zu den beiden Gangstern Hardtke und Fensel, die im JVA-Wagen ins Gefängnis gefahren werden sollen. Aber ein Fahrer der Firma Sicher und Schneller (Verweis auf Folge/Band 16) kommt dem Wagen unerwartet entgegen und wegen einer Öllache kommt es zu einem Unfall, bei dem die Fahrer bewusstlos werden. Da Fensel sich in der Gegend auskennt, schlägt er Hardtke vor, sich in einer Bungalow-Siedlung zu verstecken.
Bevor TKK wieder zu Zeisig fahren, frühstücken sie und Tarzan hat eine interessante Konversation mit Klößchen, Willi und Karl [sic!] über ihre zukünftigen Frauen. Über Gaby meint T:
Aber sie ist auch ein ganz schöner Dickkopf – und daß sie von uns einen heiratet, kann ich mir nicht vorstellen.“
„Mich oder Willi bestimmt nicht“, stellt Klößchen lachend fest. „Aber du kämst in Frage.“
„Blödsinn!“
„Ich mach so meine Beobachtungen“, stellte Karl geheimnisvoll fest.
„Ja, welche denn?“ Kaum hatte Tarzan das ausgesprochen, ärgerte er sich. Seine Stimme klang all zu begierig.
[zitiert aus TKKG, Buch 22,
Kapitel 3]
Die Szene mit Blüchl ist deckungsgleich, dann folgt ein Perspektivwechsel zu Gaby. Sie schläft in demselben Zelt wie Inge und Kathie. Der Dackel Man Eater wird näher beschrieben und es wird etabliert, dass er Inge gehört. Gaby redet mit Kathie und erfährt von ihr genau, was Schlafwandeln (Somnambulismus) ist. Sie beschreibt ihren Ausflug zu den Singenden Felsen. Die Mädels gehen frühstücken.
Inge kommt mit Man Eater zurück. Da ihre Zahnbürste versehentlich in den Dreck gefallen ist, fragt sie, ob eine der beiden einen Ersatz dabei hat und wirft ihre Zahnbürste ins Gebüsch. Nur damit Oskar sie ihr zurückbringt.
Im Buch erfahren wir den Namen des Kneipenbesitzers (Bossert) und dass Tarzan Tomasinos Messer mit einem Barhocker abwehrt. Die Jungs freuen sich, dass Blüchl den Fall nicht mehr haben wird und als Glockner kommt, wird seine Betroffenheit bzgl. Tomasinos Tat viel deutlicher vermittelt. Im Wagen bemerkt der TKKG-Häuptling, dass er genauso kreideweiß ist wie Glockner und schwört sich: Sollte Gaby etwas geschehen, werde er Tomasino umbringen.
Im Buch kriegen wir hautnah durch Tarzans Perspektive mit, wie Glockner den Einsatz koordiniert. Das Gebiet wird deutlicher beschrieben (Zeltlager mit 12 Mädels und 2 Trainerinnen, keine Telefonleitung, 10-12 Lehrer, die Waldsiedlung Lerchenau hat acht Häuser und am westlichen Rand des Waldes gebe es eine Schafsherde) und Glockner teilt seinen Leuten die Aufgaben zu (sechs Streifenwagen mit Scharfschützen). Anschließend kommt noch ein Polizeipsychologe, der Tomasino verhören konnte. Das Motiv des Dompteurs sei Hass und Napur sei in Gefangenschaft geboren. Wahrscheinlich werde er erst jagen, sobald circa 48 Stunden seit seiner letzten Fütterung vergangen seien.
Blüchl taucht auch auf und erzählt Glockner von Hardtke und Fensel, die sich in dieser Gegend auch aufhalten könnten.
Als Tarzan zu Glockner in den Wagen steigen möchte, will dieser ihn nicht dabei haben, doch er kann ihn überreden.
Es folgt ein Perspektivwechsel zu Assessor Wolfgang ‚Wolfi‘ Keups und seiner Blockhütte, wo vier Lehrerinnen und fünf Lehrer ein Grillfest veranstalten. Eine Edeltraut will bei einer Wasserquelle etwas erfrischen und erhascht dabei Napurs Fratze. Sie rennt zurück zu den anderen Lehrern, aber die glauben ihr zuerst nicht und halten den Tiger dann für einen Schüler, der ihnen einen Streich spielen will. Wolfi Keup will sich über einen Umweg an den Tigerschüler heranschleichen, aber merkt schnell, dass Napur ein echter Tiger ist. Todesängstig versucht er, sich auf eine Sumpfeiche zu retten.
Szenenwechsel zu Tarzan und Glockner, die die Polizeiaktionen vor Ort beobachten. Erneut liegen sich die beiden in den Haaren. Peter argumentiert damit, dass Tarzan nicht umsonst sein Spitzname sei und schließlich lässt Glockner folgenden Satz fallen.
„Du bist sehr mutig. Das weiß ich seit langem. Aber bedenke bitte, was auf mich zukäme, wenn dir was zustieße. Außerdem habe ich gern wie einen eigenen Sohn.“
Tarzan schwieg. Er sah nach vorn, wo die Singenden Felsen sich wie steinerne Riesen aus dem Wald hoben, und dachte: Und ich mag Sie wie einen Vater, Herr Glockner.
[zitiert aus TKKG, Buch 19, Kapitel 6]
Glockner prüft noch seine Waffe und merkt an, sie sei ein zu kleines Kaliber für einen Tiger.
Szenenwechsel zurück zu Wolfi Keups, der sich auf den Baum retten konnte und über Schreie seine Kollegen warnt. Die können sich auch retten, nur macht Napur sich über ihr Grillgut her und schleckt auch noch etwas von der Bierpfütze auf, die ein Lehrer hinterlassen hat.
Szenenwechsel zu Karl und Klößchen, die beim Polizeipräsidium ankommen, aber nichts ausrichten können. Sie treffen auf Direktor Zeisig und Leni, die schon von Tomasinos Tat wissen. Hier erfahren wir noch, dass Dr. Jansen der Tierarzt des Zoos ist. Die Zeisigs wollen die Fleischstücke mit Schlafmittel präparieren, um Napur unschädlich zu machen. Sie fahren zur Forststraße, wo Zeisigs Söhne schon mit dem Wachmeister geredet haben, doch der will sie nicht durchlassen.
Die Szenerie wechselt wieder zu Tarzan und Glockner und es wird beschrieben, dass sie einen vierzigminütigen Dauerlauf hinter sich gebracht haben, ehe sie die Mädels und ihre Trainerinnen finden. Obwohl Glockner es ihm verboten hat, trennt T sich von ihm, als er mit dem Helikopter abgelenkt ist.
Im Buch geht Glockner T allein suchen. Das Treffen mit Napur ist gleich, nur stößt Glockner die Leiter um, als Napur ihm hinterher klettern möchte. Er hört Hundegebell und schreit den Kindern zu, dass sie sich retten sollen.
Es folgt ein Schwenk zu Hardtke und Fensel, wie sie in das Plockwinds-Haus einbrechen. Auch die Plockwinds bekommen etwas mehr Profil. Der Mann (Eduard) ist Endfünfziger und geldgieriger Industrieller, seine Frau Susanne wesentlich jünger und blond. Beide sind Jäger und haben Trophäen in ihrem Haus. Eduard hält den Tiger für bescheuert und Susanne meint, ihr sei die Intelligenz des Tigers egal, da sie sie am liebsten als Mäntel möge. Eduard will schon einmal seine Jagdflinte holen, doch da werden sie von den Gangstern überfallen.
Szenenwechsel zurück zu Tarzan, der inzwischen Gaby, Kathie und Inge gefunden hat. Sie reden mit zwei Pfadfinderinnen, Lore und Petra. Gaby kann Tarzans wahre Motivation durchschauen. Sie hören Glockners Stimme und die Kinder retten sich auf die Bäume. Dann büchst der Dackel Man Eater aus. T kann ihn fangen, aber auch nur, weil Man Eater noch seine Leine hat. Dann rettet er sich und den Hund Dank des astlosen Doppelstamms einer Fichte, der eng beieinander steht. Der Plan: Rücken an den einen Stamm, Füße gegen den anderen Stamm, den Hund vor die Brust und hoch mit ihm. Er entkommt Napurs Pranken nur knapp und hat Mühe, sich festzuhalten. Er ist beruhigt, Gaby in Sicherheit gebracht zu haben, wirft Napur sein zugeklapptes Taschenmesser an den Kopf und ist komplett erledigt, als der Hubschrauber ankommt.
Durch seine Heldentat hat der TKKG-Häuptling sich den Rücken am Stamm aufgescheuert und muss versorgt werden. Das übernehmen die beiden Glockners und da seine Oberkleidung hinüber ist, erhält er eine Fliegerjacke.
Perspektivwechsel zu den beiden Ks, die ungern im Auto sitzen, weil es darin heiß ist. Klößchen kann den Polizeifunk vom Wachmeister mithören und erfährt von der Panne und dem unbewachten Weg. Er informiert die Zeisigs darüber und schwebt auf Wolke Sieben, als Leni ihn lobt. Zeisig erklärt noch, dass nur seine Familie die Köder auslegen wird, weil Napur sie kenne und ihnen nichts tun werde.
Kaum führt der Polizist die zwei zu den Plockwinds, haben sie ein schlechtes Gewissen, weil sie, wie die Zeisigs, unerlaubt hier sind.
Der Hubschrauber fliegt die Kinder zu ihren Familien. Frau Glockner kommt angefahren und Tarzans Verlegenheitslevel erreicht neue Höhen, da sowohl sie als auch Herr Glockner und Gaby ihn anstrahlen. Es werden Fotos geschossen, wobei Tarzan auch hier wieder wie ein Familienmitglied der Glockners rüberkommt.
Der Rummel legt sich, Tarzan holt sich bei der Polizei sein Rad, ruft bei Amalie an und erfährt, dass die beiden Ks noch nicht zurück sind. Er schlussfolgert aus Klößchens Verliebtheit in Leni, dass sie vielleicht bei den Zeisigs sein könnten, aber im Heinrichstal ist niemand. Er radelt zur Forststraße, schlägt sich in die Büsche und kann Zeisig finden. Sie wollen damit argumentieren, dass sie von Lerchenau kommen, um keinen Ärger mit der Polizei zu bekommen.
Szenenwechsel zu Hardtke und Fensel, die sich schon ordentlich betrunken haben. Für Klößchen sind sie Todfeinde, weil sie ihm nichts von der Schokoladentorte abgegeben haben. Die Gangster planen, Herrn von Plockwind zu fesseln und in den Keller zu sperren, und mit den Jungs und der Frau abzuhauen.
Es folgt ein Szenenwechsel ausgerechnet zu Napur, der sich auf das Plockwind-Grundstück verirrt. Wir erfahren auch den Namen des Wachmeisters von Lerchenau: Weinschenk.
Das Finale ist deckungsgleich mit dem Hörspiel bis auf ein paar kleine Details und Unterschiede. Tarzan überwältigt Fensel, indem er ihn mit dem Kolben eines Jagdgewehrs betäubt. Klößchen agiert nur so mutig, weil er Tarzan sieht. Er bittet darum, aus Frau Plockwinds Teetasse zu trinken, steht auf und kippt ihn Hardtke ins Gesicht. Dann stiehlt er ihm seine Pistole. Tarzan lobt ihn, aber er meint, er konnte es nur tun, weil er wusste, dass T da war.
Versehentlich löst sich ein Schuss, der einen Teller zerstört. Hardtke will sich auf die Waffe stürzen und Tarzan knüppelt ihn nieder.
Wachmeister Weinschenk kommt und Frau von Plockwind hat noch einen ironischen Spruch für ihren Ehemann.
Fensel und Hardtke bekommen noch ein paar Jahre Gefängnis zusätzlich.
Tomasino landet in einer Heil- und Pflegeanstalt.
Napur kommt in den Städtischen Tierpark und wird eine Publikumsmagnet, weil er die Polizei immerhin für einen Tag in Atem hielt. Das Buch endet mit einem Besuch von TKKG, den Glockners, Amalie, den Zeisigs und Wolfi Keup.
1.3 Abweichungen im Vergleich zur Trickserie
Die Folge beginnt mit Gaby, die sich von den Jungs verabschiedet und mit Oskar von dannen zieht. Tim ist traurig, aber Klößchen empfiehlt, einen gepflegten Männerabend zu machen. Tim hat ein Paket mit Futter für den Zirkus Balloni dabei. Sie treffen auch auf einen Lehrer, der ein Männerwochenende im Wald verbringen möchte und den Jungs noch eine Packung Steaks für die Tiere mitgibt. Klößchen will ein Bonbon essen, doch bei Karls Erzählung über Tiger vergeht ihm der Appetit. Als er Napur sieht, stürzt er sogar zu Boden und schreit vor Angst.
Sie treffen auf Zeisig und Leni. Karl erkennt, dass Napur ein bengalischer Tiger ist. Es gibt keinen Tomasino, stattdessen hat Leni Napur groß gezogen. Weiterhin wird der weibliche Tiger, der gestorben ist, vorgestellt; Napurs ehemalige Geliebte Blanka. Anstelle eines Spanferkels kriegt Napur ein Steak.
Szenenwechsel zum Zeltlager des Schwimmvereins. Insgesamt besteht die Gruppe hier aus Gaby, Kathie, Inge, einem weiteren Mädchen und der Schwimmlehrerin. Letztere will mit ersteren einen Schwimmausflug machen. Kathie graut es davor, aber Gaby ist frohen Mutes. Inge müllt derweil den Wald mit dem Papier ihres Lieblingsbonbons zu.
Die Jungs radeln kurz Zeisigs Wagen hinterher, Klößchen philosophiert über Freiheit, Karl erzählt mehr über Tiger und Tim schlägt vor, Spaghetti-Eis bei Salvatore zu essen.
Die Zeisigs fahren durch einen Wald. Als plötzlich ein Reh vor ihr Auto läuft, baut Zeisig einen Unfall und Napur kann entkommen.
Kaum radeln TKK in den Wald, sehen sie den leeren Tigerkäfig. Klößchen ruft Glockner, während Tim und Karl nach Zeisig sehen.
Szenenwechsel zum Lehrer (der hier Rudi heißt) vom Anfang, der Fleisch mit seinem Kumpel Wolfi grillt. Wolfi soll weitergrillen, während Rudi den Bierkasten in die kalte Quelle legt.
Inzwischen ist Kommissar Glockner angekommen und verbietet Tim, in den Wald zu gehen. Seinem Assistent Bohne gibt er den Auftrag, einen Hubschrauber mit Scharfschützen loszuschicken. Narkosegeschosse seien schwierig, denn wenn nicht korrekt dosiert, würden sie Napur nur noch wütender machen. Karl argumentiert dann mit Leni, die Napur großgezogen hat, und Glockner erwidert, es zu überdenken. Die beiden Ks sollen zu den Zeisigs gehen, während Tim mit Glockner mitfährt. Der Hubschrauber fliegt los und die Straßen werden abgesperrt.
Die Szenerie wechselt zur Mädchengruppe. Kathie stürzt und verletzt sich den Knöchel. Sie soll ihn in kaltes Wasser halten und so bleiben Gaby und Kathie zurück, während die drei anderen weiterwandern.
Derweil versucht Glockner, Gaby auf ihrem Handy anzurufen, aber das klappt nicht. Er erfährt von den zwei Lehrern im Wald, dann kommt ein Anruf von Bohne rein. Glockner will Tim ins Kommissariat fahren, aber der gibt ihm Widerworte und kann ihn breitschlagen.
Wir sehen kurz, wie Napur erfolglos auf Jagd geht, anschließend geht es weiter zu Zeisig und Leni, die im Krankenhaus sind. Leni unterbreitet ihren Plan mit dem Narkosemittel im Fleisch und die beiden Ks möchten helfen.
Unterdessen genießen die beiden Lehrer Bier und Fleisch. Sie hören den Hubschrauber, was Wolfi nervt, woraufhin Rudi mit ihm eine Runde Federball spielen möchte.
Glockner und Tim sind inzwischen im Zeltlager angekommen, aber die Mädchen sind ausgeflogen. Das Bonbonpapier führt sie auf die richtige Spur. Die Szene wechselt zu Gaby und Kathie, die sich am Bach kurz etwas ausruhen, dann zu Napur, der etwas Wasser trinkt und den Bierkasten entdeckt. Als Rudi den Tiger sieht, hält er ihn für Klößchen und Karl in einer Verkleidung und lästert kurz über die beiden, bevor er sie sich holen möchte.
Unterdessen hat Karl den Wagen der Zeisigs repariert. Die Szenerie wechselt zu Bohne und drei Polizisten, die ihre Waffen entsichern, dann wieder zu Rudi, der mit zwei Bierflaschen bewaffnet Napur entgegentritt. Um anschließend panisch die Flucht zu ergreifen. Er schwingt sich geschickt auf einen Baum, aber der Tiger belauert ihn. Er warnt Wolfi und der klettert hoch und stößt die Leiter um, als Napur sie hochklettert.
Es geht weiter mit Tim und Glockner; letzterer hält Rudi auf, als der panisch zum Helikopter rennt. Tim hört von Rudi, dass Napur beim Bach ist, wo wohl auch Gaby ist. Da gibt es für den TKKG-Häuptling kein Halten mehr und er rennt davon.
Unterdessen sehen wir, dass die Zeisigs einen Wackeldackel-Napur in ihrem Auto haben. Sie unterhalten sich über Napurs Jagdverhalten und Karl klärt auf, dass Tiger lieber gemütlich bei Wasserlöchern auf ihre Beute warten, statt ihr ausdauernd nachzustellen. Klößchen ist besorgt, weil Gaby und ihre Freundinnen schwimmen gehen wollen, worauf Karl hofft, Napur wisse hoffentlich nicht, wie gut er schwimmen könne.
Tim hat währenddessen Gaby gefunden. Napur ist auch nahe, sodass sie sich auf einen Hochsitz flüchten möchten. Gaby ist in Sicherheit, aber eine Sprosse bricht, als Kathie hochklettert. Napur nähert sich Tim, Kathie und Oskar. Aber Gaby sagt Tim, er solle Oskar loslassen, um den Tiger abzulenken.
Tim bringt Kathie auf den Hochsitz und Oskar kann Napur ablenken und sich in einem Baumloch verstecken. Ein Schmetterling lenkt Napur ab und so saust er davon. Kurz darauf fängt der Hochsitz an zusammenzubrechen. Tim verlässt ihn, damit er noch etwas hält, und stürmt davon. Oskar springt inzwischen zu Kommissar Glockner. Der Wagen der Zeisigs hält neben dem morschen Hochsitz und die Mädels werden ins Auto verfrachtet.
Szenenwechsel zu den drei Mädels vom Schwimmverein. Die bekommen den Schreck ihres Lebens, als Napur hinter ihnen auftaucht. Sie springen ins Wasser und schwimmen davon. Die bewaffnete Polizei ist auch schon unterwegs. Der Zeisig-Wagen hält in Napurs Nähe. Leni lockt ihn mit Fleisch, doch er gehorcht ihr nicht.
Tim verlässt den Wagen und geht ein gefährliches Spiel ein. Er will Napur in den Käfig locken und spielt Köder. Oskar geht kurz dazwischen und springt ihm in den Nacken, aber wird abgeschüttelt. Tim ist im Käfig, Napur kommt nach, aber erwischt ihn nicht, weil er das Trenngitter herunterlässt. Leni schließt daraufhin die Tür hinter Napur. Glockner ist stinksauer auf Tim, aber befiehlt seinen Kollegen, ihre Waffen zu sichern.
Amüsiert sehen Tim und Gaby, wie Oskar in der Zeitung als Tigerbezwinger betitelt wird. Sie sind im Zoo und betrachten Napur, der inzwischen wieder eine Tigerdame neben sich hat.
Heimlich halten Tim und Gaby Händchen, während Klößchen noch einen Witz über die Liebe und Schokolade reißt.
Die Plockwinds, der Dackel Man Eater und die beiden Gangster Hardtke und Fensel tauchen gar nicht auf.
2 Analyse
2.1 Sprache
Atmosphärisch dicht geschrieben und es liest sich wieder sehr gut runter. Besonders kritische Stellen sind mir nicht aufgefallen (der Mongolenbart einmal abgesehen), wohl aber, dass sich ab hier eine Art Zäsur feststellen lässt.
Ich habe mich durch einige Fan-Foren und Kommentare gelesen: Für manche TKKG-Fans sind die klassischen Folgen 1-21 die besten und danach soll es nur schlecht werden. Für andere ist dieser Punkt ab den 40er-Folgen erreicht, dann gibt es wiederum welche, für die es ab Folge 82 bergab geht.
Da ich bereits bis Buch Nummer 30 gelesen habe, kann ich bestätigen, dass die Hörspiele speziell im 20er-Bereich hin und wieder schwächeln, wenn sie direkt mit den Büchern verglichen werden.
Erst dachte ich, dass es am Internat liegen würde, weil das hier gar nicht erwähnt wird. Dann wiederum gibt es Abenteuer im Ferienlager, wo es auch keine Rolle spielt. Was könnte also der tatsächliche Grund sein?
2.2 Der Tigerdackel im Hörspiel
TKKG ist heutzutage vor allem als Hörspiel bekannt und weniger als Buchreihe. Das sorgt dafür, dass die Qualität einer TKKG-Folge oft am Hörspiel gemessen wird. Und da enttäuscht Folge 22 im Vergleich zu ihren Vorgängern leider, denn die dichte Atmosphäre des Buches wird im Hörspiel kaum wiedergegeben. Damals kannten die Leute wohl zuerst die Bücher und dann erst die Hörspiele, heute ist es andersrum. Darum fallen negative Ausreißer bei der sonst sehr guten Produktion auf, wie Napurs Geräusche.
Meine Vermutung ist, dass man sich bei der Produktion der Hörspiele entweder bewusst dazu entschied, die Kinder von damals nicht zu sehr mit Geräuschen von echten Tigern zu verunsichern, oder sich bei den Soundeffekten vergriff. Warum sonst hört sich der Tiger, als er im Hörspiel Glockner und Renke bedroht, auf einmal wie ein wütender Dackel an?
Es tut mir leid, im Vergleich dazu klingt sogar eine Tigerente gefährlicher.
2.3 Der Papiertiger in der Trickserie
Während die Trickserie ein paar interessante neue Wege mit den alten Geschichten geht und einige positive Überraschungen parat hält, gehört ‚In den Klauen des Tigers‘ für mich leider nicht dazu.
Tiger können Geschwindigkeiten von bis zu 60 km/h erreichen. Eigentlich ist es unmöglich, dass Rudi vor Napur davonrennen kann. Oskar hätte da vergleichsweise etwas bessere Chancen, weil Cocker Spaniels bis zu 38 km/h erreichen können. Aber hier kann er Napur nicht nur geschickt ablenken und ist schlau genug, sich zu verstecken. Später springt er dem Tiger sogar noch in den Nacken. Dass Napur ihn nicht tötet, lässt sich nur damit erklären, dass Oskar Plotrüstung trägt. Dasselbe gilt auch für Tim, der Napur ablenkt. Die guten Ideen (der abtrennbare Käfig) sind erkennbar, aber leider nicht optimal umgesetzt. Außerdem wechselt mir die Szenerie zu oft. Was ich allerdings mag, ist Napurs Tigerfreundin am Ende und Tim und Gaby, die Händchen halten, was mich zu meinem nächsten Punkt bringt…
2.4 Tims und Gabys Beziehung = Der unerwähnte kleine Handlungsbogenab Folge/Band 22
Frage an die Kenner unter euch: Ab wann sind Tim und Gaby in einer Beziehung? In den heutigen Hörspielen ist es natürlich klar, aber wann hat das so richtig begonnen?
Das kriegt man in den Hörspielen erst wohl so ab Folge 29 mit, wenn die beiden etwas länger brauchen, als sie im Keller der Glockners die Zeitungen holen, aber in den Büchern kriegt man das nicht direkt auf die Nase gebunden, sondern muss es sich aus dem Kontext erschließen.
In den ersten 21 Bänden ist es dieses typische ‚Werden sie oder werden sie nicht?‘; Karl und Klößchen interessieren sich auch für Gaby, aber bemühen sich nicht, weil sie meinen, dass sie sich eh schon auf Tim festgelegt hat. Gaby ist auch die einzige Person, die Tim zum Erröten bringt.
Von den Bänden 22 bis 27 ändert sich das und die beiden gehen eine Beziehung ein.
Ich greife also einmal etwas vor und beleuchte diese Entwicklung. In Band 22 geht Tim aufs Ganze. Es beginnt damit, dass er gedanklich schwört, Tomasino umzubringen, wenn sein Tiger Gaby töten sollte. Er schlägt Glockner in allen Adaptionen breit, ihn mitzunehmen. Er widersetzt sich Glockners Verbot, sich zu trennen, als er einen Anhaltspunkt erhält, wo Gaby sein könnte. Er setzt sein Leben aufs Spiel, um Gaby und später den Dackel Man Eater zu retten, und schürft sich dabei seinen Rücken auf. Als er Angst hat, abzurutschen und zu sterben, meint er noch, Hauptsache sei, er habe jetzt Gaby gerettet.
Dieser waghalsige Einsatz seines Lebens bleibt nicht unbemerkt. Gaby zieht ihre Schlüsse (was auch offen beschrieben wird) und die Glockner-Eltern nehmen ihn ab hier quasi in ihre Familie auf. Vor allem Glockners Satz weiter oben ist ein Indiz dafür.
Später wird Tim im Hubschrauber von Emil und Gaby verarztet. Bei der Pressekonferenz werden schließlich Bilder gemacht und Tim steht bei den Glockners, als gehöre er schon fest zur Familie dazu.
Band 23 liefert als Indiz, dass Gaby bei den Grünkes nur mit Tim tanzt. In Band 24 bezeichnet Tarzan Gaby schon an manchen Stellen als Freundin und er gibt ihr seine Jacke, als sie in der Kälte spazieren gehen, damit sie nicht friert. Und der Polizist Heinzelmann bezeichnet T auch als den späteren Schwiegersohn der Glockners.
In Band 25 finden Karl und Klößchen jeweils eine kleine Liebelei und scherzen später, dass ihr Anführer leer ausgegangen ist, weil sie wissen, dass er mit Gaby zusammen ist. Tim fasst es auch als Scherz auf und meint an einer Stelle, er sei froh, im jungen Alter schon den Deckel für sein Töpfchen gefunden zu haben. Außerdem kommen sie am Anfang des Buchs von einem Pfadfinder-Fest, wo mehrere Pfadfinder mit Gaby tanzen wollten, aber Tim dazwischen ging.
In Band 26, als TKKG vor Elly Roland beim Blauen Turm ankommt, lästert T darüber, dass Elly sich wohl erst noch schminken muss. Gaby meint, dass Mädchen immer schön sein müssten und er erwidert, dass Gaby immer ansehnlich sei, besinnt sich dann aber eines Besseren und sagt ihr, dass sie wunderschön sei. Das hätte er so in den ersten 21 Bänden nie gesagt.
Tim riskiert auch im Buch wieder sein Leben, denn er ist gar nicht da, als die Brigade Staatsfeind das Internat besetzt, sondern muss sich erst dorthin schleichen und lässt sich schließlich gefangen nehmen. T und G werden später von der Brigade Staatsfeind als Geiseln für den Austausch gewählt. Gaby, weil sie Glockners Tochter ist, T, weil er ihr Herzbube sei.
Gaby küsst Tim nach dem Finale auf den Mund.
Band 27 macht es schließlich überdeutlich, als Gaby gekidnappt wird. Der TKKG-Häuptling lauert den Verbrechern auf und bedroht sie mit einem Bleirohr. Erst droht er ihnen mit Gewalt, es schaukelt sich hoch, schließlich kommt es zu folgender Aussage:
„So, Schleich! Und nun frage ich zum dritten und letzten Mal nach meiner Freundin, die ihr freundlicherweise gekidnappt habt. Jaaaa! Ihr habt! Oh, doch! sollte ich mich aber wirklich irren, dann ereilt dich jetzt gleich ein tragisches Geschick. Wenn du nämlich nicht antwortest, verwandele ich deine Birne in Birnenkompott. Wäre wirklich tragisch, wenn’s einen Unschuldigen trifft. Aber das glaube ich nicht. Deshalb hält nichts mich zurück. Sogar einer eventuellen Jugendstrafe wegen schwerster Körperverletzung sehe ich fröhlich entgegen. Das – und noch viel mehr – ist meine Freundin mir wert. Deshalb: Wo ist Gaby?“
[zitiert aus TKKG, Buch 27, Kapitel 14]
Dieser Minibogen zieht sich über fünf Bände und man muss zwischen den Zeilen lesen, was mir gut gefällt.
Ich bin froh, dass Wolf dieses nervige ‚Werden sie oder werden sie nicht?‘ schon ab Band 22 nach und nach abbaut und die beiden offiziell zusammenführt. Mit der Zeit wird Tims und Gabys Beziehung auch offener gezeigt.
Meine Vermutung ist, dass Wolf als Zielgruppe Jugendliche im Sinn hatte und eine romantische Szene, in der Tim und Gaby über ihre Gefühle reden, er sich ihr öffnet und sie es annimmt, vielleicht nicht ganz gepasst hat. Also hat er nur Brotkrumen gestreut, sodass man sich als Leser selbst seinen Teil denken kann. Für mich ist Band 22 jedenfalls der Stein, der diese Beziehung ins Rollen gebracht hat.
Wenigstens ist es eine Beziehung, die es gibt, im Gegensatz zu…
2.5 Klößchens Liebschaften
Was ich im Vergleich dazu nicht gemocht habe, ist Klößchens Liebelei mit Leni, die aber im Buch wohl nur von seiner Seite aus kommt. Immerhin ist Leni im Buch schon fast 20, während Klößchen als jüngstes Bandenmitglied 13 Jahre alt ist. Das Hörspiel hat diesen Teil zurecht raus gelassen und in der Trickserie hat er für Leni nichts übrig.
2.6 Carlo Tomasino = Selbstbestimmung damals und heute
Auch hier merkt man das Alter des Buchs. Bis 1992 war es möglich, einen Erwachsenen zu entmündigen, wenn zum Beispiel Trunksucht vorlag. Damit verlor der Entmündigte seine Geschäftsfähigkeit, was schon ein heftiger Eingriff in seine Grundrechte war. Oft wurde nur nach Aktenlage entschieden.
Zudem beschränkte sich die Vormundschaft bei Erwachsenen oft nur auf die Vermögensverwaltung und Entmündigte wurden gern ins Heim oder in die Psychiatrie geschickt.
Seit 1992 wurde diese missliche Lage mit dem Betreuungsgesetz verbessert. Heutzutage bekäme Tomasino wohl einen Betreuer, der seine Angelegenheiten in bestimmten Teilbereichen für ihn regeln würde.
Ob er es in der Anstalt tatsächlich besser hat, sei hier dahingestellt. Schön ist sein Schicksal jedenfalls nicht.
3 Fazit: Welche Fassung gewinnt?
Das Buch gewinnt. Trotz kleinerer Fehler und dieser Klößchen-Leni-Sache ist die Atmosphäre dicht und gut nachvollziehbar.
Das Hörspiel ist mir etwas zu verkürzt und die Soundfiles für den Tiger sind einfach nur peinlich. Trotzdem kann es die beiden Gangster noch halbwegs vorweg etablieren.
Die Trickserie ist auf dem letzten Platz, weil Oskar mir etwas zu übermächtig rüberkommt und der Tiger eher ein Papiertiger ist. Da hilft leider auch kein Wackel-Dackel-Napur.