TKKG Vergleichsanalyse 023: Kampf der Spione

Spionage, sowohl damals als auch heute ein spannendes Berufsfeld. Passend für 2023 wurden das 23. Buch und Hörspiel ausspioniert. Sind die Folgen es wert? Finden wir es raus! Das Buch erschien 1982, das Hörspiel 1982.

1 Zusammenfassung

1.1 Die Handlung des Hörspiels

1.2 Abweichungen im Vergleich zum Buch

2 Analyse

2.1 Sprache

2.2 Der Kampf der Spione

2.3 Monika, Hildegard, Franziska und Gaby = Vier Frauen, vier Rollen

2.4 Klößchens Liebschaften

3 Fazit: Welche Fassung gewinnt?

1 Zusammenfassung

1.1 Die Handlung des Hörspiels

Das Hörspiel beginnt mit einem stechenden Schmerz, der in Tarzans Schulter fährt, als er sich aufwärmt. T kann am Judoturnier nicht teilnehmen und lässt sich per Anhalter mitnehmen. Eine Frau namens Hildegard Putz, die aus Brüssel kommt, fährt ihn und die beiden reden miteinander.

Als sie sich in einer Raststätte etwas zu trinken holen, versucht ein Dieb, etwas aus Hildegards Auto zu stehlen, aber T geht dazwischen und verhindert, dass der Langfinger Hildegards Tasche mitnimmt. T will die Polizei rufen, doch Frau Putz ist dagegen, worauf T sie fragt, ob in der Tasche Rauschgift sei. Die Fahrt geht weiter.

Nachdem sie Tarzan beim Arzt abgesetzt hat und nach Hause in ihre Garage fährt, erwartet sie der Autobahn-Dieb mit einer Pistole. Der Dieb meint, sie und ihr Freund würden von den geheimen Akten nichts haben. Er fragt sie noch aus über Tarzan und meint, er sei mit dem noch nicht fertig. Hildegard ist am Boden zerstört.

Szenenwechsel zu Tarzan, der ins Adlernest geht und überrascht ist, dass die Betten mit Schokoladentafeln bedeckt sind. Willi wundert sich wegen seiner Rückkehr, räumt sein Bett frei, und erzählt ihm von der Einladung von Monika Grünke, weil ihr Vater für seinen heldenhaften Einsatz geehrt werde (er hat eine alte Frau davor bewahrt, von der U-Bahn überfahren zu werden). T erzählt ihm anschließend sein Erlebnis mit Hildegard.

Am nächsten Morgen sind die Kinder bei den Grünkes. Monikas Mutter lebt nicht mehr, also übernimmt sie den Haushalt. Nach dem Mittagessen sieht T Hildegard in der Zeitung. Sie wird als Spionin gesucht, Karl erklärt, was die NATO ist, und der TKKG-Häuptling setzt sich mit Kommissar Glockner in Verbindung.

Glockner kommt zu den Grünkes und holt sich Ts Zeugenaussage. Glockner geht wieder und das Telefon klingelt, während die Kinder laute Musik hören. Es ist für Herrn Grünke, der ins Café Brand geordert wird. T merkt Grünkes Nervosität und die Jungs schleichen ihm hinterher.

TKK folgen Robert Grünke und T erkennt den Mercedes von gestern wieder, ebenso den Dieb, der mit Grünke redet. Das Gespräch zwischen den beiden ist kurz, dann fahren die Gangster weg. TKK haben ihre Räder nicht dabei, aber die beiden Ks haben jeweils 10 DM und so holen sie sich ein Taxi.

Beim Westfriedhof beobachten und verfolgen TKK den Gangster und können sehen, wie er etwas in einem toten Briefkasten verstaut. Karl glänzt mit seinem Wissen über Spione, T prüft die Hinterlassenschaft und findet in einer Teedose die Seite eines NATO-Dokuments. Sie schließen daraus, dass die Gangster Hildegard Putz erfolgreich beraubt haben, aber sind auch betrübt, weil sie glauben, dass Grünke mit den Spionen zusammenarbeitet. Da sie nicht wissen, wann jemand die Dokumentenkopie holen will, wollen sie zurück zu Grünke.

Unterdessen fragt Monika ihren Vater aus und erfährt von ihm, dass er erpresst wird. Herr Grünke ist leitender Angestellter bei einer angesehenen Chemiker-Firma, aber nur, weil er sein Abschlussdiplom gefälscht hat. Karsoff, der mit Grünke zusammen studiert hat, weiß das und setzt ihn unter Druck: Er soll dem Gangster die Forschungsergebnisse seines Geheimprojekts aushändigen. Gaby hat versehentlich gelauscht und ist sehr traurig; dann kommen noch TKK und Grünke geht ins Detail.
Tarzan hat einen Plan: Grünke soll Karsoff erzählen, dass es einen konkurrierenden Spion gibt, der ihm die Forschungsunterlagen abkaufen möchte, und ihm die Unterlagen aushändigen. TKKG würde dann dafür sorgen, dass Karsoff die Unterlagen wieder verliert. Da der Spion auch Chemiker ist, fällt die Option weg, ihm wertloses Material unterzujubeln.

Grünke kann Karsoff überzeugen und sie verabreden sich zu einem Treffen im neuen griechischen Restaurant, dem Korfu. TKKG bespricht später noch bei Gaby die Rollenverteilung.
Gaby wird als Gast im Korfu sitzen und Karsoff und Grünke beobachten.
Klößchen beobachtet den Parkplatz.
Karl beschlagnahmt die Telefonzelle, um Tarzan zu informieren.
Tarzan maskiert sich als Erwachsener und wartet bei Karsoffs Haus, mit Tränengas bewaffnet.


Am Tag darauf äußert Klößchen Bedenken, dann bricht Tarzan zu Karsoffs Haus auf, weil er von Grünke die Adresse erhalten hat. Er sieht, wie Karsoff und Komplize das Haus verlassen und losfahren. Als er um das Haus schleicht, hört er Hildegard Putz und einen Mann, der bei ihr ist. Er dringt anschließend ins Haus ein und durchsucht es nach den Unterlagen, die Hildegard geklaut hat.

Szenenwechsel zu Gaby und Karl. Gaby tut, was man ihr gesagt hat, während Karl sich zu Klößchen gesellt, weil die Telefonzelle kaputt gemacht worden ist. Sie sehen einen Leierkastenmann samt Äffchen und beobachten, wie Karsoff Grünkes Mappe dem Leierkastenmann übergibt. Gaby hat die Übergabe auch beobachtet und schmiedet einen Plan für die beiden Ks. Karl radelt los und stiehlt das Äffchen. Während der Leierkastenspieler ihm hinterher rennt, klaut Klößchen Grünkes Mappe. KKG ist erfolgreich.

Unterdessen bei Tarzan, der sich hinter einem Vorhang in der Diele versteckt. Er sieht, dass Karsoff und Kumpan ohne Grünkes Unterlagen zurückgekehrt sind. Die zwei unterhalten sich über ihren Chef Helmut, den Leierkastenmann, dann wollen sie Alkohol trinken. Helmut kommt und ist sauer, weil man ihn bestohlen hat. Das Gangster-Trio bemerkt Tarzan und will ihn mit der Pistole bedrohen, doch da setzt er das Tränengas ein. Die Schurken können trotzdem noch kämpfen und werden überwältigt. Sie werden in den Keller geführt und eingesperrt. Hildegard Putz sieht Tarzan und bittet ihn, sie freizulassen, doch der lässt sich nicht darauf ein. Glockner wird verständigt.

Während die Gangster verurteilt werden, stellt Grünke sich und wird milde verurteilt. Anschließend wird TKKG von der NATO geehrt. Als die Freunde anschließend feiern, erwähnt Willi Tarzans Sportunfall und kündigt an, sich beim Schokoladenesser-Wettbewerb angemeldet zu haben. Allerdings glaubt er kaum, dass ihm da eine Spionin über den Weg laufen werde.

1.2 Abweichungen im Vergleich zum Buch

Als Tarzan sich verletzt, flucht er so, dass angeblich Dschingis-Khan peinlich berührt wäre und wiederholt diesen Fluch sogar auf Russisch. Statt zum stationierten Arzt der Judo-Veranstaltung zu gehen, will er zu einem Dr. Jakob in der Millionenstadt.

Bevor Tarzan trampen geht und per Anhalter mitfährt, überlegt er, die Bahn zu nehmen, aber entscheidet sich dagegen, weil es Geldverschwendung sei, selbst bei den ganzen Geldern, die er für die gelösten Fälle schon erhalten hätte. Vor allem wolle er mit dem Geld sein Studium bestreiten.
Vor Hildegard wollen ihn Gastarbeiter in einer vollen alten Rostlaube mitnehmen, doch er wimmelt sie damit ab, nur zu einer Raststätte zu wollen. Dort kommt er zu Fuß an und findet sie geschlossen vor.
Hildegard wird näher beschrieben; Sie hat orange Haare und einen grünen Lederanzug; die Aktentasche, die sie auf dem Rücksitz hat, ist schwarz.
Als sie rasten, machen sie ein Pärchen aus, welches sich gegenseitig füttert. Als sie selbst mit Essen fertig sind, bezahlt Tarzan Hildegards Mokka.
Es kommt zu der Szene auf dem Cover, allerdings benutzt der TKKG-Häuptling seinen linken Arm nicht. Karsoff verletzt sich dabei seinen rechten Arm und kann ganz knapp entkommen. Um ihrer Bitte, keine Polizei zu rufen, Nachdruck zu verleihen, bricht Hildegard sogar in Tränen aus, weshalb T sich überhaupt erst darauf einlässt.

Das Buch hat noch eine zusätzliche Szene, wo sich T und H verabschieden, aber T sich ihr Nummernschild einprägt, bevor er zu Dr. Jakob geht. Im Wartezimmer liest er einen Artikel über Ökologie. Der Arzt gibt ihm eine Injektion und eine Salbe und erteilt ihm eine Woche Trainingsverbot, dann reist er zurück ins Internat und trifft mit einem rauchenden Schüler namens Fabian Wirsing zusammen. Erst dann kommt es zur Szene mit Klößchen.

Das Buch erweitert die Szene mit Karsoffs Überfall auf Hildegard. Sie geht zu ihrem Freund, der im Buch sogar einen Namen hat: Bernd Wacker. Er hat sie zu dem Raub angestiftet, weil er einen Abnehmer hat. Niederschlagen geht sie in sein Haus. Bernd liegt mit Fieber im Bett und sein Gesundheitszustand wird nicht besser, als Hildegard ihm von Karsoff erzählt. Wir erfahren noch den Namen von Karsoffs Komplizen: Leo Bulanski. Dann bemerkt er, dass Karsoff wahrscheinlich sein Haus verwanzt hat. K ruft an und bietet Bernd und Hildi die Unterlagen zum Kauf an; Startpreis ist eine Million. Dann suchen sie das Haus nach Wanzen ab.

Bevor TKKG zu Grünke aufbricht, hat Gaby noch einen Blumenstrauß gekauft und verlangt eine Beteiligung. Die Jungs ziehen sie nacheinander damit auf; T mit dem Aussehen des Straußes; Klößchen schlägt ihr Disteln vor, als Gaby vorschlägt, T mit dem Strauß zu schlagen; Karl schließlich unterstellt ihr, den Strauß günstig gekauft zu haben und die Jungs noch etwas zu schröpfen, aber korrigiert sich sehr schnell, als Gaby ihm mit ihren Ellenbogen droht.
Auf dem Weg zu Grünke wird der Leierkastenmann bereits etabliert. Gaby spendet etwas, Leiermann schaut Tarzan feindselig an und Karl hält einen kleinen Vortrag über den Gewerbeschein beim Ordnungsamt.

Das Essen bei Grünke wird noch um ein paar kleinere Details erweitert. So gibt es Spargelcremesuppe als Vorspeise, dann Pilze in Rahmsoße und Semmelknödel, schließlich Schokoladenpudding. Mit ihren Kochkünsten hat Monika bei Klößchen gewonnen und es wird erwähnt, dass er derzeit eine Brieffreundin namens Sonja hätte, die auch eine Vorliebe für Süßes hätte.
TKKG hilft Monika auch in der Küche, bevor T Hildegard in der Zeitung entdeckt.
Kommissar Glockner hat im Buch auch einen Redeanteil und es wird erwähnt, dass er und Grünke sich aus dem Schwimmverein kennen, in welchem Gaby und Monika sind.

Perspektivwechsel zu Hildegard, die sich verkleidet und von Bernd den Auftrag erhält, zwei Schlägertypen, Fredy Kroll und Thomas Prassel, aufzusuchen. Sie findet die beiden, zahlt ihnen 1.000 Mark und erteilt ihnen den Auftrag, Karsoff und Bulanski zusammenzuschlagen.

Es gibt noch einen Perspektivwechsel zu Karsoff. Bulanski hat drei Käufer verständigt: Wunderlich, Cojarkczik und Hensch. Aber die wollen vorher eine Kostprobe haben und so ersinnen sie den Plan, eine beliebige Seite des NATO-Dokuments zu kopieren und ihnen per toten Briefkasten zukommen zu lassen.
Plötzlich erhalten sie Besuch von Kroll und Prassel, aber statt einer Abreibung gibt es Bier, denn die zwei sind mit Karsoff befreundet und warnen ihn vor Bernd Wacker.

Bevor Grünke ins Café Brand geht, tanzt TKKG. Tarzan mit Gaby, während Monika abwechselnd mit einem der Ks das Tanzbein schwingt. Als die Jungs aufbrechen, müssen sie irgendwann von ihren Rädern absteigen und Klößchen bewacht sie, während Tarzan und Karl allein weitermachen.
Sie flunkern der Taxifahrerin etwas vor und der tote Briefkasten beim Westfriedhof ist eine rostige Blechdose.
Der tote Briefkasten wird allerdings zerstört, weil die Tote umgebettet werden soll. T und K bemerken einen stämmigen Mann, der sich für den Briefkasten interessiert und verfolgen ihn zu einer Pension, wo sie von einer Frau den Namen erfahren: Max Wunderlich.
Szenenwechsel zu Wunderlich, der Kroll und Prassel beauftragt, sich um die Jungs zu kümmern, weil er sie bemerkt hat.

Es gibt noch einen Perspektivwechsel zu Karsoff, der ein Vogelhäuschen als toten Briefkasten für Cojarczik verwenden möchte. Allerdings hat jemand das Brot für die Vögel in Schnaps getränkt und er wird von den Vögeln angriffen, verdreckt und bekommt auch noch seine fotokopierte Seite von einer Amsel gestohlen. Karsoff entschließt sich, die letzte Seite für Franziska Hensch in einer alten Stadtmauer zu verstecken und sieht sie auf dem Rückweg.
Der Blickwinkel wechselt zu Franziska, die den Brief aus der Mauer zieht und sich vor einer alten Frau ertappt fühlt, die den Schrieb für einen Liebesbrief hält. Die alte Dame tut, als sei sie blind, damit sie im Alltag mehr Hilfe erhält, aber tatsächlich könne sie richtig gut sehen. Franziska kann sich herausreden.

Auf ihrem Rückweg nehmen T und K den Bus, wobei auch Kroll und Prassel mitfahren. Ein alter Mann fällt bei einem plötzlichen Halt versehentlich auf Kroll, worauf dieser ruppig wird und den Alten von sich weg schleudert. Tarzan beweist Zivilcourage und bittet den Alten, sich behandeln zu lassen und Kroll die Rechnung zu schicken. Der wird daraufhin ausfällig, aber von T zu Boden geschickt. T entlockt ihm seine Personalien und Prassel fragt sich, was sie gegen T tun sollen.

Inzwischen hat Klößchen sich die Zeit bei den Rädern mit Baumkuchen von Café Brand versüßt. Auf ihrem Rückweg zu Grünke sehen sie wieder Leierkastenmann, der Tarzan aber diesmal neutral anblickt. Allerdings ist sein Äffchen ziemlich aggressiv.

Die Szene bei Grünke ist erweitert. Gaby und Monika probieren erst unterschiedliche Frisuren aus, dann möchte Monika erst den Arzt rufen, bevor ihr Vater gesteht. Auf die Umstände wird näher eingegangen: Roberts Eltern konnten das Studium nicht mehr finanzieren, die Nebenjobs haben ihm auch nicht genug eingebracht und zu allem Überfluss wurde auch noch Monikas Mutter krank. Monika relativiert den Betrug sogar, weil ja überall gemogelt werde.
Robert kennt Karsoff von seiner Zeit an der Universität, weil die beiden kurz hintereinander exmatrikuliert wurden; von daher weiß Karsoff auch von Roberts Betrug.

Sogar auf das Projekt V wird näher eingegangen: Es ist ein Verjüngungsmittel, welches das Altern verzögert. Es sei daher sehr gefragt.
Robert Grünke meint noch vor Gabys Einmischung, dass er sich nicht einmal freiwillig stellen könne, weil Karsoff ihn unter Druck setze. Der Wille zur Selbstanzeige geht dabei von Grünke selbst aus.
Als TKKG den Plan ersinnt, meint Tarzan noch, dass Karsoff im Gefängnis vieles behaupten, aber nichts beweisen könne, weshalb ihm das Gericht wohl keinen Glauben schenken werde. Als Grünke dann noch meint, er werde wohl eine Zukunft haben, bekräftigt Karl das noch einmal und meint, das Gericht ziehe alles heran, was zur Charakterisierung des Angeklagten diene, worunter auch die Rettungsaktion fällt, für die er geehrt wurde.

Szenenwechsel zu Stanislaus Cojarczik, dem dritten Spion, der die NATO-Dokumente von Karsoff und Bulanski günstig erstehen möchte, indem er seine Konkurrenten Wunderlich und Hensch ausschaltet. Er fängt mit Wunderlich an, den er mit einem Totschläger betäubt, fesselt und in eine verfallene Scheune legt. Anschließend setzt er Hensch hinterher und wird panisch, weil die zu Karsoff fährt.

In einer zusätzlichen Szene radelt TKKG zu Karsoff, um sich umzusehen. Das heißt, KKG überprüft das direkte Umfeld des Hauses, weil Karsoff den TKKG-Häuptling kennt, während besagter Häuptling die umliegende Gegend näher erkundet. In Gedanken spottet er ein bisschen über die Unauffälligkeit seiner Freunde, dann radelt er los und sieht, wie sich ein Mann an einem Automotor zu schaffen macht. Erst hält er ihn für einen Autodieb, dann bemerkt er aber, dass die Besitzerin des manipulierten Autos eine Frau ist und glaubt, dass der Mann sich als Helfer anbieten und sich an sie ranmachen möchte, ein ‚Sittenstrolch‘. Es handelt sich hierbei um Stanislaus, der Franziska Hensch unschädlich machen möchte. KKG tauchen auf, Tarzan wird daraufhin angegriffen, schlägt Stani eine blutige Nase, woraufhin der abhaut. Hensch drückt T zum Dank 100 DM in die Hand und fährt auch davon.
Glücklicherweise wird Klößchen von Hunger geplagt, weshalb er sich die beiden Kfz-Zeichen gemerkt hat.

Im Buch wird der Anruf von Grünke aus Karsoffs Sicht geschildert, nachdem dieser sich schon freut, dass Franziska Hensch die NATO-Papiere für 1,2 Millionen kaufen möchte.

Im Buch wird noch genannt, dass T sich das Tränengas in einem Fachgeschäft für Jagd- und Angelzubehör kauft. Die Planbesprechung erfolgt bei den Glockners. Tarzan ist froh, dass der Kommissar erst später kommt, weil TKKG einen Konflikt haben. Sie haben viel Vertrauen zu Emil, aber müssen schweigen, um Grünke nicht zu schaden.
Es folgt noch ein Perspektivwechsel zu Hildegard und Bernd, die sich Karsoff vornehmen wollen. Hildegard ist über seine Pistole erschrocken, weil sie gegen Gewalt ist, aber Bernd versichert ihr, dass die Knarre nicht geladen sei. Der Ausflug endet mit ihrer Gefangenschaft, weil Bernd wegen seiner Erkältung immer noch zu schwach ist und auf der Terrasse umkippt.

Das Finale ist mit dem Hörspiel nahezu deckungsgleich. Beginnen wir mit Grünke und dem Korfu. Tarzan witzelt noch, dass sich alle griechischen Kellner des Korfu um sie reißen würden, was dann auch tatsächlich geschieht. Karl wird vom Affen gebissen, als er sich diesen krallt, aber radelt mutig weiter und wirft ihn später in die Büsche.
Klößchen radelt mit den Projekt-V-Unterlagen zu Gaby und die übergibt die Dokumente wieder Grünke.

Bei Karsoff hat T erst Gewissensbisse, einzubrechen, aber als er Hildegard und Bernd hört, steigt er ein und findet einen Wandsafe, den er aber nicht öffnen kann. Er plant, Karsoff und Bulanski erst in der Garage auszuschalten, verlegt das dann aber auf die Diele, als er bemerkt, dass sie Grünkes Aktentasche nicht dabei haben.
Die Gangster feiern in der Küche mit Sekt, Leierkastenmann Helmut taucht auf und ist wütend und wir erfahren noch den Namen des Affen: Fridolin.
Nachdem T die drei Gangster überwältigt hat, führt er sie mithilfe eines Spazierstocks in den Keller, in denselben Raum, wo Hildegard und Bernd sitzen.
Es klingelt und Franziska Hensch darf sich zu den anderen Spionen dazugesellen. Als Glockner mit Kollegen da ist, taucht Stanislaus auf, hält die Polizisten für Spione, aber wird vom Kommissar überwältigt.

Wir erfahren am Ende mehr als im Hörspiel:
Die Zeitungen berichten ausführlich über TKKG.
Alle Spione packen aus und mehrere Spionageringe fliegen auf.
Stanislaus informiert, wo er Wunderlich hingebracht hat.
Alle Spionen erhalten hohe Strafen, lediglich bei Hildegard kommt eine kleine Milderung dazu, weil sie von Bernd Wacker angestiftet wurde.
Gegen Kroll und Prassel liegt nichts vor, aber die Polizei hat ab sofort ein Auge auf sie, sodass sie sich dazu entschließen, sich nicht mehr als Schläger anheuern zu lassen.
Robert Grünke darf nicht nur bei seiner Firma bleiben, sondern holt seine Abschlussprüfung nach und schließt sie mit Auszeichnung ab.

2 Analyse

2.1 Sprache

Das Buch ist sehr spannend geschrieben, aber man möge sich vor Eskimos hüten, die vom Schlitten gehauen werden. Die Perspektivwechsel verdienen hier besondere Erwähnung, weil sie bei den vielen Fraktionen durchaus einen guten Spannungsbogen aufbauen können.

2.2 Der Kampf der Spione

Während wir es im Hörspiel mit vier, vielleicht fünf Spionen zu tun haben (Hildegard, Bernd, Karsoff, Bulanski und Helmut), trumpft das Buch mit drei weiteren Spionen auf (Stanislaus, Wunderlich und Hensch), weshalb der Titel dort schon etwas mehr Sinn ergibt. Dazu kommen noch die bezahlten Schlägertypen Kroll und Prassel und deren Beziehung mit Karsoff. Karsoff kommt im Hörspiel wohl als einer der übelsten TKKG-Bösewichte daher und wird sehr ernst gespielt. Wolf ist das beim Schreiben des Buchs wohl aufgefallen, weil er dort zum Ausgleich diese richtig lächerliche Szene mit den betrunkenen Vögeln hat.

Doch nicht nur damit glänzt das Buch.

2.3 Monika, Hildegard, Franziska und Gaby = Vier Frauen, vier Rollen

Spannend ist in diesem Band in meinen Augen die Frauenrolle. Arbeiten wir uns von konservativ zu progressiv vor.
Monika macht mit dem konservativen Teil den Anfang. Sie übernimmt nach dem Tod ihrer Mutter die Hausfrauenarbeit und bleibt ansonsten nicht im Gedächtnis. Theoretisch könnte man sie durch eine Erwachsene ersetzen, die Gaby toll findet, und es würde sich kaum etwas an der Handlung ändern.
Hildegard ist irgendwo zwischen konservativ und liberal anzusiedeln. Einerseits arbeitet sie als Sekretärin, andererseits ist sie das ursprünglich brave Mädel, welches von ihrem Freund zum Diebstahl der Dokumente angestiftet wurde. Ähnlich wie Ute Fläming aus Folge/Buch 16, aber ohne einen Pudel.

Franziska Hensch ist in meinen Augen ein interessanter weiblicher Charakter. Sie ist aus freien Stücken im Spionage-Geschäft tätig, hantiert mit Millionen für ihre Auftraggeber, ist geistesgegenwärtig genug, um ihren Konkurrenten zu erkennen und T für seine Hilfe zu belohnen, aber lässt sich später vor lauter Überraschung vom TKKG-Häuptling in den Keller führen und einsperren. Irgendwie enttäuschend. Es wäre spannend gewesen, wenn sie vielleicht gegen den TKKG-Anführer gekämpft hätte. Oder wegen des damaligen Zeitgeists (T kämpft nicht gegen Frauen) wenigstens geflüchtet wäre, um von Glockner aufgehalten zu werden.

Leider erhält Franziska nicht genug Fokus, um näher auf sie einzugehen, und ist auch entsprechend leicht aus dem Hörspiel gestrichen worden. Es bleibt vielleicht noch zu erwähnen, dass sie nach Rosa aus Folge 19 der erste weibliche Gangster ist.

Gaby hat im Kontrast zum Frauen-Trio dieses Hörspiels Anteile von allen dreien. Sie hat an manchen Stellen eine klassische Frauenrolle wie Monika, lässt sich wie Hildegard manchmal von ihren Bandenfreunden anstiften, aber hat auch etwas von der Eigenständigkeit, die Franziska an den Tag legt, wenn auch noch nicht viel. Wäre Gaby das brave Mädchen ohne Eigenschaften, hätte sie bei der Blumenstrauß-Szene klein beigegeben, als TKK, vor allem Karl, sie aufzogen.

2.4 Klößchens Liebschaften

Dieser Punkt verdient vielleicht seine eigene Rubrik. Fassen wir einmal zusammen, Klößchen hatte als Liebschaften bis jetzt:

Bärbel (Folge 17), Leni (Folge 22), Brieffreundin Sonja (Folge 23) und Monika darf sich mit ihren Kochkünsten nun auch hier einreihen. Ein kleiner Vorgriff auf Folge 24 mit Britta vielleicht noch, und er hat seit Folge 17 immerhin schon fünf Liebschaften, sechs sogar mit Sonja aus Folge 25. Streng genommen sogar sieben, wenn wir Gaby dazu zählen. Und diese Zahl wird sich in weiteren Folgen nur erhöhen.

Irgendwie tut Willi mir leid; sowohl er als auch Karl haben bis zum heutigen Tag keine feste Liebelei. Hier hätte ich mir in späteren Bänden mehr gewünscht. Es muss ja nicht so aufgebaut werden wie Tim und Gaby, aber eine Nebenfigur, die öfters auftaucht, hätte ich cool gefunden.

Interessanterweise gibt es ja Fanfics, die Klößchen und Karl miteinander verbandeln (Neudeutsch ‚shippen‘). Könnte es sein, dass Wolf, sei es unbewusst oder nicht, mit den Büchern den Fanfiction-Stoff dafür geliefert hat? Das ist in meinen Augen einen eigene Analyse wert.

3 Fazit: Welche Fassung gewinnt?

Das Buch hat diesmal die Nase vorn. Es gibt Karsoff ein bisschen mehr Profil; allein die Szene mit den betrunkenen Vögeln ist ziemlich witzig und mit den Perspektivwechseln wird hier klug umgegangen.

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