TKKG Vergleichsanalyse 026: Das Geiseldrama

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EDIT: Versehentlich habe ich Rudi Dutschke als Mitglied der RAF angegeben, obwohl er das gar nicht war. Danke an meine Leser, ich habe die Analyse entsprechend korrigiert.

Gegeißelt habe ich mich trotz der ganzen Vergleiche mit TKKG bisher zum Glück noch nicht, aber ob das Geiseldrama dramaturgisch gut umgesetzt oder einfach nur ein Drama ist, finden wir heute heraus. Das Buch erschien 1983, das Hörspiel 1984.

1 Zusammenfassung

1.1 Die Handlung des Hörspiels

1.2 Abweichungen im Vergleich zum Buch

2 Analyse

2.1 Sprache

2.2 Klößchens Tapferkeit

2.3 BRIGADE STAATSFEIND = Gurkentruppe im Hörspiel, einigermaßen kompetent im Buch

2.4 Die BRIGADE STAATSFEIND und die RAF

2.5 Tarzans Infiltration = Vergeudetes Potenzial

2.6 Die Bombe im Bahnhofsspind = Umweltbewusstes Recyclen

3 Fazit: Welche Fassung gewinnt?

1 Zusammenfassung

1.1 Die Handlung des Hörspiels

Tarzan erwischt in der Freistunde den Studienassessor Dr. Dikal (Spitzname Molch), der einen Steckbrief von den Terroristen der Brigade Staatsfeind abreißt. Dr. Dikal kann sich aber rausreden, indem er behauptet, er habe nur die Fetzen entfernt. Da Aussage gegen Aussage steht, muss Tarzan auf eine Meldung beim Direktor verzichten.

Im Adlernest trifft der TKKG-Häuptling den Rest der Bande und erzählt ihnen von seiner Entdeckung. Sie entschließen sich, Dikal zu beschatten. Gaby liefert einen entscheidenden Hinweis: Einer der Terroristen, Erwin Roland, ist der Bruder von Elly Roland, einer Sportlehrerin mit eigenem Studio. Elly ist auch mit Ute Hollmeier befreundet, einer Lehrerin, die derzeit krank im Bett liegt. Gaby erhält von Ute einen Brief, den sie Elly Roland übergeben soll.

Die Bande radelt los und klingelt bei ihr. Frau Roland fragt nach Ute und erhält von Gaby den Brief. Es ist das Manuskript eines Buches, an welchem beide schreiben. Elly erhält zwei Anrufe, einen davon von Erwin. Sie nuschelt etwas vom Blauen Turm, bevor sie auflegt. Elly ist so verwirrt, dass sie Willis Frage, Step-Tanz zu lernen, erst einmal mit Ja beantwortet und auch nicht reagiert, als T meint, Willi könne auch Gogo-Tänzer werden. T weiß, dass der Blaue Turm ein Hotel ist und möchte dort Erwin auflauern.

Beim Hotel sehen sie, wie Elly das Gebäude betritt. Zwei Männer treten raus, die von Tarzan als zwei Terroristen erkannt werden: Erwin Roland und Heinz Schorbach. Schorbach bedroht Roland und führt ihn zu einem Wagen. T will sie verfolgen, Karl möchte es auch, während Klößchen den Auftrag erhält, auf Gaby aufzupassen, während diese die Polizei ruft.
Karl hat Mühe, mit Tarzan mitzuhalten, aber schafft es. Die Terroristen fahren zum Bahnhof und Karl bemerkt, dass Erwin Roland todkrank aussieht. Erwin Roland passt einen Moment ab, um zu flüchten, indem er Schlüssel fallen lässt, Tarzan will Schorbach aufhalten und wird von einer alten Dame mit einer Tasche umgehauen. So können beide Terroristen abhauen.
Zur Versöhnung will die Oma Tarzan etwas von ihrer Flasche Bananenlikör anbieten, doch der verzichtet.
Kaum verlassen sie den Bahnhof, sehen sie, wie Glockner Erwin Roland verhaftet hat. Nur Schorbach ist entkommen. Mit Rolands Schlüssel öffnen sie zusammen mit einem Polizisten namens Bolte das Schließfach und finden eine Tasche mit mindestens 400.000 DM: Das Geld der Brigade Staatsfeind. Die Jungs vermuten, dass Roland das Geld gestohlen hat, und Schorbach es ihm wieder abnehmen wollte.

Tarzan und Karl radeln zurück zum Blauen Turm, wo Klößchen und Gaby auf sie warten. Elly Roland ist schon gegangen, sodass die Bande zum Internat zurück radelt. Tarzan vermutet, dass Elly die Polizei zum Bahnhof gerufen hat. Außerdem erfahren wir, dass am Montag der Unterricht ausfallen wird, weshalb die meisten Internatsschüler übers Wochenende einen Kurzurlaub machen werden.
Die Jungs wollen Dikal beschatten, weil dieser Sympathisant ist. Sie überlegen, was sie über ihn wissen: Ein Freund namens Otto Görr, ein französisches Auto und Dikal ist weiß, weich und mollig.

Kaum zurück im Internat, suchen die Kinder Dr. Dikal, doch sie finden ihn nicht. Erst am nächsten Tag hören sie, dass Dikal einen Autounfall gebaut hat und mit einer Gehirnerschütterung im Krankenhaus liegt. Tarzan mutmaßt, dass die Brigade Staatsfeind in Dikals Blockhütte ihr Hauptquartier haben könnte. Also geht es direkt nach dem Unterricht dorthin. Sie verstecken ihre Fahrräder im Gebüsch, aber finden bei der Blockhütte niemanden. Sie verstecken sich, als ein Auto mit Otto Görr als Fahrer angefahren kommt. Er schließt die Tür auf, worauf Tarzan ihn beobachten will. Klößchen geht ihm nach und sie sehen, dass in der Hütte ein Verletzter liegt: Arved von Lotzka, ein weiterer Terrorist.
Otto Görr ist gar nicht davon begeistert, mit TKKG zur Polizei zu fahren und kämpft mit dem Häuptling, aber unterliegt. Klößchen spielt dabei Schiedsrichter.

Karl sieht Arved von Lotzka und bemerkt, dass der ziemlich schwer verletzt ist. Otto Görr gesteht: Arved hat zusammen mit Dikal Geld stehlen wollen, sind dabei an Görr geraten, der Avid niedergeschlagen hat. Dikal hat Arved dann in der Blockhütte versteckt, aber bei seinem Unfall die Schlüssel verloren. Görr wusste Bescheid, hat aber nichts getan. Das holt er nun nach.
Später bei den Glockners ist Margot Glockner erstaunt und erzählt den Kindern, dass die Brigade Staatsfeind die Freilassung von Lotzka und Dikal verlangen.

Etwa 60 Schüler bleiben im Internat, als es Freitag wird. Gaby geht ins Adlernest, wo Klößchen und Tarzan sind, um sich von ihnen zu verabschieden. Plötzlich sind Schüsse zu hören. Die Terroristen greifen das Internat an. Studienrat Weller kommt ihnen verletzt entgegen und warnt das Trio.
Francesca Oliviri kommt mit ihren Leuten und sammelt die verbliebenen Schüler im Speisesaal. Tarzans Ausführungen, Dikal und Lotzka seien verletzt, glaubt sie nicht, und Klößchens Bitte, ihn auf dem Adlernest ausschlafen zu können, lehnt sie ab und wird sogar sauer, als er ihr Widerworte gibt.

Oliviri glaubt Gaby, als diese sich als Glockners Tochter zu erkennen gibt. Sie ruft den Kommissar an und stellt ihre Forderungen: Lotzka und die nötigen Medikamente, ansonsten fliegt das Internat in die Luft. Glockner darf auch mit Gaby reden. Dann bringt Heinz Schorbach eine Flasche mit Nitro.

Die Stunden ziehen sich hin und die Brigade telefoniert immer wieder. Als es dunkel wird, schleicht Tarzan sich zur Flasche mit dem Nitro, während seine Freunde es sehen. Er kommt mit der Flasche auch wieder zurück. Kaum ist T zurück und von Klößchen gefragt, werden sie von Oliviri angefahren, endlich zu schlafen.

Am nächsten Morgen werden Tarzan und Gaby in den Hof getrieben, wo Kommissar Glockner bereits mit einem Krankenwagen wartet. Glockner findet Oliviris Forderung verantwortungslos, die gibt darauf nichts und verweist auf die Flasche mit Nitro. Tarzan reißt aus, krallt sich die Flasche und droht damit, die Flasche zu fallen, wenn die Brigade Staatsfeind sich nicht ergibt. Oliviri gibt auf, Glockner krallt sich eine Waffe und die Polizei rückt an, um die Terroristen zu verhaften.

Glockner will Tarzan dazu bringen, die Flasche abzulegen, doch der wirft sie mit voller Wucht gegen eine Wand… zum Erstaunen aller leben sie aber alle noch, denn Tarzan hat den Sprengstoff mit einer Flasche Wasser ausgetauscht.
KKG finden das toll, nur Glockner schüttelt den Kopf.

1.2 Abweichungen im Vergleich zum Buch

Die Anfangsszene mit Dikal ist erweitert und neben Dikals Vornamen (Jens) erfahren wir noch seine Körpergröße (1,9 m) und Unterrichtsfächer: Geschichte, Gegenwartskunde und Englisch. Weiterhin will Tarzan ihn melden, weil er Mitglied der Schülermitverwaltung ist.
Molch holt aus dem Lehrerzimmer ein neues Plakat und währenddessen wird von Tarzan noch etabliert, dass Molch in seinen Unterrichtsstunden ein Fan von Revolutionen und sehr unzufrieden mit der derzeitigen Lage in Deutschland sei.
Dikal und T bringen den neuen Steckbrief zu zweit an und es werden alle sieben Terroristen vorgestellt:
Neben Arved von Lotzka, Francesca Oliviri, Erwin Roland und Heinz Schorbach bietet das Buch noch Martin Macke, Felix Ohnesorge und Hanna Neu.

Anstatt ins Adlernest zu gehen, geht T in den Klassenraum, um seine drei Freunde zu finden. Es sind auch andere Schüler da, weshalb er seine Freunde zu sich winkt.
Der Dialog ist deckungsgleich mit dem Hörspiel, aber Karl informiert noch, dass Molch fünfte und sechste Klassen unterrichtet. Und Klößchen findet es erst toll, dass Erwin Roland aus der Stadt kommt, aber fängt sich dann wieder, woraufhin Gaby ihn fragt, ob Willi mit einer Hintertür in die neunte Klasse gekommen sei.
Ute Hollmeier wird noch weiter charakterisiert; so ist sie eine Schwimmlehrerin, die Gaby trainieren möchte, seit Herr Glockner dazu keine Zeit mehr hat. Außerdem lebt sie im ‚Pauker-Silo‘ (Unterkunft der Lehrer vom Internat).

Es folgt ein Perspektivwechsel zu Erwin Roland, der vom Bahnhof und im Hotel unter kommt. Er ruft Elly an und erzählt ihr, dass er sich von der Brigade getrennt hat. Außerdem habe er eine Falle für Heinz Schorbach vorbereitet. Es wird auch etabliert, dass Erwin tödlich erkrankt ist und das Geld, das die Brigade mit Banküberfällen verdient hat, für Elly bestimmt ist. Schorbach soll auch mindestens zwei Menschen getötet haben, weshalb Erwin kein schlechtes Gewissen hat, wenn er mit der Bombe im Bahnhof in die Luft fliegt, sobald er dort das Fach öffnet. Er will ihr den Schlüssel zum Geldfach zukommen lassen und Schorbach den Schlüssel zur Bombe geben.
Plötzlich öffnet sich die Badezimmertür und Heinz Schorbach steht mit gezückter Waffe vor Erwin Roland. Er hat ein gutes Gedächtnis und sich gedacht, dass Erwin erst einmal in das Hotel gehen würde, bevor er seine Schwester aufsucht. Außerdem hat er das gesamte Telefonat mitgehört. Er holt sich den Schlüssel und zieht ohne Erwin Roland ab.
Dumm für Schorbach, dass er immer Pfefferminzöl gegen Gallensteine verwendet. Erwin hat das gerochen und am Telefon bewusst falsche Aussagen gemacht. Erwin lässt sich Champagner und zwei Gläser vom Kellner bringen.

TKKG sieht sich noch einmal den Steckbrief am schwarzen Brett an, bevor es zu Elly Roland geht. Karl hält noch einen Vortrag über Molche und Gaby muss außerdem zu Elly, weil sie Step-Tanz-Stunde hat. Das Buch, an dem Hollmeier und Elly Roland schreiben, ist über spielerisches Turnen für Kinder im Vorschulalter.
Als Klößchen seinen Tanz vollendet hat, lobt Gaby ihn und zeigt ihm, wie es nach ein paar Tanzstunden geht. Tarzan findet Gaby darin und auch sonst anmutig.

s folgt wieder ein Perspektivwechsel, diesmal zu Heinz Schorbach. Da ihm vor dem Bahnhof zu viele Polizisten sind, geht er erst einmal in einer Kneipe etwas essen und denkt noch einmal über Erwin Roland und seine Tricks nach. Als er zum Bahnhof zurückkommt, ist die Polizei weg und Schorbach beauftragt einen Stadtstreicher, einen Koffer aus dem Schließfach zu holen, weil Schorbach in der Halle nicht in seine Braut rennen möchte.
Schorbachs Grund: Etwas vom Sprengstoff fehlte und nur Erwin konnte das gewesen sein.

Szenenwechsel zu TKKG, die Elly aufsucht. Die wird im Buch als etwas sehnig, aber ansonsten gute Lehrerin beschrieben. Klößchen fragt sie ernsthaft, ob sie auch Männer im Tanzen unterrichtet, aber das Telefon unterbricht die Unterhaltung. Anstelle von Gogo-Tänzer sagt Tarzan Gogo-Boy und Karl sagt Gogo-Girls.
Tarzan lästert kurz, dass Elly sich wohl noch schminkt, was Gaby zu einer Frage veranlasst, worauf er unverblümt sagt, Gaby sei wunderschön. Dann kommt Elly angefahren und sie müssen sich verstecken.

Erneuter Szenenwechsel zu Schorbach. Der Stadtstreicher hat in den Kasten geschaut und erzählt ihm nun, dass da kein Koffer drin sei, sondern nur Zeug in Zeitungspapier mit Drähten. Die Bombe kann nicht hochgehen, weil sich Sprengstoff, Drähte und Zünder gelöst haben. Erzürnt fährt Schorbach zurück zu Erwin Roland, wobei TKKG ihn wie die Daltons beobachten.
Erwin und Elly liegen sich unterdessen in den Armen. Elly findet es nicht gut, dass Erwin Schorbach in den Tod schickt und will, dass Erwin der Brigade das Geld zurückgibt. Außerdem überlegt sie, ob vielleicht Haftverschonung möglich wäre. Als sie kurz ins Bad geht, öffnet Erwin die Tür und Schorbach nimmt ihn mit, um das richtige Fach zu finden.
Elly kriegt alles mit und ruft die Polizei.

Szenenwechsel zu Emil Glockner, der erst von Elly und dann von Gaby angerufen wird. Karl und Klößchen sind bei ihr in der Telefonzelle; nur Tarzan radelt den beiden Terroristen hinterher.
Die Szene am Bahnhof läuft deckungsgleich wie im Hörspiel ab, nur verhindert Tarzan, dass Schorbach Roland mit dem Messer absticht. Er entwaffnet Schorbach, nimmt das Messer, kassiert den Hau von der Oma. Dann meint Schorbach noch zur alten Dame (Hermine, 80 Jahre, vor 60 Jahren stramme Turnerin), er werde die Polizei rufen und boxt Tarzan noch in die Brust, bevor er abhaut.
Tarzan lobt noch den Mut der Oma und tadelt die Umstehenden, die nichts getan haben.
Bolte ist hier vom Bundeskriminalamt und auf Terroristen-Fahndung geschult. Sie holen aus Schließfach 97 das Geld.
Zurück bei der Bande nahe dem Hotel, massiert Gaby dem Häuptling die Schulter, dann kommt noch die Polizei und durchsucht Rolands Zimmer.
Die Diskussion über Dikal ist erweitert (er spielt Squash) und Gaby ist etwas fies zu Klößchen.

Die nächste Szene wird aus Otto Görrs Perspektive geschildert. Er ist Immobilienmakler und hat Dikal eine Wohnung verschafft, bis der dann im Pauker-Silo untergekommen ist. Dann hat er sich eine Jagdhütte besorgt. Da beide gern Squash spielen, treffen sie sich und spielen eine Runde. Sie trinken und Dikal erzählt, mit seiner Arbeit unzufrieden zu sein. Sein Vorbild ist Dschingis Khan und er hält das, was die Brigade macht, für richtig.
Die Blockhütte gehört nicht Görr, sondern einem alten Mann (Paul Hagedorn), in dessen Auftrag er sie vermietet. Er hat sie Dikal vermietet, hätte sie aber gern bald für sich selbst, weil er dort mit seiner Geliebten Edith gern ausspannen würde.

Görr erzählt Dikal von einem Geschäft, das der alte Hagedorn abschließen möchte: Ein antiker Teller von 1210. Hagedorn habe viel Geld im Haus (350.000 DM) und es werde ein zwielichtiges Geschäft. Hagedorn hat auch eine Villa nahe des Seibold-Parks, die er sich mit einer Schnapsbrennerei verdient hat.
Szenenwechsel zu TKKG, die in einem Eiscafé sitzen und über Dikal reden. Sie wollen schon zur weit entfernten Squash-Halle radeln, da kommt Dikal mit seinem Auto angefahren. Tarzan nimmt allein die Verfolgung auf, während KKG zu Gaby radeln. Leider ist Tarzans Verfolgungsjagd erfolglos, weil der Verkehr zu dicht wird. Vor einem Tunnel bricht er sie ab.

Inzwischen ist Dikal durch den Tunnel gefahren und fährt in ein abgewirtschaftetes Viertel, wo die Villen alter Unternehmer noch stehen, aber schon baufällig sind. Er hält bei einer verwinkelten Villa, wo sich die Brigade Staatsfeind versteckt. Sie ist relativ herzlich zu Dikal und wir lernen die Bandenmitglieder kennen:
Hanna Neu, die keine Emotion zeigt, und in die Dikal verliebt ist, öffnet ihm.
Arved von Lotzka ist der Anführer der Gruppe und reicht dem Molch die Hand.
Martin Macke ist recht nett zu ihm.
Sie erzählen, was mit Erwin Roland passiert ist, aber sind ruhig, weil Erwin nichts von ihrem jetzigen Versteck oder dem Spezialversteck in Quartier B weiß, wo sich nun Schorbach aufhält.

Die Brigade freut sich, dass Dikal ihnen den heißen Tipp mit den 350.000 Mark gibt. Lotzka will sich persönlich um das Geld kümmern. Da es seine Bewährungsprobe sein soll, soll Dikal ihm helfen.
Szenenwechsel zu Tarzan und KKG, die nun bei Glockners sind. Sie wollen sich nun Otto Görr näher ansehen, der beim Seibold-Park wohnt. Leider haben T und Willi das Mittagessen geschwänzt und müssen in die Arbeitsstunde, deshalb können sie nicht gleich dorthin; Gaby und Karl machen zusammen Hausaufgaben.
Der EvD ist Thomas Weller, der sich mit Tarzan gut versteht und ihnen das versäumte Mittagessen nicht zum Vorwurf macht.
T und W radeln nach dem Abendessen in die Stadt und gemeinsam mit Karl in den Seibold-Park. Aber ihre Suche nach Dikal bleibt erfolglos.

Szenenwechsel zu Lotzka und Dikal zwei Stunden später. Sie schleichen sich zu Hagedorns Villa, wo der Alte bei geöffneter Tür seine 350.000 Mark zählt. Lotzka ist amüsiert, da wechselt die Szene schon zu Görr, der einen Spaziergang macht und hört, wie Hagedorn beraubt wird. Er sieht einen Stein und benutzt ihn als Schlagwaffe gegen Lotzka. Hagedorn packt Görr, doch der erklärt sich. Sie gehen die Polizei rufen und lassen Lotzka liegen. Görr geht noch einmal mit einem Knüppel raus, aber Lotzka ist weg. In der Ferne sieht er, wie Dikal ihn in den Wagen legt und davonfährt. Görr ist sauer, weil Dikal ihm keine Beteiligung für den Tipp angeboten hat und will ihn zur Rede stellen.

Unterdessen kann Tarzan nicht schlafen. Er schaut aus dem Adlernest hinüber zum Pauker-Silo und sieht, dass bei Ute Hollmeier noch das Licht brennt, aber nicht bei Dikal. Er geht kurz nach draußen, um zu prüfen, ob sein Wagen da ist, aber Fehlanzeige.
Inzwischen hat Dikal ein Problem. Lotzka kommt nicht zu sich und er weiß nicht, wo Quartier B ist. Deshalb kann er nicht in die alte Villa zurückfahren, weil die restliche Brigade schon weg ist. Ins Krankenhaus kann er ihn nicht bringen. Also fährt er ihn in die Blockhütte, nachdem er ihn mit einer Decke erst einmal zugedeckt hat. Dort verarztet er Lotzka, aber der bleibt bewusstlos. Leider findet er in seinen Sachen nur eine Wanderkarte, aber sonst nichts. Dikal beruhigt seine Nerven mit Wodka und fährt zurück.
Inzwischen spielt Görr die Unschuld vor dem Polizisten, den Hagedorn gerufen hat. Danach ruft er bei Dikal an, aber ohne Erfolg. Er kombiniert, dass Dikal ihn vielleicht zur Blockhütte gefahren haben könnte und fährt los, kann aber nur den verunglückten Dikal vor seinem brennenden Auto retten und Erste Hilfe leisten. Er nimmt Görr Lotzkas Karte ab, wo ein Schiefer Turm schwarz eingekreist ist, sein Geld und den Schlüssel zur Hütte. Er ruft bei einer Telefonzelle anonym den Notdienst.

Die Szene mit Klößchen und dem Komma-Koma wird damit erweitert, dass Ute Hollmeier weniger auf Dikal und mehr auf Weller steht.
Dann folgt ein Szenenwechsel zur Brigade Staatsfeind, zu Hanna Neu und Martin Macke, die sich unter falschem Namen eine Wohnung gemietet haben. Der Rest der Bande wird vorgestellt: Neben Schorbach kommen noch Felix Ohnesorge (rothaarig und Sommersprossen) und Francesca Oliviri (Italienerin, mit 38 Jahren die Älteste, hexenhaft, schwarze, aber nun blond gefärbte Haare, grüner Ohrring im linken Ohr; auch in Frankreich, Spanien und Italien gesucht wegen Sprengstoffanschlägen, außerdem gefährliche Pistolenschützin). Sie hören die Nachrichten ab und vermuten, dass die Polizei Nachrichtensperre verhängt hat, weil sie weiß, dass die Brigade füreinander einsteht.
Brigade Staatsfeind plant, noch etwas Beute zu machen, und dann ins Ausbildungslager im Vorderen Orient zu gehen, weil der internationale Terrorismus sie aufnehmen möchte. Am Schiefen Turm sollen sie abgeholt werden, sobald es soweit ist.
Sie stimmen darüber ab, ob sie nur Lotzka befreien wollen oder ob Dikal auch freigepresst werden soll. Die Abstimmung geht knapp für Dikal aus (Macke und Schorbach sind dagegen). Oliviri ruft Kommissar Glockner an und verlangt die Freilassung von Lotzka und Dikal. Glockner ist erstaunt und informiert sie, dass sie die beiden nicht haben und Dikal einen Unfall hatte, aber Oliviri glaubt ihm nicht und droht mit einem vernichtendem Schlag.
Als nächstes planen sie diesen Schlag und Hanna schlägt die Internatsschule vor, weil Dikal sie über das verlängerte Wochenende informiert hat. Dann informieren sie die Medien.

TKKG erhält eine Mathearbeit zurück, in der Tarzan wieder einmal geglänzt, aber Klößchen nur knapp bestanden hat. Da sie die letzten beiden Stunden freihaben, will Tarzan direkt zur Hütte. Klößchen beschwert sich, weil sie wieder das Mittagessen versäumen, aber will doch mitkommen.

Einer muß ja die Verantwortung tragen. Und wer könnte das außer mir? Mittagessen ade! Schon wieder schwänzen wir. Au Backe, Tarzan! Bald fliegen wir raus aus dieser Penne. Dann stehen wir da ohne Abschluß. Ich kann ja gleich als Direktor in Vaters Schkoladenfabrik anfangen. Aber was wird aus dir? Nicht mal Terrorist kannst du werden. Mit denen hast du’s jetzt schon verdorben.“
[zitiert aus TKKG Band 26, Kapitel 9]

Szenenwechsel zu Görr, der gestern Nacht noch bei der Hütte gewesen ist und Lotzka gefunden hat, weshalb er die Hütte abgeschlossen hat. Görr hört nach einem Kunden etwas Radio und erfährt, dass Brigade Staatsfeind gedroht habe. Da Dikal im Koma liegt und Lotzka nicht weg kann, will er für 250.000 DM der Polizei einen Tipp geben. Er telefoniert mit Kommissar Glockner, der das erst in der Krisensitzung besprechen muss. Görr erhöht noch einmal auf 300.000 DM und will sich dann um Lotzka kümmern und überlegen, wo er die Polizei für die 300.000 Mark hinlotsen soll.

Unterdessen ist Gaby bei Ute Hollmeier und erfährt, wo Dikals Blockhütte ist. Zum Austausch möchte Ute interessanten Lesestoff. TKKG radelt los und Tarzan bemerkt, dass Gaby nun ein Goldkettchen trägt.


Die Szene bei der Hütte läuft ab wie im Hörspiel, nur schafft Klößchen noch etwas Spannung, weil er als Letzter in die Büsche springt, denn er hat seine Schokolade auf der Bank vergessen. Der Kampf gegen Tarzan ist kürzer: Görr möchte T in den Bauch treten, aber wird gepackt und kampfunfähig gemacht. Er gesteht direkt, die 300.000 Mark seien nur Spaß gewesen, aber TKKG versteht das erst einmal nicht.
Inzwischen hat Glockner zusammen mit Bolte, dem Oberbürgermeister, dem Polizeipräsident und einigen Experten den Krisenstab. Glockner erhält die Anweisung, auf das Angebot mit den 300.000 Mark einzugehen. Aber zurück am Schreibtisch ruft ihn Oliviri an, die Glockner wiederum nicht glaubt und nun zum Schlag ausholen möchte. Bolte kommt herein. Inzwischen ist die mediale Aufmerksamkeit so hoch, dass die Polizei eine Stellungnahme herausgeben möchte. Glockner kriegt dann mit, wie TKKG mit Görr ins Präsidium geht.

Das Essen bei den Glockners ist deckungsgleich mit dem Hörspiel, allerdings foppt Frau Glockner Gaby und Tarzan etwas.
Das Radio bringt stündlich die Festnahme Lotzkas, aber die Brigade hört um Abend herum keine Nachrichten mehr, sondern bereitet ihren Schlag vor. Francesca wundert sich, wo die Karte mit dem Schiefen Turm sein könnte, ohne zu ahnen, dass Görr diese Glockner ausgehändigt hat und die Felsformation von der Polizei streng überwacht wird.
Von einem Wagen aus beobachten Schorbach und Hanna, wie viele Wagen das Internat verlassen. Schorbach will genau wissen, wie viele Leute noch morgen da sind, weshalb Hanna den Hausmeister fragen möchte. Schorbach will auch wissen, ob Peter Carsten noch da sei, weil dieser bald einen Organspender wegen neuer Rippe brauche.
Hanna tut bei Hausmeister Mandl so, als ob sie von einem Statistik-Amt sei, und erfährt, dass nur vier Erwachsene bleiben werden, wovon einer bettlägerig ist.
Es wird auch etabliert, dass das Internat perfekt ist, weil sie dort recht bequem zum Schiefen Turm laufen können.

Am Tag darauf radelt Tarzan früh morgens in die Stadt, um Karl beim Tapezieren zu helfen. Unterdessen bereitet Gaby ihre Reise zu ihrer Tante vor, aber bringt vorher noch Ute Hollmeier das Buch. Genau zu diesem Zeitpunkt stürmt Brigade Staatsfeind das Internat. Weller wird verletzt und Gaby ist mit Ute Hollmeier allein. Um zu verhindern, dass Ute die Polizei ruft, reißt Hanna Neu (nicht Oliviri) das Telefonkabel aus der Wand, und um sie an der Flucht zu hindern, wirft sie ihre Krücken aus dem Fenster. Dann schließt sie Ute ein und führt Gaby und Weller ab. Wir erfahren die Namen der anderen beiden Lehrer: Manfred Franke und Katrin Blank.
Die Brigade hat genug von ihren Strumpfmasken und reißt sie sich von den Gesichtern. Weller zeigt Mut, indem er mit Macke redet, doch der geht nicht weiter auf ihn ein. Gaby ist erst beruhigt, weil sie von Tarzans Tapezieraktion weiß, aber dann erschrocken, als Francesca den verschlafenen Willi in den Speisesaal führt. Klößchens Worte sind etwas heftiger als im Hörspiel:

Sympathisant von Ihnen […] werde ich nie, Frau Oliviri. Das ist nun der einzige Tag, an dem ich mal ausschlafen kann – und dann kommen Sie mit Ihrem Scheiß!“ [sic!]
[zitiert aus Band 26, Kapitel 12]

Und zeigt damit mehr Mut als die Oberschüler, die von den anderen Terroristen noch gebracht werden. Oliviri informiert die Gefangenen und behauptet, die Polizei würde lügen, worauf Klößchen erneut mehr Mumm zeigt als alle anderen. Er erzählt ihnen von Lotzkas Zustand und Gaby ergänzt noch einige Details. Die Terroristen schweigen betroffen und es folgt folgender Satz von Klößchen:

Pfote, die sind jetzt aber geplättet“, sagte Klößchen in die Stille. „Hast du schon mal so dumme Gesichter gesehen? Da zeigt ja unsereins bei der Mathe-Arbeit mehr List in der Miene. Hahah!“
[zitiert aus TKKG, Band 26, Kapitel 12]

Hanna Neu flucht ordentlich und fordert Gaby auf, mehr zu erzählen.

Während Gaby berichtete, grinste Klößchen wie ein Vollmond, der die anfliegenden Astronauten in ihrer Raumkapsel freundlich begrüßen will.
Als Gaby schwieg, herrschte Stille.

[zitiert aus TKKG, Band 26, Kapitel 12]

Die Terroristen tauschen sich aus, dann steigt Ohnesorge als Beobachter aufs Dach, um zu beobachten, während Hanna und Oliviri Gaby ins Lehrerzimmer bringen. Der Rest bewacht den Speisesaal.
Das Telefonat mit Glockner ist deckungsgleich mit dem Hörspiel, allerdings führt Francesca den Plan noch etwas weiter aus. Sie wollen freies Geleit und werden einige Geiseln auf ihrer Flucht mitnehmen, damit Glockner auf keine dummen Ideen kommt.
Die Szene wechselt nun zu Tarzan, der auf Drängen Frau Viersteins mit Karl eine Pause macht. Sie planen, mit ihren Fahrrädern zu Schloßrain zu fahren und Gaby zu überraschen. Überrascht werden sie von Frau Vierstein, die von Margot Glockner angerufen wurde und ihnen jetzt von der Situation an der Schule erzählt.

Tarzan telefoniert sofort mit Glockner, denn er will sich als Geisel gegen Gaby austauschen lassen, aber Glockner argumentiert, dass sie Gaby behalten werden, weil sie ein gutes Druckmittel gegen ihn ist. Dann überlegen sie, ob die Brigade sich absetzen wird, und Emil meint dann noch, er werde Tarzan ans Herz drücken, bevor er dann auflegt.
T und K radeln los, aber der Weg zum Internat ist gesperrt, sodass ein neuer Plan nötig wird: Karl bleibt am Telefon und wartet auf Ts Anruf, sobald dieser im Internat ist. Dort plant er, die Terroristen auszutricksen, weil er das Gebäude stellenweise besser kennt als Hausmeister Mandl. Da er vermutet, dass die Brigade Wachposten aufgestellt hat, versteckt er sich erst in einem Heuwagen, um ungesehen über die freien Flächen ins bewaldete Gebiet nahe des Internats zu kommen. Sein kühner Plan geht auf und er erreicht ungesehen das Internat und kann Oliviri abhören, die mit jemandem funkt. Dann bricht er beim Pauker-Silo ein Fenster ein und telefoniert mit Karl:

Hier spricht die Brigade Staatsfeind“, sagte Tarzan mit verstellter Stimme.
„Wenn Sie nicht augenblicklich den Flur tapezieren, Computer, passiert ein Unglück.“

[zitier aus TKKG, Band 26, Kapitel 14]

Tarzan betritt anschließend das Hauptgebäude, um dem Wachposten der Brigade eins auszuwischen. Kaum im Speisesaal wird er von Schorbach scharf angegangen. Der will sich an ihm für die Blamage am Bahnhof rächen, aber Oliviri stoppt ihn davor, ihn zu erschießen.
Tarzan grüßt Gaby von ihren Eltern und Karl, dann beginnt die Warterei. Drei Terroristen wechseln sich mit der Bewachung ab und die Wachposten auf dem Dach werden immer wieder ausgetauscht. Die Situation lockert sich sogar, das Küchenpersonal darf später etwas kochen und die Kinder können improvisierte Spiele spielen.

Als es Nacht wird, stellt Tarzan sich schlafend und hört Macke und Hanna Neu über das Nitro reden. Im Gegensatz zum Hörspiel weiß niemand von der Flasche, die Hanna anschließend auf den Tisch neben dem Zugang zur Küche stellt. Tarzan bemerkt, dass es eine Flaschenmarke ist, mit der die Schule beliefert wird.
Als es dunkel wird, wollen die Terroristen kein Licht machen, weil sie befürchten, dass jemand in den Speisesaal sehen könnte. Bald wird es im Speisesaal stockdunkel und nur Licht von außen tritt in den Raum. Macke und Ohnesorge bewachen die Jugendlichen und erlauben Versorgung in der Küche. Der TKKG-Häuptling fragt, ob er sich etwas zu trinken holen darf, erhält von Ohnesorge Erlaubnis und trägt die Nitro-Flasche in der Ecke zur Küche vorsichtig hinein, versteckt sie in einem Fach und löst vorsichtig den Korken. Dann schließt er das Fach ab, kippt etwas Limonade aus, füllt sie mit Wasser und steckt Neus Korken darauf. Dann legt er die Wasserflasche auf den Tisch.

Der Tag bricht an und Macke weckt Tarzan. Er und Gaby sollen als Geiseln mitgenommen werden. Das Finale ist deckungsgleich mit dem Hörspiel, aber Glockner betont noch, keine Waffe bei sich zu tragen. Nicht Oliviri kapituliert für Brigade Staatsfeind, sondern Macke. Tarzan wirft die Flasche einmal hoch in die Luft und fängt sie, bevor er sie gegen die Hauswand wirft. Alle Schüler jubeln und Gaby gibt ihm einen Kuss auf den Mund.

Am Schiefen Turm wird schließlich der Helikopter-Pilot festgenommen.
Brigade Staatsfeind wird zu hohen Strafen verurteilt mit Ausnahme von Erwin Roland, der stirbt zuvor an seiner Krankheit.
Dikal und Lotzka erholen sich und landen auch hinter Gittern.

2 Analyse

2.1 Sprache

Wolf liefert wieder einmal. Die Perspektivenwechsel sorgen für Spannung und enthüllen im Buch auch einiges über die Nebenfiguren. Richtig Spaß muss Wolf wohl auch mit Klößchens Dialogen gehabt haben, immerhin haben wir hier den Sympathikus-Sympathisant und die Komma-Koma-Stelle. Aber nicht nur damit glänzt Klößchen hier.

2.2 Klößchens Tapferkeit

Hat er schon im Hörspiel ein paar gute Sprüche, trumpft Buch-Willi noch mit einer richtig deftigen Aussage gegenüber Oliviri. Wie weiter oben zitiert, sagt Willi im Buch statt ‚Hühnerkram‘ direkt ‚Scheiß‘. Vor allem in einer so gefährlichen Lage, weil die Terroristen ihm Schreckliches hätten antun können.

2.3 BRIGADE STAATSFEIND = Gurkentruppe im Hörspiel, einigermaßen kompetent im Buch

ch bin mir ziemlich sicher, dass jeder, der das Hörspiel gehört hat, bei der Geschichte mit der Nitroflasche damals den Kopf geschüttelt hat. Wie dämlich können diese Berufsterroristen eigentlich sein?
Das Buch schafft es, die Umstände um die Flasche besser zu beleuchten und es schlüssig zu erklären. Auch werden alle Terroristen von Anfang an etabliert und kommen nach und nach zum Einsatz. Einzig Macke und Ohnesorge bleiben etwas farblos, dafür bekommt Schorbach mehr Farbe.
Das Hörspiel konzentriert sich auf Schorbach, Roland, Lotzka und Oliviri, aber etabliert letztere gar nicht. Man kann noch so konzentriert hören, am Schluss taucht Oliviri wie aus dem Nichts auf. An keiner Stelle wird sie vorher erwähnt.
Das Buch bietet gleich zwei Stellen, an denen man das im Hörspiel hätte tun können. Am Anfang, als Dikal ein neues Plakat bringt, oder später, als der Rest von TKKG sich das Plakat am schwarzen Brett ansieht. Ein kurzer Kommentar zu den Terroristen und Oliviris Name hätte genügt.

Interessant ist auch der Führungsstil der Brigade, der im Buch näher erklärt wird. Arved von Lotzka ist der Chef, aber als der ausfällt, teilen sich Macke und Neu den Posten, während Oliviri als PR-Frau fungiert. Im Hörspiel fungiert sie als Anführerin ähnlich wie…

2.4 Die BRIGADE STAATSFEIND und die RAF

Sprechen wir den Elefanten im Raum direkt an: Es ist klar, wer für die Brigade Pate gestanden hat.

Ein kurzer historischer Abriss: Ausgangspunkt für die Gründung der RAF (Rote Armee Fraktion) war die Studentenbewegung in den 1960ern. Bei einem der Aufstände wurde Benno Ohnesorg von Polizisten erschossen, was die Studentenbewegung radikalisierte.

Zu den Mitgliedern der RAF zählten Andreas Baader, Gudrun Ensslin, Horst Mahler und Ulrike Meinhof. Die RAF sah sich als Stadtguerilla, verteilte Flugblätter, legte Brände (unter anderem auch Kaufhäuser und Buchverlage), entführte und tötete Menschen, allen voran Politiker und Funktionäre.

1977 (Stichwort Deutscher Herbst) erreichten die Anschläge der RAF mit ihrer zweiten Generation um Brigitte Mohnhaupt ihren Höhepunkt.

Kurzgefasst lässt sich sagen:
Die RAF beging 34 Morde, es gab über 300 Verletzte, und die Stimmung im Staat war sehr angespannt. Es bestand die Furcht, dass ein Polizeistaat eingeführt wurde. Jedoch konnten Politik, Polizei und Recht die Balance halten.

Durch die RAF wurde die Rasterfahndung eingeführt. Da sich der Staat einmal bei einer Geiselnahme erpressen ließ, setzte sich später durch, dass ein Staat sich nicht erpressen lassen darf. Ein Großteil der RAF-Spitze beging im Gefängnis Selbstmord. Einige RAF-Terroristen setzten sich in die DDR ab und wurden dort eingegliedert.

Um 1993 gab es noch eine dritte Generation um die RAF, über die man sehr wenig weiß. Nach drei Mitgliedern soll heute noch gefahndet werden.

Fünf Jahre nach dem letzten Akt der RAF schreibt Stefan Wolf dann ein Jugendbuch über die gefährlichsten Verbrecher Deutschlands und lässt sie auf seine Jugendbande treffen. Die offensichtlichste Parallele findet sich zwischen Felix Ohnesorge und Benno Ohnesorg. Das ist schon gewagt, da die Ereignisse in der Realität beim damaligen Erscheinen noch nicht so lange her waren. Vor allem, dass das Buch trotz dieser Parallelen durch das Lektorat gegangen ist, dürfte aus heutiger Sicht nur verwundern.

Nichtsdestoweniger ist die Folge gelungen. Brigade Staatsfeind hat selbst heute noch Fans und gilt als einer der kultigen TKKG-Widersacher.

2.5 Tarzans Infiltration = Vergeudetes Potenzial

Es ist irgendwie schade, dass Tarzan seinen ursprünglichen Plan, sich im Internat erst zu verstecken, aufgibt und den Terroristen direkt in die Arme läuft. Man kann sich darüber streiten, warum er das getan hat. Wollte er unbedingt Gaby beistehen? Offensichtlich schon, denn hier wird es mit Gabys Kuss am Schluss überdeutlich, dass die beiden zusammen sind. Oder war das hier seine erste Einsicht, dass er es allein nicht mit einer ganzen Terrorbande aufnehmen kann?

Irgendwie ist es verständlich. Es wäre zu übertrieben gewesen, wenn Tarzan allein Brigade Staatsfeind aufgemischt und einen nach dem anderen ausgeschaltet hätte, aber irgendwie ist es auch schade, dass aus dem Szenario‚ TKKG muss sich vor den Gangstern verstecken und sie irgendwie ausschalten‘ nicht mehr gemacht worden ist. Das würde Stoff für eine spannende Folge bieten: Gangster dringen ins Internat ein und TKKG muss ihre Ortskenntnis ausnutzen, um mit ihnen fertig zu werden.
Vielleicht hätte das Stefan Wolf auch irgendwann einmal gemacht, immerhin wird die Bombe am Bahnhof später für ein ganzes Hörspiel wiederverwendet.

2.6 Die Bombe im Bahnhofsspind = Umweltbewusstes Recyclen

TKKG ist eine sehr lange Serie, ergo ist es normal, dass sich gewisse Elemente irgendwann wiederholen. In Hörspielfolge 111 (Gefährliche Bombe) wird der Mini-Handlungsstrang wieder aufgegriffen und zu einer ganzen Hörspielfolge gemacht. Mehr dazu, sobald ich dort mit den Analysen angekommen bin.

Erwähnenswert ist, wie wütend Tarzan ist, als im Bahnhof niemand hilft. Das ist der Zuschauereffekt. Je mehr Leute einem Verbrechen zusehen, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie nicht eingreifen. Wie es ja auch im Buch und Hörspiel geschieht.

3 Fazit: Welche Fassung gewinnt?

Das Buch gewinnt, weil es die Brigade kompetenter, Klößchen mutiger und die Handlung nachvollziehbarer macht.

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