Paläste. Schön anzusehen und manchmal die Ziele von Banditen, die auch gern einmal in Hotels übernachten… da sind Palast-Hotels wohl keine gute Mischung. Ob Banditen im Palasthotel hörens/lesenwert ist, finden wir heute raus. Das Buch erschien 1983, das Hörspiel 1984.
1 Zusammenfassung
1.1 Die Handlung des Hörspiels
1.2 Abweichungen im Vergleich zum Buch
2 Analyse
2.1 Sprache
2.2 Willis Sprachkenntnisse = Ein tüchtiges Rätsel und Potenzial
2.3 Luise Prachold und Waldemar Luschner = Ein eiskaltes Pärchen
2.4 Morganzini, Schleich, Ramirez und Piteau = Internationales Gangsterquartett
2.5 Susanne Carsten = Schwerenöterin aus Leidenschaft
3 Fazit: Welche Fassung gewinnt?
1 Zusammenfassung
1.1 Die Handlung des Hörspiels
Die Sommerferien stehen an, weshalb Klößchen seine Freunde neugierig macht. Er stellt sich auf eine Bank und erzählt, wo er üblicherweise seine Ferien verbringt: Im Palasthotel in Marbella. Der Rest der Bande ist genervt, bis Willi die Bombe platzen lässt: Seine Eltern haben sie nämlich eingeladen. Vor Freude umarmen sie ihren Freund, wobei die Bank kaputt geht.
Bei den Glockners gibt es spanisches Essen und Tarzan fragt Kommissar Glockner über verdächtige Gäste aus. Er erfährt von Luise Prachhold, der Witwe eines Erik Prachhold, der Geld unterschlagen habe, auf dem Meer verschwunden sei und für tot erklärt wurde.
Glockner meint nach Tarzans Nachfrage, TKKG werde Prachold nicht finden, falls er noch lebe. Aber die Kinder wollen die Witwe beobachten und erfahren ein interessantes Detail: Scheintod-Erik hätte sechszehn Goldkronen im Mund. Auch Rüdiger Schleich wird erwähnt, ein Versicherungsagent, der nun seine gut bezahlte Arbeit gekündigt habe.
Die Reise geht los und TKKG und Sauerlichs gehen zum Flughafen. Versehentlich tritt Gaby einer blonden Frau auf die weißen Stiefel. Sie entschuldigt sich bei ihr, wird von ihr als Göre betitelt und es mischt sich ein übereifriger zwei Meter großer Mann ein und fragt, ob die Dame Schadensersatz fordere. Der Flug geht los und die Blondine sitzt neben Tarzan. Kaum ist das Flugzeug abgehoben, wird sie gesprächig. Sie lobt Tarzans Einsatz, seine Freundin zu verteidigen, reden über Vorurteile über Jugendliche, und die Blondine entschuldigt sich. Sie geht kurz auf die Toilette. Karl findet ihr Verhalten verdächtig und T sieht, wie der Zwei-Meter-Mann und die Frau sich kurz und zärtlich Händchen geben. Kurz darauf kommt eine Schwarzhaarige zurück und setzt sich auf den Platz der Blondine. Es stellt sich heraus, dass es Louise Prachold ist, die sich eine Perücke aufgesetzt hatte.
TKKG zieht ins Palasthotel ein. Abends gehen T und G schwimmen und reden über den Zwei-Meter-Mann, dessen Namen sie an der Rezeption erfahren haben: Waldemar Luschner. T schwimmt durch den Kanal, der die Becken miteinander verbindet. Sie verstecken sich im Kanal, als sie Louise bemerken. Louise und Waldemar sind ein Pärchen. Sie wollen sich morgen offiziell kennenlernen. Sie küssen kann Waldemar nicht wegen des Lippenstifts, als Waldi den Namen Erik nennt, blockt Louise ab, und als er sie fragt, wann sie ihn verschwinden ließen, antwortet sie nur, dass es bald passiere.
Gaby amüsiert sich über den Kosenamen und schlussfolgert, dass das Pärchen einen Mord plant.
Am nächsten Morgen geht TKKG nach dem Frühstück in den Hotelpark. Sie können Louise ausmachen und beobachten sie, bis Waldemar kommt. Karl sieht, wie Louise zum Schwimmingpool geht, dann kommt Waldi und schuppst sie in den Pool TKKG geht dazwischen und Tarzan äfft den Dialog und die Sprüche von Waldi am Flughafen nach. Waldemar will wild auf den TKKG-Häuptling losgehen, aber wird von ihm ins Wasser geworfen. Kaum ist er wieder aus dem Wasser, greift er erneut an und landet ein zweites Mal im Wasser. Das Spielchen hat TKKG dem Pärchen aber nicht verdorben, weil sie mit Waldi verschwindet. Gaby bemerkt einen Hotelpagen mit einer Namenstafel, auf welcher Rüdiger Schleich steht. Tarzan resümiert: Waldi, Louise und Erik sind im Hotel, weiterhin Rüdiger. Der trägt eine Goldstaubhose, erhebt sich von seinem Platz und redet und mit dem Pagen. Dann geht er ins Hotel und TKKG stellt ihm nach.
Rüdiger Schleich führt ein Telefongespräch, welches TKKG nicht mithören kann. Aber Tarzan kann anhand von Schleichs Mimik nachvollziehen, dass dieser am Telefon wohl eine Tracht Prügel bezogen habe. Tarzan fasst es treffend zusammen:
„Dem ist nicht nur die Petersilie verhagelt. Sein ganzer Küchengarten steht unter Wasser.“
[zitiert aus TKKG, Folge 27, Seite B]
Karl schließt daraus, dass es noch eine dritte Partei gebe, die an Pracholds Geld interessiert wäre. Die Kinder gehen zum Pool zurück und beobachten Schleich und Louise Prachold. Dann fällt Tarzan ein Mann mit Fernglas auf einem Balkon auf. Gaby bemitleidet Louise und Waldi, aber Karl erwidert, dass die zwei einen Mord planten. TKKG nimmt den Fahrstuhl im Hotel und erfindet eine Ausrede, um bei dem Mann mit dem Fernglas zu klopfen. Der Mann öffnet und T tischt ihm das Märchen einer Frau Vandental auf. Der Mann hört Frankental.
„Vandental. Mit V am Anfang wie Vergnügungssteuer oder Verworfenheit. Was ja das Gleiche ist.“
[zitiert aus TKKG, Folge 27, Seite B]
TKKG entschuldigt sich und zieht ab, aber nur zum Schein. Sie gehen die Treppe hinauf und sind erschüttert: Der Mann hatte Goldkronen im Mund. Dann kriegen sie mit, wie Leute aus dem Lift steigen und zu dem Mann mit dem Fernglas gehen wollen. Karl bemerkt die Revolver, die die beiden tragen. Die Gangster nennen ‚Herrn Steiner‘ Erik Prachold, dann öffnet er auch. Tarzan will lauschen, Klößchen will mitkommen und stolpert, sodass Tarzan gegen die Tür fliegt. T erfindet eine Ausrede und die zwei ziehen ab. Aber nun ist ihre Geheimhaltung dahin.
TKKG okkupiert die Eingangshalle, weil sie dort beobachten können, wer das Hotel betritt oder verlässt. Sie reden über den Fall. Die Pracholds werden von mehreren Seiten bedroht. Karl fragt, ob sie die Polizei rufen sollten, worauf T erwidert, dass sie erst handfeste Beweise bräuchten. Die Gangster kommen aus dem Lift und gehen in den Park, dann sehen sie Prachold/Steiner die Treppe runterkommen. Alle drei gehen in den Park. TKKG beobachtet, wie Prachold sich Louise zeigt und zusammen weggehen. Willi entdeckt auch Schleich, der den Pracholds folgt. TKKG stellt den Verbrechern nach, aber sie können sie nicht belauschen. Aber der TKKG-Anführer kann das kombinieren: Sowohl Louise als auch Waldi, Erik, Schleich und die beiden Gangster wollen etwas von der Vermögenssumme aus der Lebensversicherung haben. Ein Mord könnten Louise und Waldi nicht begehen, weil nun mehrere Parteien wüssten, dass er noch lebt. Erik das ganze Geld wegnehmen, würde auch nicht funktionieren, weil Erik dann auch gleich zur Polizei gehen könne.
Die Kinder wissen nicht, was die Gangster genau vorhaben, sodass Willi und Tarzan Erik Prachold beschatten möchten. Gaby wiederum würde gern an einen einsamen Strand schwimmen gehen, wobei Karl sie begleitet. Karl genießt die Ruhe, als plötzlich zwei Gangster kommen und ihm auf die Nase binden, dass sie Gaby kidnappen wollen. Er schärft Karl ein, außer seinen Freunden niemandem etwas zu sagen. Ein Ramirez überwältigt Gaby, der andere Schurke nimmt Karl die Brille ab und wirft sie in eine Ecke, wo er sie erst später findet, sodass er sich die Autonummer nicht merken kann.
Karl braucht zwei Stunden, um ins Hotel zurückzukommen, und berichtet Tarzan und Willi. Der TKKG-Anführer begreift, dass die Gangster sie mit Gabys Entführung zum Schweigen bringen wollen. Wohl oder übel müssen sie bis zum Abendessen ruhig bleiben. Tarzan beobachtet Schleich und Prachold, während Karl auf den Anruf der Gangster wartet. Als es Abend wird, sieht Tarzan einen Revolvermann, der zu Schleich geht. Tarzan geht zu dem Duo, entwaffnet den Revolvermann und zeigt seine eigene Waffe: Ein Bleirohr. Revolvermann ist unbeeindruckt und bekommt einen Hieb verpasst. T erfährt seinen Namen: Heiko Möhlen. Heiko gibt auf Nachfrage auch den Namen seiner Komplizen heraus: So heißt der Mann, der Karl die Brille abgenommen hat, Pedro.
Tarzan nimmt die Zügel in die Hand: Karl und Willi sollen sich mit Billardstöcken bewaffnen, dann soll Heiko ihnen den Weg zum Haus zeigen, wo Gaby gefangen gehalten wird. Rüdiger Schleich soll auch mitkommen.
Von einem verwunderten Taxifahrer fahren die Fünf zum Haus. T will mit Karl die Bude stürmen, doch da kommt ihnen Gaby bereits entgegen. Sie hat einen ihrer Entführer mit einer Bratpfanne überwältigt. Der Komplize kommt aus dem Haus und schießt, worauf Tarzan ihm das Bleirohr an den Kopf wirft. Der Gangster schreit und wird anschließend vom Häuptling entwaffnet. Die Polizei kommt unterdessen an, weil Leute beobachtet haben, wie Tarzan sich mit zwei Männern prügelte, weiterhin noch eine Pistole im Pool gefunden wird. Der Polizist wüsste gern, wie es dazu kam, worauf Tarzan von Willis Einladung erzählt.
1.2 Abweichungen im Vergleich zum Buch
Das Buch beginnt aus Tarzans Perspektive, der am Montag allein im Internat ist, weil Willi am Wochenende bei seinen Eltern war. Die Ansprache Klößchens ist länger, wobei Karl Willi sogar als Flop bezeichnet. Die Bank bleibt heil, Gaby umarmt Willi, woraufhin dieser rot wird, Karl gibt ihm die Hand und putzt sich dann seine Brillengläser, weil er innerlich aufgewühlt ist. Nur Tarzan freut sich nicht, denn er kann nicht mitkommen. Gabys Freude schwindet daraufhin, dann zanken sie sich, anschließend folgt eine Umarmung und das Buch spricht es offen aus, dass Gaby Tarzans Freundin ist. T will seine Mutter sehen, weil die nun drei Wochen Jahresurlaub hat. Verschieben könne sie ihn nicht.
Szenenwechsel zu Luise Prachold, die das Grab ihres Mannes besucht und von einem Mann beobachtet wird. Sie schätzt ein, dass er ein Spanier ist, bevor sie mit ihrem Wagen nach Hause fährt. Kaum daheim, zieht sie sich ihre Trauerkleidung aus und geht schwimmen. Sie hat eine kleine Hündin namens Bouboulette (pekinesenartiger Mischling), die Angst um sie hat, aber von ihr kurzerhand eingesperrt wird. Luise wird näher beschrieben: So ist sie 29 Jahre alt und fünf Jahre mit Erick Prachold verheiratet gewesen. Kommissar Glockner sucht sie auf und unterrichtet sie darüber, dass die Ermittlungen gegen ihren Mann abgeschlossen seien. Erick war Geschäftsführer einer Firma gewesen und hatte 520.000 Mark unterschlagen. Luise streitet ab, davon etwas gewusst zu haben, und betont, dass ihr Mann kein Selbstmörder sei. Glockner informiert sie, dass Erick am Tag vor seinem Verschwinden mit dem Surfbrett einen spanischen Arzt aufgesucht und über Herzprobleme geklagt hatte.
Glockner bemerkt noch einen Käfer, der in Luises Schwimmingpool gefallen ist und hilft ihm raus, dann reden sie weiter. Luise und Erick haben auf Marbella eine kleine Villa, die bald fertig ist. Die Ermittlungen werden eingestellt, aber für den Schaden ihres Mannes muss Luise aufkommen. Sie hat die Lebensversicherung in Höhe von 1,5 Millionen Mark erhalten und außerdem noch das Geld von ihrem Hausverkauf in Deutschland, womit sie es sich leisten kann, in Marbella im Palasthotel zu bleiben und dort den Hausbau zu Ende zu führen.
Szenenwechsel zu Tarzan, der immer noch gedrückt ist, aber seine Freunde strahlen ihn im Englischunterricht diebisch an. Der Lehrer betont die Nützlichkeit von Englisch auf der Reise, worauf Willi mit ihm Spanisch redet. Er erzählt, dass er mit seinen drei Freunden in Spanien Urlaub machen wird. Tarzan ist erst sauer, weil er glaubt, dass KKG seine Mutter bedrängt hätten, und bezeichnet sie als Armleuchter, aber freut sich dann, als er erfährt, dass seine Mutter auch mit nach Spanien fliegt, aber nur für eine halbe Woche, weil nur dafür ihre finanziellen Mittel reichen. Das Geld, welches Tarzan für die bisher gelösten Fälle erhalten hat, würde sie nicht anrühren, selbst wenn er sie darum bitte. Aber Willi hat noch eine Überraschung. An Ort und Stelle möchte Hermann Sauerlich seine Einladung auf Susanne ausdehnen. Vor Freude nimmt der TKKG-Häuptling seine Bande in die Arme, wobei Gaby fest zerquetscht wird.
Die Handlung wechselt zu Luise, die von Waldemar Luschner heimlich besucht wird, weil es nicht herauskommen darf, dass sie einen Geliebten hat. Waldi wird näher beschrieben, so ist er früher Kellner gewesen, aber lässt sich nun von Luise aushalten. Luise erzählt von dem Spanier und Waldi fragt sich, ob es jemand ist, den Erik auf sie angesetzt hat. Sie winkt ab, weil er ihr nichts Böses unterstellt. Wir erhalten einen tiefen Einblick in Luises Motivation: Sie hat Erik nie geliebt und ihn nur des Geldes wegen geheiratet. Der ursprüngliche Plan sah vor, dass Erik, der nun als Heribert Steiner unterwegs ist, weil ein Schönheitschirurg ihm ein neues Gesicht gemacht hat, als neuer Lebensgefährte mit ihr die Villa bezieht. Waldi soll Erik/Heribert töten und ihr damit zu ihrem Glück verhelfen. Waldemar plant mit ihr den Mord (Treffen nachts am Strang, er betäubt ihn, ersäuft ihn, rudert auf das Meer hinaus und wirft ihn über Bord).
Szenenwechsel zu Tarzan und Willi. Willi hat sich einen Sprachführer gekauft und beschwert sich, kein Wort für Schokolade zu finden. T blättert daraufhin im Wörterverzeichnis nach und findet es. Da es auf der Fahrt zu den Glockners regnet, lernt T gleich die Worte für die Wortgruppe Regen. Das Abendessen bei den Glockners ist deckungsgleich mit dem Hörspiel, nur bringt Karl zu dem Essen noch einen Mini-Kaktus als Geschenk für Margot Glockner mit und wir erfahren noch die Gerichte, die es gibt: Gazpacho und Tortilla. Außerdem reden die Kinder über die Zeiten, zu denen die Spanier essen. Außerdem vermutet T, dass Erik sich das Gesicht hätte operieren lassen können.
Es folgt ein Szenenwechsel zu Erik Prachold. Er hat sich auf Marbella eine kleine Villa gemietet hat. Er beschädigt aus Versehen beim Zurückfahren mit seinem Leihwagen ein Auto und wird dabei gesehen, weshalb er einen Zettel mit seiner Telefonnummer zurücklässt. Der Geschädigte meldet sich auch: Pedro Ramirez. Er will Geld für den Schaden haben und kommt vorbei. Genau genommen 500.000 Mark, denn er weiß, wer Erik wirklich ist, weil er in der Schönheitsklinik von Dr. Chapahonda gearbeitet hat. Erik schafft es irgendwie, ihn niederzuschlagen. Er fesselt den Gangster und sucht daraufhin das Weite und bucht sich ein Zimmer im Palasthotel, bevor er den Leihwagen und die Schüssel für die gemietete Villa zurückgibt.
Szenenwechsel zu TKKG und den Sauerlichs, die am Flughafen einchecken und einen längeren Eincheckmarathon überstehen müssen. Dabei stellt Willi sich an, was ihm etwas Fremdscham von Tarzan einbringt. Es kommt zu der Stiefel-Begegnung wie im Hörspiel, dann werden sie vorher noch abgetastet wegen der möglichen Flugzeugentführer, reden mit Herrn Sauerlich über schulische Fragen, weil der Schokoladenfabrikant Vorsitzender des Schulträgervereins ist; als sie dann im Flugzeug sind, staunt Tarzan über die Technik, bis Luise und die Entschuldigungsszene wie im Hörspiel kommt. Tarzans Kommentar zu den Jugendlichen ist länger und beinhaltet Umweltschutz. Die Entschuldigung ist etwas anders, so meint Luise, dass ein Mädchen mit so einem tollen Freund etwas Besondere sei. Luise fragt Tarzan auch aus, wo sie hinfliegen und wo sie sich einquartieren werden.
Bevor es zu Luises Verwandlung kommt, hält Karl einen Monolog über die Mittelmehrküste und Urlaubsparadiese. Tarzan stellt noch Vermutungen an, weshalb Luise sich verkleidet hat und kommt auf Rüdiger Schleich. In Malaga gelandet, entdeckt T seine Mutter und die beiden liegen sich erst einmal in den Armen, bevor es weitergeht. Dann geht die Fahrt los und sie unterhalten sich, wobei Tarzan sagt über die Millionenstadt:
„Es wäre zu schön, Mutti, wenn du dort eine Stelle fändest und hinkämst.“
„Ich weiß.“ Sie lächelte. „ Ich bemühe mich auch. Aber die Aussichten sind gering, und ich kann meine gute Stellung nicht aufgeben.“
[zitiert aus TKKG, Buch 27, Kapitel 7]
Das Palasthotel wird näher beschrieben. Es ist ein moderner Wabenbau mit zweistöckiger Hotelhalle, nobel eingerichtet und mit mehreren Pflanzen geschmückt. Sie checken ein und T kriegt mit, dass Luschner im Zimmer neben ihnen wohnt.
Hermann Sauerlich und die anderen wollen auf ihren Zimmern speisen, während T und G schwimmen gehen. Es kommt zum Lauschangriff wie im Hörspiel, allerdings hat Waldi deftige Worte für ihr Versteckspiel parat und Luise beschwert sich darüber, dass er sich bei dem Zwischenfall mit der dummen Göre eingemischt habe. T folgert, dass Luise zwei Macker hat, einen fürs Geld und einen fürs Herz, und Gaby bezeichnet Luise noch als Schotter-Biene.
Szenenwechsel zu Pedro, der in seiner Wohnung aufwacht. Erik hat ihm eine Gehirnerschütterung verpasst. Dann klopfen zwei Leute an der Tür: Carlo Morganzini (ein Italiener mit Pferdegesicht) und Heiko Möhlen (Deutscher, feister Bursche).Morganzini war Fälscher, aber musste untertauchen, weil die Polizei seine Banknoten-Druckerei entdeckt hat. Die zwei haben für Pedro rausgefunden, wo Erik ist, Dank einem Jules Piteau, einem französischen Einbrecher.
Piteau ist derzeit ihr Fahrer und wartet auf Möhlen und Morganzini, als sie Pedro verlassen. Sie fahren zum Palast-Hotel, wo Piteau Rüdiger Schleich sieht und im Wagen bleibt, weil Schleich ihn kennt. Möhlen und Morganzini gehen ihm unauffällig nach und erfahren mit Schleich, der den Portier besticht, dass Luise Prachold auch im Hotel nächtigt. Um nicht aufzufallen, mieten die zwei Gangster sich auch ein und besprechen in ihrem Zimmer ihren Plan: Sie wollen Prachold allein ausnehmen. Noch ist es ihnen nicht klar, ob Schleich beruflich oder privat in Marbella ist, weshalb Möhlen seinen Mittelsmann in Deutschland anrufen möchte.
Bevor es zur Pool-Szene kommt, bekommen wir im Buch das Frühstück mit. Klößchen langt ordentlich zu, was seine Mutter wundert, worauf Willi gelassen reagiert und seine Freunde sich bemühen müssen, nicht laut loszulachen. Die Pool-Szene ist länger. Tarzan bezeichnet Luschner als Swimmingpool-Flegel und meint, hundert Zeugen seien zugegen. Statt große Worte zu machen, greift Luschner Tarzan an, als dieser sich umdreht. Er packt ihn am Arm und will ihn mit Schwung ins Wasser werfen, aber nimmt selbst ein Bad. Dann greift er noch einmal an, stolpert zuerst, streckt seinen Arm nach T aus und wird wieder baden geschickt, nur diesmal wird er ausgelacht. Manche Leute klatschen auch. KKG amüsieren sich darüber auch königlich. Mutter Susanne findet die Aktion aber nicht gut und meint, es sei von ihrem Sohn herzlos und unmenschlich, worauf T ruhig begründet, dass es Rache war:
„Ich weiß. Sich zu rächen, ist kein feiner Zug. Aber wenn man dem Typ mit Tugenden kommt, ist man gleich verratzt. Gesten im Flughafen ist er uns angegangen, als wären wir Abschaum – nur weil Gaby seiner Tussi auf dne sTiefen getreten ist, unabsichtlich. Das ist die Bikini-Pflanze, die er reingeschubst hat. Ich habe nur die gleiche Schau abgezogen wie er gestern – mit seinen Worten sogar. Lediglich, daß gestern der Swimmingpool fehlte. Herzlos und unmenschlich bin ich zu so einem Affen-Freak (Freak = Ungeheuer) gern.“
Frau Carsten wurde nicht recht klug aus seiner Begründung, sah aber das totale Einverständnis in den restlichen TKKG-Mienen. Aus Sicht der Jugend schien Tarzan richtig zu liegen. Außerdem – tiefgreifende Erziehungsmaßnahmen waren für die Dauer der Ferienwochen ohnehin nicht vorgesehen. Also ließ sie es gut sein.
[zitiert aus TKKG, Buch 27, Kapitel 9]
Es folgt noch ein lustiger Mini-Dialog zwischen Tarzan und Gaby, dann kommt der Hotelpage mit dem Schild und Schleichs Anruf, den wir im Buch mitbekommen. Er wird von Heiko Möhlen angerufen. Außerdem erfahren wir, wie Schleich herausgefunden hat, dass Erik noch lebt: Ein Fischer hatte ihn gesehen und ihm für ein Trickgeld beschrieben. Der Spruch mit der verhagelten Petersilie kommt nicht, stattdessen kombiniert TKKG, dass Schleich gute Chancen hat, Luise und Erik zu erpressen.
Es folgt eine Zusatzszene, in der ein Wasserball zu Klößchen rollt. Er will ihn ins Wasser zurückschießen und erwischt einen alten Mann, der scheinbar ertrinkt. Aber es ist nur ein Trick und Willi wird von dem Alten ins Wasser gezogen. Sie haben sogar ein Wettschwimmen, welches unentschieden endet.
Die Türszene, der Treff mit Heribert Steiner und die beiden Gangster sind deckungsgleich, nur ist es nicht Klößchen, der versehentlich gegen die Tür stolpert, sondern Tarzan, als er lauscht.
Szenenwechsel zu Erik Prachold, der mit Morganzini und Möhlen redet. Die Gangster wollen einen Anteil seines Geldes, aber sie wollen auch fair sein, weshalb Luise Kontoauszüge und Vermögensaufstellung bringen soll, damit sie eine angemessene Summe erpressen, Verzeihung, zu berechnen.
Es folgt eine kleine Buffet-Szene, dann folgt ein Schwenk zu Luise und ihr Treffen mit Erik wird aus ihrer Sicht geschildert. Wir bekommen mit, wie Schleich und später auch Morganzini und Möhlen auftauchen. Auch Waldi kommt zufällig dazu und Erik erfährt von Luises Mordplan. Erik ist darüber wütend und macht den Ganoven klar, dass er nichts mehr zu verlieren hat und es von den Gangsters dumm war, ihm Luises Untreue vorzuführen. Er will die zwei Gangster und Schleich beteiligen und eine schöne Summe für sich selbst behalten. Luise schickt er ins Hotel. Sie kommen auf TKKG zu sprechen und Möhlen schlägt vor, Gaby zu entführen. Pedro soll fahren und Piteau soll sie kidnappen.
Szenenwechsel zu TKKG, die derzeit auch kombiniert. Dann entdeckt Karl einen Fahrradverleih und will mit Gaby am Strand entlangradeln. Willi will sich ausruhen und Tarzan will Luise beobachten. Er hört dabei, als er in die Bar geht, von einem Überfall auf einen Geldboten, bei dem 20.000 Pesetn/360.000 DM erbeutet worden sind.
Die Kidnapping-Szene ist gleich. Als Karl Tarzan alles erzählt, hat T Radikaleres im Sinn als im Hörspiel. Er will sich einen der Gauner schnappen und ihm einen Knochen nach dem anderen brechen, bis er erfährt, wo Gaby ist.
Szenenwechsel zu Pedro und Piteau, die die bewusstlose Gaby ins Haus tragen. Dann bricht Piteau auf. Er klaut seinen fünfzigsten Wagen und fährt ihn in ein Parkhaus. Er will ihn plündern und macht eine Entdeckung: Der Wagen gehört dem Geldräuber Miguel Manolite. Daraufhin ruft er seinen Chef Möhlen an und erfährt von dem Überfall. Die Gangster freuen sich, eine Glückssträhne zu haben.
Tarzan sagt Willi, dass er die Schuld auf sich nehme und zwinge ihn zu nichts, worauf Willi darauf beharrt, mitmachen zu wollen. Statt Heiko Möhlen ist es Morganzini, der das Bleirohr zu schmecken bekommt (in die Magengrube, als er T angreift). Statt ihm gibt Schleich Auskunft, nachdem Tarzan ihm klar gemacht hat, dass er zu allem entschlossen ist. Schleich erzählt alles, was er von Morganzini weiß; von Pedro Ramirez und von Möhlen und Piteau, die nun den Geldräuber erpressen wollen.
Perspektivwechsel zu Gaby, die von Ramirez verhört wird. Sie stellt sich dumm, bittet um ein Glas Wasser und darf allein in die Küche, um es zu holen. Sie trickst Ramirez aus, indem sie den Wasserhahn aufdreht, das Glas fallen lässt und um Hilfe ruft. Kaum geht Ramirez in die Küche, schlägt Gaby ihn mit einer gußeisernen Pfanne bewusstlos.
Als TKK mit Schleich und Morganzini beim Haus ankommen, kommt es zu keiner Schießerei. Sie sperren die drei Schurken ein (Ramirez kommt wieder zu Bewusstsein), dann fährt TKKG mit dem Taxi zur Polizei und redet mit Capitan Viti, der glücklicherweise Deutsch kann. Sie rufen Glockner an, der TKKG lobt, aber auch bemängelt, dass sie die Polizei schon früher hätten einschalten sollen. Er erzählt ihnen noch von Bouboulette, Luises Hund. Luise hat ihn einfach ausgesetzt, als sie nach Marbella aufbrach. Die Polizei nimmt die Pracholds und Waldi fest, nur von Möhlen fehlt jede Spur. Da erinnert sich Tarzan an das, was Schleich ihm erzählt hat. Als Möhlen und Piteau den Gangster Manolite ausnehmen wollen, werden sie verhaftet. Morganzini verrät alles.
Wir erfahren, was mit den Gangster passiert. Die Pracholds, Luschner und Schleich werden in Deutschland zu langjährigen Gefängnisstrafen verurteilt. Luschner leugnet den Mordversuch, aber niemand glaubt es ihm.
Möhlen, Morganzini, Ramirez und Piteau werden von den spanischen Gerichten verurteilt, ebenso Manolite.
Zum Dank für ihre Arbeit erhält TKKG Gutscheine für einen 14-tägigen Gratis-Urlaub im Palast-Hotel, den sie im nächsten Sommer antreten wollen.
2 Analyse
2.1 Sprache
Wolf schafft es wieder einmal, den Leser zu entführen. Das Buch schafft es, Urlaubsstimmung aufzubauen und auch zu halten. Kritische Worte oder Phrasen (außer der Affen-Freak) sind mir nicht aufgefallen. Schön ist es auch, dass das Buch auch ein paar Brocken Spanisch vermittelt.
2.2 Willis Sprachkenntnisse = Ein tüchtiges Rätsel und Potenzial
Im Hörspiel ist es komplett gestrichen, im Buch aber bekommen wir mit, dass Willi auf Spanisch immerhin grüßen, etwas fragen und sich verabschieden kann. Mit ein bisschen Übung dürfte das für A1-Niveau reichen. Weiterhin ist er bereits zweimal in Spanien gewesen, bei zwei Wochen je Aufenthalt wäre das ein Monat. In späteren Hörspielen spricht er auch ein paar Brocken Italienisch.
Gleichzeitig weiß er nicht, was das spanische Wort für Schokolade (el chocolate) ist. Das ist irgendwie unlogisch. Auch hier liegt Potenzial, welches man nutzen könnte, um Willi etwas mehr Profil zu geben. Gaby ist von der Bande die Beste in Sprachen, speziell Englisch und Französisch. Das kann man ihr auch ruhig lassen, aber man könnte Willi als den Besten in Spanisch oder Italienisch aufbauen. Speziell Italienisch bietet sich an, weil die italienische Küche viel mit Schokolade (cioccolato) arbeitet. Da keiner von TKKG (von Gaby abgesehen) künstlerisch auffällt, würde sich das für Klößchen, im Bezug auf Essen, geradezu anbieten.
Im Buch ist er zwar auch wieder tollpatschig, aber nicht so wie im Hörspiel, und kommt somit etwas besser davon. Im Gegensatz zu…
2.3 Luise Prachold und Waldemar Luschner = Ein eiskaltes Pärchen
Luise darf sich zwischen Robert Katzmeier aus Folge 16 und Rudolf Vossburger aus Folge 25 einreihen. Das Hörspiel lässt es offen, im Buch kommt sie sehr schlecht davon. Und um ihre Boshaftigkeit noch einmal extra zu betonen, setzt sie sogar noch ihren Hund aus, bevor sie nach Marbella fliegt. Auch Waldi trifft es ähnlich, weil er das mit dem Hund zugelassen hat, aber bei Widerständen einknickt.
2.4 Morganzini, Schleich, Ramirez und Piteau = Internationales Gangsterquartett
In dieser Geschichte erhalten wir zwei Spanier (drei mit Miguel Manolite), einen Italiener und einen Franzosen, die finstere Pläne schmieden. Hier ist mir aufgefallen, dass bösen Italienern bisher auch gute Italiener entgegengestellt wurden, aber bis auf Suzanne Hiver gab es bisher noch keinen guten Franzosen. Was Spanier angeht, fällt mir leider auch kein guter Spanier ein, der einmal bei TKKG auftritt. Ich werde das weiter beobachten. Aber nicht nur das…
2.5 Susanne Carsten = Schwerenöterin aus Leidenschaft
Im Hörspiel wurde sie komplett gestrichen, im Buch hat sie einen Auftritt, der aber nur aus zwei erwähnenswerten Stellen besteht: ihre Kritik an Ts Kampf gegen Luschner und davor ihre Gespräch mit T über ihre berufliche Situation.
Wie weiter oben zitiert, behauptet sie, sich zu bemühen, aber habe geringe Aussichten und könne ihre gute Stellung nicht aufgeben.
Hier stellt sich wahrscheinlich jeder Leser die Frage: Wieso fragt sie nicht Hermann Sauerlich, ob er irgendwann eine Stelle für sie hat?
Die Beziehung ist so gut, dass Hermann ihr einen mehrwöchigen Luxusurlaub in Spanien spendieren möchte, aber bei der Arbeit, die Frau Carsten wahrscheinlich so tüchtig macht wie Tarzan, ist Schluss?
Weiterhin hat Susanne nur drei Wochen Jahresurlaub. Also 21 Tage, was so viel heißt, dass sie wohl in Teilzeit arbeitet. Für mich ist das einfach nur unlogisch. Ich lobe hier TKKG Junior, weil sie dort meines Wissens nach eine Wohnung in der Millionenstadt hat und sich mit Tim wesentlich öfter sieht.
Wie schon bei Folge 04 lässt es Raum für Spekulationen. Vielleicht hat sie dort, wo sie wohnt, viele gute soziale Kontakte, weshalb sie nicht den Sprung in die Millionenstadt wagt. Vielleicht ist auch insgeheim froh, einmal Ruhe vor ihrem Sohn zu haben. Das wird die Zukunft zeigen.
3 Fazit: Welche Fassung gewinnt?
Trotz aller Nostalgie für die Hörspielfolge (die meine erste TKKG-Folge war) trägt das Buch den Sieg davon, weil es Luises Kaltblütigkeit so schön betont, wir Gaby als wehrhaftes Mädel erleben, Tarzans Beziehung zu Gaby klarer herüberkommt und die anderen Bösewichte Spaß machen.