018: Hexenjagd in Lerchenbach

Bröckchen von der Ferienbande isst gern Heiße Hexe, manchmal kann der Alltag verhext sein, aber ob Bibi Blocksberg heute auftauchen wird, werden wir in gleich sehen. Das Buch erschien 1982, das Hörspiel ebenso.

1 Zusammenfassung

1.1 Die Handlung des Hörspiels

1.2 Abweichungen im Vergleich zum Buch

2 Analyse

2.1 Sprache

2.2 Max Jochers Ohrfeige und Helgas Reaktion

2.3 Komposit-Charakter Arno Loewe/Arnold Lamm und Rudi Kallweit

2.4 Die Jochers – Irgendwie übertrieben

3 Fazit: Welche Fassung gewinnt?

1 Zusammenfassung

1.1 Die Handlung des Hörspiels

Am Samstag gehen Tarzan und Gaby ins Kino, um einen Gruselfilm zu sehen. Der TKKG-Häuptling sieht die Studienreferendarin Helga Götze in der Nähe. Weiterhin noch Max Jocher, mit einem Gummiband eine Büroklammer auf die Lehrerin feuert. Tarzan verpasst Max eine Ohrfeige und geht dann mit Gaby zu Götze. Sie bedankt sich für Tarzans Ohrfeige; dann lädt sie die Kinder ein, mit ihr ins Café zu gehen; Gaby ist froh, dass ihr Ausgang verlängert ist, da ihr Vater Nachtdienst habe.

Sie reden über Lerchenbach und die Jochers. Erwin Jocher, Max’ Vater, Großbauer und Bürgermeister, hasst Helga, weil diese vor Gericht gegen seinen Sohn ausgesagt hat. Seitdem hetzt er gegen die Studienreferendarin, indem er sie als Hexe darstellt.

Tarzan bringt Gaby nach Hause und rettet auf dem Rückweg Helga vor einem Einbrecher, der mit einem Motorrad abhaut. Helga konnte nicht wegrennen, weil sich ihr Absatz in einem Gitter verfangen hatte. Die Polizei wird angerufen.

Am Sonntag radelt TKKG nach Lerchenbach. Dabei schmilzt Klößchens Schokolade, sodass sie kurz Rast machen. Während er die Hose saubermacht, isst er den Schokoladenbrei, was von dem Rest der Bande mit Ekel quittiert wird. Karl fragt nach dem Phantombild und Tarzan meint, dass es so gut geworden sei, dass sie den Täter damit sehr wahrscheinlich finden werden.

Die Kinder treffen in Lerchenbach ein, bestaunen Helgas Grundstück und bemerken, dass jemand das Auto der Lehrerin mit ‚Hexe‘ beschmiert haben. Die Lehrerin erklärt kurz die Hintergründe und Tarzan fasst das als ‚Rufmord‘ zusammen. Dass Helga rote Haare hat und Spinnen und Schlangen in Terrarien hält, hilft ihr leider auch nicht. Der Hexenglaube ist nicht nur Gerede, es gibt Leute, die es wirklich glauben.

Während TKKG und Helga etwas essen, klingelt es an der Tür und ein Reporter namens Arno Loewe erscheint und möchte sie interviewen.

Nach dem Interview arbeiten sie im Garten, bis Helga Harry Jocher bemerkt, der sie beobachtet. Helga hat Angst und Harry ist respektlos und wirft eine Zigarette auf den Wagen der Lehrerin. Anschließend spritzt Tarzan ihn aus Versehen mit dem Gartenschlauch nass. Wütend stapft Harry von dannen, Helga hat immer noch Angst, aber der TKKG-Häuptling beruhigt sie.

Als sie den Bootssteg abbauen wollen, bemerkt Tarzan ein kleines Mädchen namens Bärbel Petermann. Sie will die Hexe sehen, doch der TKKG-Anführer kann sie aufklären. Bärbel spielt mit Oskar, nascht Erdbeeren und geht schließlich mit der Überzeugung, dass Helga keine Hexe ist.

Kaum ist Bärbel gegangen, unterhalten sich Karl und Helga über Frau Petermann. Ihr Mann wurde von einem Auto überfahren. Der Autofahrer war Werner Schilling, ein betrunkener Knecht, der für Jocher gearbeitet hat. Helga merkt an, dass die Jochers sehr eigen sind, was ihre Autos angeht; keiner leiht einem anderen das Auto.

Es folgt ein Waldausflug, doch kaum sind sie zurück, bemerken sie das eingeschlagene Fenster. Jemand ist bei Götze eingebrochen und hat die Terrarien zerschlagen. Der Plan ist, erst die Tiere fangen und in die Freiheit entlassen und anschließend die Polizei zu rufen. Auf den Schreck will Helga aber erst einmal etwas trinken, doch die Flaschen stehen anders.

Kommissar Glockner und seine Kollegen kommen und betreiben Spurensicherung. Dann will Glockner die Jochers befragen, wobei Tarzan mitkommt. Erst sind die Jochers aufmüpfig, dann wieder kleinlaut. Sie finden nichts heraus, doch sollte in den Flaschen Gift sein, würde Glockner sich einen Durchsuchungsbefehl besorgen. Kollege Montag hat einen Fingerabdruck entdeckt.

Montags ruft Tarzan den Kommissar an. Das Ergebnis: kein Gift. Bei einem Gespräch mit Helga betont diese, dass sie spürt, dass das Gift in ihrem Haus sei. Es sind bald Ferien und TKKG plant, bei Helga im Garten zu campen. Die willigt ein.

Unterdessen ruft Glockner Harry Jocher und seinen Vater zu sich. Der Fingerabdruck hat Harry überführt und dieser gibt nun auch sein Verbrechen zu. Er ist eingestiegen und hat die Terrarien zerschlagen. Die Emotionen schaukeln sich hoch und wir erhalten diesen Dialog:

Jocher: „Ich weiß, hinter diesem Einbruch steckt nur Hexerei! Die Götze hat Harry dazu veranlasst! Hexerei ist das, jawohl!“

Glockner: „Noch ein Wort, Herr Jocher, und ich lasse Sie durch Gerichtsbeschluss auf Ihren Geisteszustand untersuchen!“
[zitiert aus TKKG, Folge 18]

Die drei fahren anschließend zu Helga nach Lerchenbach. Als sie den Tathergang rekonstruieren wollen, hat Tarzan einen Geistesblitz. Harry muss die Briefumschläge präpariert haben. Der streitet es ab und um es zu beweisen, leckt er demonstrativ an der Gummierung. Um anschließend in Ohnmacht zu fallen. Er landet im Krankenhaus, aber wird sich schon erholen.

Glockner und Tarzan unterhalten sich über den Vorfall, dann hört der Junge ein Motorrad und merkt sich das Kennzeichen.

Szenenwechsel zu Jocher und Max, die aus dem Krankenhaus kommen. Sein Plan, Götzes Ruf zu schädigen, indem er ein Hexenfeuer entfacht und jemanden als Hexe auftreten lässt, steht auf der Kippe, weil Harry nun im Krankenhaus liegt. Sie treffen auf Werner Schilling, der sein Geld haben, ansonsten werde er auspacken, wer damals wirklich am Steuer gesessen habe.

Glockner kann inzwischen mit dem Kennzeichen den Halter herausfinden. Es ist Arno Loewe, der Einbrecher aus der Gasse.

Abends kann Tarzan sehen, wie Jocher und Max in den Wald gehen. Sie warten auf Schilling und wollen ihn niederschlagen und die Füße versengen. Aber Tarzan geht dazwischen, betäubt die Jochers mit seinen Judokünsten und Schilling erklärt, was vor zwei Jahren tatsächlich geschehen ist. Jocher hat Herrn Petermann mit seinem Auto getötet und Schilling 50.000 DM geboten, wenn dieser die Schuld auf sich nehme. Nun ist Schilling wieder draußen, aber Jocher will nicht bezahlen. Schilling will nun auspacken, damit Jocher in den Knast wandert.

1.2 Abweichungen im Vergleich zum Buch

Im Buch hat Max Jochers Angriff dafür gesorgt, dass Helga blutet. Gaby untersucht sie, dann folgt nach Tarzans Erklärung, wer es war, von Helga noch Folgendes:
„Naja, von dieser Seite können nur Gemeinheiten kommen. Vielen Dank, Tarzan, dass du gleich für Strafe gesorgt hast.“

Eine Maulschelle ist ein bißchen wenig für so einen Anschlag.“

Helga hob die Achseln, ordnete ihr Haar und schob das Taschentuch in ihre Leinenhose.

Ich werde mir überlegen, ob ich etwas gegen ihn unternehme. Auf den Film ist mir jedenfalls die Lust vergangen“
[zitiert aus TKKG, Buch 18]

Helgas Werdegang wird beleuchtet. Ihre Eltern waren Flüchtlinge, die in Deutschland blieben und das Haus in Lerchenbach erwarben. Die Mutter starb früh, weshalb sie bei ihrer Oma aufwuchs und dort das Gymnasium besuchte. Anschließend Studium, nur in den Ferien ging sie nach Lerchenbach, wo die Leute sehr hinterwäldlerisch und eigenbrötlerisch sind. Ihr Vater litt, weil er gemieden wurde. Als er starb, bekam sie das Grundstück. Die Streitigkeit mit Jocher beruht darauf, dass Harry ein Sittlichkeitsverbrechen beging und als Helga vor Gericht aussagen sollte, das Schweigegeld des alten Jochers abgelehnt hatte.

Das Buch berichtet einmal aus Helgas Perspektive, als sie durch die Straßen geht und ihren Gedanken nachhängt. Sie hält sich die Spinnen und Terrarien, weil sie an einer wissenschaftlichen Arbeit schreibt. Die Stelle bricht ab, als der Einbrecher auf sie zugeht.

Kaum ist der Einbrecher verscheucht, erfahren wir noch den Namen des Antiquitätengeschäftsbesitzers: Feilberg. Er hält drei Siamkatzen, ist sehr dankbar und bietet Tarzan und Helga Fruchtsaft an. Glockner kommt und informiert: Es handelt sich bei dem Einbrecher um einen Profi, der sich auf Antiquitäten spezialisiert hat, weshalb Helgas Hilfe viel wert ist. Für das Phantombild wird das ‚Foto-Fit-Verfahren‘ verwendet und da Helga nur noch einen Absatz hat, bietet Tarzan ihr sein Rennrad an, mit dem sie zu ihrem Auto radelt.

Zurück im Internat kriegt Tarzan keinen Ärger und als er im Adlernest ist, sieht er Klößchen, der seine Schokolade auf den Betten ausgebreitet hat. Sie reden über Helga und die Jochers und das Kapitel endet mit folgendem Spruch:

Und nun mach bitte mein Bett frei. Ich möchte auf hartem Federkern liegen und nicht auf Krokant oder Nougatcreme.“
[zitiert aus TKKG, Buch 18]

Vor der Hosen-Szene begrüßt Oskar Tarzan überschwänglich. Karl meint, das sei gute Menschenkenntnis, doch Gaby meint, dann würde Oskar sich nur auf sie konzentrieren. Daraufhin meint Klößchen:

Was meint ihr, Jungs: Nehmen wir sie mit? Oder binden wir sie hier mit der Hundeleine an den Baum? Abends könnten wir sie dann abholen, bevor sie verhungert.“
[zitiert aus TKKG, Buch 18]

Die Kinder lachen, dann kontert Gaby:

Bild dir bloß nicht ein, Willi, daß Oskars Anhänglichkeit euch freie Hand läßt. Er liebt immer noch sein Frauchen am meisten. Wer mich anrührt, den zerfleischt er gnadenlos. Besonders gern beißt er die Dicken, denen Kakao durch die Adern fließt.“
[zitiert aus TKKG, Buch 18]

Die Kinder lachen wieder, diesmal über die Vorstellung von Oskar als reißende Bestie.

Weil Oskar die weite Strecke zu Fuß nicht bewältigen kann, einigen sie sich auf Rucksacktransport.

Bevor sie bei Götze eintreffen, werden sie von einem Hund angegriffen, der eine Mischung aus Dobermann und Schäferhund ist. Der Große geht auf Oskar los, doch Tarzan wirft ihm sein Rad entgegen, holt sich Oskar und verpasst dem Riesenhund noch einen Tritt, als dieser wieder zum Angriff ansetzt. Der hält nun Abstand. Max Jocher erscheint am Tor und will seinen Rex auf Tarzan hetzen, um sich für die Ohrfeige von gestern zu rächen. Doch Tarzan erklärt ihm, dass er für seinen Hund verantwortlich ist und richtig Ärger bekommt, wenn er ihn auf ihn hetzen sollte. Widerwillig packt Max Rex am Halsband und zerrt ihn ins Haus.

Helgas Gelände wird näher beschrieben. Sie hat nicht nur einen Teich, sondern darauf sogar noch einen kleinen Kahn. Die Dorfbewohner sind nicht sonderlich sauer auf Harry Jocher, weil der alte Jocher behauptet hat, Helga habe ihn verhext. Nach Gabys Spruch über den Hexenglauben setzt Karl zu einem längeren Monolog über Hexen an, wobei er neben dem Hexenhammer auch Charles Manson erwähnt.

Helga erzählt noch über Spinnen; so hat sie unter anderem die giftigste Spinne aus ihren Breiten in ihrem Terrarium, den Dornenfinger.

Arno Loewe hat sich sehr bunt angezogen und nimmt sich nicht nur etwas von dem Brot, sondern auch von dem Schinken. Er möchte Helga sogar fotografieren, aber dagegen hat Tarzan etwas, weil der Reporter Helga damit in Gefahr bringen würde.

Es gibt im Buch einen Szenenwechsel zu Arno Loewe. Dieser hat sich nur mit Perücke verkleidet, denn in Wahrheit heißt er Arnold Lamm. Er geht in eine Bar und trifft seinen Kollegen Rudi, der mit vollem Namen Rudolf Kallweit heißt. Rudi ist der Antiquitäten-Einbrecher und Arnold sollte herausfinden, wie gut Helga ihn beschreiben kann. Leider zu gut, weshalb er etwas gegen sie plant.

Bei der Gartenarbeit fällt Klößchen in den Teich und während seine Sachen gereinigt und getrocknet werden, erhält er von Helga alte Kleidung ihres Vaters. Doch da der Vater ein großer stämmiger Mann war, reicht schon ein Nadelstreifenanzug, bei dem Klößchen mehrfach die Hosenbeine umschlägt. Die Gürtelschnalle reicht ihm bis zum Hals und die passende Weste sieht bei ihm eher aus wie ein Mantel.

Harry Jocher kriegt seine Dusche, wobei Karl noch anmerkt, dass dies wohl sein erstes Bad nach zwei Jahren sei, da man im Gefängnis neuerdings auch beim Wasser spare.

Die Erdbeeren, die Bärbel verputzt, sind im Hörspiel noch gezuckert und mit Sahne versehen.

Eine Szene wird aus der Sicht von Bärbels Mutter, Ute Petermann, beschrieben, die im Wirtshaus ZUR POST arbeitet. Ihr stressiger Arbeitsalltag wird beschrieben, so habe sie einmal bis 2 Uhr nachts gearbeitet und sei dann gleich um 9 Uhr morgens wieder gekommen. Als sie allein an der Theke ist, trifft sie Werner Schilling. Angeblich verachte sie ihn nur, weil er ihren Mann Herbert Petermann umgefahren hätte. Im Gespräch zwischen den beiden spürt man trotzdem die Kälte.

Dann kommt Bärbel und erzählt ihrer Mutter vom Treffen mit TKKG. Ute kann sich denken, wer die Lügen über Helga verbreitet.

Als TKKG im Wald Erdbeeren/Brästlinge sammeln geht, schleicht Oskar sich weg, weil er einen Hirsch gewittert hat. Es ist ein Sechzehnender, der Angriff übergeht, weshalb sich die Kinder und Götze auf Bäume retten müssen. Einzig Klößchen kann nicht klettern und versteckt sich hinter einem Erdhügel. Der Hirsch verschwindet und der Erdhügel stellt sich als Ameisenhaufen heraus. Klößchen wurde von Waldameisen ordentlich zerbissen.

Als die Kinder die Tiere einfangen und in die Freiheit entlassen, machen Oskar, Gaby und Klößchen nicht mit. Oskar kann nicht helfen, Gaby graust sich zu sehr und Klößchen ist zu ungeschickt. Helga überlegt auch, ob sie verkaufen sollte, denn Erwin Jocher würde ihr das Grundstück abkaufen, allerdings zu einem sehr niedrigen Preis.

Als Glockner und Tarzan zu den Jochers gehen, stellen sie fest, dass alle drei Männer Bier trinken. Nach der Befragung fährt Glockner Gaby und Karl nach Hause, weil Klößchen und T bleiben möchten, um Helga noch etwas zu helfen. Sie verschalen das zerbrochene Fenster, dann radeln sie zurück ins Internat. Als sie durch Lerchenbach radeln, treffen sie Bärbel wieder, die einen kleinen Hund hütet, den sie vor einem Motorradfahrer gerettet hat, der ihn fast umgefahren hätte. Sie sind auf der Straße unterwegs, bis Helga mit ihrem Auto kommt. Glockner hat sie ins Präsidium bestellt, weil sie einen Verdächtigen gefasst haben. So nimmt sie die beiden Jungs mit.

Es gibt einen Szenenwechsel zu Mathilde Jocher, die das Geschirr abräumt, während ihre Männer den Plan mit dem Hexenfeuer besprechen. Harry findet das einerseits peinlich, andererseits gut, weil er sich damit an Helga rächen kann. Auch Erwin Jochers Motiv wird klar: Er möchte das Grundstück haben und als Makler Arnold Lamm einschalten.

Im Präsidium schaut Götze sich den Verdächtigen Michalke an, aber verneint, dass er es gewesen ist. Um die Stelle zu zitieren:

Michalke atmete auf. „Sagte ich’s Ihnen nicht, Herr Kommissar! Diesmal bin ich so unschuldig wie ein neugeborenes Baby!“

Glockner winkte dem Polizisten. „Führen Sie das Baby zurück, Scholz. Es wird nachher entlassen.“

So eilig habe ich’s gar nicht, Herr Kommissar!“ meinte Michalke. „Das Übernachten in der Zelle ist komfortabler als unter den Brücken.“

Aber wir sind kein Asyl (Heim für Obdachlose), Michalke.“
[zitiert aus TKKG, Buch 18]

Für Glockner und Helga geht es nach Hause, während T und K ins Internat radeln und über den Motorradfahrer nachdenken.

Szenenwechsel zum Makler Arnold Lamm/Arno Loewe, der nicht nur mit Immobilien handelt, sondern auch mit Diebesgut. Rudolf Kallweit kommt mit seinem Mottorad angefahren. Er hat Götzes Briefumschläge vergiftet, um sie für eine Woche auszuschalten, damit er seine Geschäfte erledigen und dann verschwinden kann.

Erwin Jocher ruft Lamm an, erwähnt, von einem Josef Streit an ihn weiterempfohlen zu sein, gibt damit an, halb Lerchenbach zu besitzen und Lamm als Strohmann einsetzen, um Helga Götzes Land zu kaufen. Lamm ist geschockt, denn er glaubt, dass Helga ihn wiedererkennen könnte, darum will er sie erst telefonisch kontaktieren und dann seinen Freund Rowinsky schicken. Er spricht auch mit Helga, doch die durchschaut ihn und lehnt ab.

Nach der Besprechung mit Helga und Zelten folgt ein Szenenwechsel zu Erwin Jocher, der seinen Hof überblickt und dann Polizeimeister Platschke kommen sieht, der ihm eine Vorladung ins Präsidium bringt. Jocher betont die Ehrbarkeit seiner Söhne, doch Platschke glaubt ihm nicht. Dann kommt Werner Schilling und Jocher geht allein mit ihm ins Wohnzimmer und sagt, er wolle das, wofür er 20 Monate im Gefängnis war.

Szenenwechsel zu Helga und TKKG im Auto. Hier findet schon ein Vorwegnehmen auf Band 19 statt, weil TKKG auf Flussfahrt gehen will. Kaum beim Haus angekommen, sieht Tarzan Erwin Jocher in den Wald gehen, folgt ihm heimlich und findet den Scheiterhaufen, an dem Max und Harry arbeiten. Harry muss sich auch kurz als Hexe verkleiden und seinen Tanz aufführen, worüber T fast laut lachen muss. Kaum sind die Jochers weg, versteckt der TKKG-Häuptling den Benzinkanister.

Beim Verhör mit Glockner gerät auch Erwin Jocher ins Visier, weil er beschworen hatte, seine Kinder seien dort gewesen. Er redet sich aber damit heraus, dass er durch das Bier und die Hitze für 20 Minuten geschlafen hat. Die Söhne stimmen damit überein und Glockner sagt:

Eine Krähe hackt der andern kein Auge aus.“
[zitiert aus TKKG, Buch 18]

Die Harry-Gift-Szene ist relativ deckungsgleich, nur im Krankenhaus erfährt der alte Jocher noch, dass das Gift nicht tödlich ist. Werner Schilling bezeichnet Erwin Jocher dann noch als Schwein, weil er sein Wort nicht hält.

Im Buch muss Tarzan Herrn Glocknern seinen Verdacht bezüglich des Motorradfahrers begründen. Da die Zeitung mit dem Phantombild erst jetzt am Montag erscheint, vermuten die Kinder, dass jemand schon vorher darüber Bescheid wusste. Sie erwähnen Arno Loewe, Montag ruft bei der Redaktion vom Abendblatt an und es stellt sich heraus, dass sie dort einen Herrn Eichhorn, einen Herrn Hundling und eine Frau Spatz haben, aber keinen Löwen, erst recht nicht mit oe.

Glockner lässt nun den Halter des Motorrads ermitteln. Es gehört Arnold Lamm.

In Lamms Büro freut sich Rudolf Kallweit erst, weil er bei der Götze ein Polizeiauto gesehen hat und glaubt, dass der Giftanschlag wohl geglückt ist. Dann kommen Glockner und Kollege, nehmen sie fest und bei der Gegenüberstellung erkennt Helga Rudolf als den Antiquitätendieb.

Es gibt noch einen Szenenwechsel zu Max Jocher, der zu Schilling aufs Zimmer geht und ihn anlügt. Er solle die 50.000 Mark bekommen und auch noch ein Grillfest im Wald geben. Erwin Jocher freut sich, er verschiebt den Hexentanz extra dafür, um Schilling einzuschüchtern.

Da Helga aus Angst vor dem Gift alle Lebensmittel weggeworfen hat, lädt sie TKKG ins Gasthaus ein, wo Frau Petermann bedient. Das Gasthaus gehört auch Jocher, aber er taucht dort nie auf. Sie lernen Petermann kennen und nach dem Essen erwähnt Helga noch, dass wegen Harrys Vergiftung zwar das Hexenfeuer geplatzt ist, es aber sehr wahrscheinlich ist, dass die Jochers das nachholen, um sie aus dem Dorf zu vertreiben.

Die Kinder vertreiben sich mit Ratespielen die Zeit, bis es ins Bett geht. Aber Tarzan meint, auch Max könne die Hexe spielen, deshalb will er nachsehen.

Die Szene, in der der TKKG-Häuptling Schilling vor den Jochers rettet, ist etwas ausführlicher. So droht Erwin Jocher, ihn ebenso zum Krüppel zu schlagen wie Schilling. Immerhin hat er Schilling das Schlüsselbein gebrochen, sodass sein rechter Arm schlapp herunterhängt.

Das Buch geht weiter, nachdem Schilling und Tarzan sich vom Hexenfeuer entfernen. Erwin Jocher gesteht, Herbert Petermann überfahren zu haben und Rufmord an Helga Götze begangen zu haben. Dafür wandert Erwin für drei Jahre ins Gefängnis, Harry ebenfalls, während Max eine Jugendstrafe erhält. Die Petermanns erhalten vom Gericht eine saftige Abfindung, die Erwin zahlen muss.

Die Einwohner von Lerchenbach schämen sich, Helga so ausgegrenzt zu haben.

Als Belohnung für ihre Mühen schenkt Helga der TKKG-Bande ein Kanu (Vierer-Canadier), welches Klößchen Hexe taufen möchte, sehr zu Gabys Missfallen.

2 Analyse

2.1 Sprache

Ihr kennt den Text ja schon, Stefan Wolf hat es einfach drauf, auch hier erschafft er wieder eine dichte und spannende Atmosphäre. Einzig Klößchens Darstellung stört mich hin und wieder, so wird er hier einmal als geborenes Faultier beschrieben und als ob die Hosen-Szene nicht schon genug wäre, fällt er im Buch auch noch in den Teich und später in einen Ameisenhaufen.

Trotzdem könnte das Buch heute wohl noch durchs Lektorat gehen, allenfalls eine Szene müsste man wohl umschreiben.

2.2 Max Jochers Ohrfeige und Helgas Reaktion

Ich muss sagen, ich finde es richtig schade, dass man in dieser Szene nicht Wort für Wort das Buch übernommen hat, denn Helga befürwortet Tarzans Aktion. Das ist dem Zeitgeist geschuldet. Natürlich würde eine Pädagogin heutzutage anders darüber reagieren.

Doch nun möge man noch eines bedenken:

Helga ist Studienreferendarin. Für die Uneingeweihten:

Um Lehrer zu werden, macht man ein Studium für 8-10 Semester (4-5 Jahre) und 1. Staatsexamen, gefolgt von einer schulpraktischen Ausbildung, dem Referendariat/Vorbereitungsdienst. Der Stresspegel für zukünftige Lehrkräfte ist in dieser Phase extrem hoch, denn als Referendarin hat Helga einen Fachleiter und eine Grundregel ist, dass ein Fachleiter niemals zufrieden ist.

Man könnte einen Elefanten auf einem runden Tisch einen Handstand vollführen lassen und der Fachleiter fände es schade, dass der Tisch nicht eckig ist. Ebenso könnte Helga als Sportlehrerin sämtlichen Schülern der 9a den einarmigen Klimmzug (ja, auch Klößchen) beibringen, und würde dann Kritik dafür ernten, dass die Schüler sich bei den Klimmzugstangen abwechseln müssen.

Nun hat Helga diesen Terror nebst den Jochers, die ihren Ruf in Lerchenbach ruinieren. Wäre es ihr wirklich zu verdenken, dass ihr Tarzans Ohrfeige an Max recht wäre?

Bei dem ganzen Stress mit den Jochers, dem Referendariat und dem Antiquitätendieb ist es bewundernswert, wie zäh Helga ist.

2.3 Komposit-Charakter Arno Loewe/Arnold Lamm und Rudi Kallweit

Im Hörspiel ist der zweite Handlungsstrang um den Antiquitätendieb geschickt gelöst, indem man Arno gleichzeitig zum Dieb macht. Das macht ihn etwas bedrohlicher, weil es impliziert, dass er sich sehr geschickt verkleiden kann. Jedenfalls besser als die Jochers…

2.4 Die Jochers – Irgendwie übertrieben

Wolf schafft es in meinen Augen hier, eine richtig böse Bauernfamilie darzustellen. Dabei wird jedoch aber auch ziemlich übertrieben. Sie kommen als sehr plump herüber.

Es fängt mit Max noch harmlos an, nur hat er im Buch noch einen Hund, den er auf TKKG hetzen möchte.

Auch bei Erwin Jocher fühlt es sich etwas zu viel an. Er will Helga vertreiben, weil sie gegen seinen Sohn ausgesagt hat. Eigentlich reicht das ja schon als Motivation, doch das Buch setzt noch einen drauf, weil er dort noch ihr Land haben möchte. Dann ist er schlau genug, sich bei Glockner raus zu reden, aber dumm genug, Schilling nicht auszuzahlen.

Einzig bei Harry scheint man das rechte Maß getroffen zu haben. Er hat als Motiv schlichte Rache und bleibt aufgrund seiner Leichtfertigkeit mit der Gummierung im Gedächtnis.

3 Fazit: Welche Fassung gewinnt?

Das Hörspiel gewinnt ganz knapp, weil es die peinlichen Szenen mit Klößchen ausdünnt und auch in sich schlüssig ist.

Das Buch hat zwar erweiterte Szenen (vor allem die zwischen Werner und Frau Petermann) und beleuchten den Antiquitätenstrang besser, doch dafür muss man auch die Klößchen-Szenen aushalten können.

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