TKKG Vergleichsanalyse 017: Die Doppelgängerin

Verzeiht, wenn ich heute doppelt posten sollte, immerhin geht es heute um eine Doppelgängerin . Das Buch erschien 1981, das Hörspiel 1982.

1 Zusammenfassung

1.1 Die Handlung des Hörspiels

1.2 Abweichungen im Vergleich zum Buch

2 Analyse

2.1 Sprache

2.2 Die Schulen der Millionenstadt – etwas seltsame Regeln

2.3 Ottmars und Tonis Alter

2.4 Der Superkleber

2.5 Gabys Standpauke – Die Beziehung zwischen Gaby und den Jungs

3 Fazit: Welche Fassung gewinnt?

1 Zusammenfassung

1.1 Die Handlung des Hörspiels

Wütend kommt Klößchen mit einem Zettel ins Adlernest. Tarzan wundert sich, denn er wollte ja die Strickleiter holen und reparieren. Stattdessen lag dort nur ein Zettel, auf dem ein gewisser XY 100 Mark Auslösungssumme fordert, die bei einem toten Briefkasten deponiert werden soll. T und K überlegen und es fallen ihn sogleich zwei Verdächtige ein:

Toni Ehrlich und Ottmar Paulsen

Klößchen merkt an, dass Paulsens Vater schon im Gefängnis war und er wohl auch dort landen wird. Tarzan möchte zunächst zahlen, aber mit Superkleber eine Falle stellen, um an ein Beweisstück wie zum Beispiel einen Schuh zu kommen.

T und K radeln durch die Innenstadt und sehen, wie Paulsen und Ehrlich Bärbel belästigen. Klößchen wird sauer und will Bärbel beschützen. Die beiden Nachwuchsgangster werden verscheucht und Bärbel erzählt, was geschehen ist: Sie hilft ihrer Biologielehrerin Dettl, indem sie ihre Kakteen gießt, obwohl sie einen bösen Krach mit ihr hatte. Paulsen und Ehrlich haben sie ausgelacht und gefragt, wann sie die Kakteen wieder gießt.

Szenenwechsel zu Gaby, die sich mit ihrer Freundin Inge trifft. Inge ist traurig, weil sie nicht zur Klassenfahrt mit kann, und verärgert, weil es ihren Eltern schlecht geht. Ihr Großvater Paul Cornelius Selbmann war steinreich, aber erzürnt, weil er glaubte, dass Inges Vater ihn bestohlen haben könnte. Zwar hat sich das Missverständnis aufgeklärt, aber Inges Onkel Hartmut A. Selbmann hat das Testament angefochten und sich das gesamte Erbe unter den Nagel gerissen. Seitdem lebt er in Saus und Braus, während Inges Eltern nur das Nötigste haben. Gaby und Inge gehen einkaufen. Als Inge sich eine Papiertüte nimmt, entdeckt sie einen Brief, den ein Häftling beim Tüten kleben im Gefängnis hineingelegt hat.

Die Mädels lesen den Brief. Geschrieben hat ihn ein Gangster, der mit einem Kumpan zwei seltene Briefmarken gestohlen hat, die Mauritius. Der Briefeschreiber erklärt, dass sein Kumpan vorzeitig entlassen und ihn prellen wird. Er möchte, dass sich jemand anderes die Marken holt und beschreibt, wo sie zu finden sind. Gaby berechnet schon Inges Finderlohn, aber Inge besteht auf die volle Summe, weil sie weiß, dass diese seltenen Briefmarken ihrem Onkel gehören. Sie einigen sich auch darauf, wer ihr helfen wird, an die Marken zu kommen: Tarzan.

Am selben Abend gehen Inge und Tarzan in die Pension Waberina. Tarzan trickst die Besitzerin aus und sie erhalten das Zimmer, wo sich die Briefmarken befinden. Tarzan holt sich die Briefmarken und einen Kuss von Inge, woraufhin er verlegen reagiert. Er schlägt vor, einen Mittelsmann einzusetzen, worauf Inge ihn bittet, ihrer Familie zu helfen.

Tarzan bringt Inge zu Bärbel, die in einer vornehmen Villa wohnt. Leider ist Bärbel geknickt. Als sie bei Dettl die Kakteen goß, sah sie, dass der Telefonhörer nicht auflag. Die Zeitansage in Rom war angerufen worden. Nun glauben alle, inklusive ihrer Eltern, dass sie das getan hat. Tarzan befragt Bärbel und entschließt sich, ihr zu helfen. Auf dem Weg aus der Villa trifft er Bärbels Vater Herr Zonker und sagt ihm, er werde Bärbels Unschuld beweisen.

Auf seinem Radweg zurück zum Internat überprüft Tarzan den toten Briefkasten und stellt fest, dass das Geld verschwunden ist. Dann fährt er noch zu Frau Dettls Schwester und redet mit ihr. Inzwischen kann Bärbel ihre Eltern von ihrer Unschuld überzeugen. Sie wollen Bärbel schon ins Bett schicken, da ertönt ein Anruf. Der Anrufer bietet gegen mindestens 10.000 Mark einen Hinweis an, der Bärbels Unschuld beweist.

Am nächsten Tag radeln Gaby, Klößchen, Tarzan, Bärbel und Inge zu Ulrike Dettls Haus, wo schon deren Schwester Sieglinde wartet. Tarzan gibt den anderen Anweisungen und sie durchsuchen das Haus. Dem TKKG-Häuptling fällt ein Fenster auf, weil dieses nicht dreckig ist. Seine Vermutung: Die Verbrecher haben das Fenster eingeschlagen und anschließend ausgetauscht. Der Fensterkit ist noch frisch und mit Staub bestreut. Kommissar Glockner wird verständigt und kommt auch, um die Spuren zu sichern. Sie finden einen Zettel im Fensterkit, wo XY zugibt, in Rom angerufen zu haben. Ich zitiere Tarzan:


„Ich krieg die Tür nicht zu. Diese Rindviecher! So blöd kann nur sein, wer noch mit 16 Jahren in der neunten Klasse hockt!“

[zitiert aus: TKKG, Folge 17, Seite B]

Glockner erfährt von der Strickleiter-Erpressung und Gaby entdeckt Ehrlich und Paulsen, die im Gebüsch herumlungern. Tarzan überwältigt Ehrlich und schleudert ihn in die Hecke. Ehrlich ist geschockt, als er erfährt, dass sie auch von T benutzt wird, und gesteht, die Strickleiter auf den Müll geworfen zu haben. Klößchen tritt ihm zur Strafe vors Schienbein und die Jungverbrecher werden abgeführt.

Tarzan bespricht mit Inges Vater, wie er vorgehen soll, und ruft bei Hartmut Selbmann an, aber nur der Butler meldet sich und informiert, dass sein Chef erst am Freitag wieder da ist. Während also für die Kinder das Warten beginnt, rückt der 20. Juni heran. Der Kumpan des Briefschreibers, Edwin Funke, wird entlassen, will die Marken holen, scheitert, stellt und ruft den Vater von Ottmar Paulsen an. Er überzeugt ihn, ein Mädchen zu entführen und gegen die Briefmarken für 400.000 DM einzutauschen. Herr Paulsen willigt ein ihm zu helfen, weil er das Geld für einen Anwalt braucht.

Tarzan erfährt bei einem weiteren Telefonat mit dem Butler, dass Hartmut A. Selbmann immer noch nicht zurück ist. Er gibt ihm die Adresse von Selbmanns Wochenendhaus. Die Bande radelt dorthin, hört Hilferufe, woraufhin Tarzan die Scheibe einschlägt. Hartmut hat sich versehentlich in sein Klappbett eingesperrt und fürchtete um sein Leben. Nachdem er etwas Wasser getrunken hat, bietet er Tarzan an, ihm einen Wunsch zu erfüllen. Tarzan erwähnt das Geschäft mit den zwei Briefmarken, doch Hartmut lacht darüber. Er hat die Marken noch, weil damals nur Repliken gestohlen wurden.

Tarzan überbringt Inge die schlechte Nachricht. Dann erhalten sie einen Anruf von Herrn Zonker. Seine Tochter Bärbel wurde entführt und die Erpresser wollen eine halbe Million. Die Kinder schlussfolgern, wie es dazu gekommen sein musste. T äußert die Vermutung, dass die Gangster ursprünglich Inge entführen wollten, um die Briefmarken zu erpressen, aber sie mit Bärbel verwechselt haben, weil diese Inge zum Verwechseln ähnlich sehe.

T ruft Zonker an und bietet ihm an, als Geldbote zu fungieren. Während T sich vorbereitet, erfährt Hartmut A. Selbmann von einem Sachverständigen, dass tatsächlich die echten Marken gestohlen wurden.

Auf einem einsamen Fabrikgelände sieht T zwei düstere Gestalten. Edwin ist verwundert, dass er seinen Namen kennt, es folgt ein kurzer Kampf, dann verprügelt der TKKG-Anführer noch den anderen Gangster und bringt ihn dazu, ihn zu Bärbel zu führen. Die Polizei rückt an und verhaftet Paulsen und Edwin Funke.

Einige Tage später geht Tarzan zu Hartmut. Der hätte gern die ‚Repliken‘ zurück, doch T durchschaut den Bluff und Hartmut gibt klein bei. Er setzt seinen Wunsch ein: Hartmut soll seinen Besitz mit Werner Selbmann teilen, da er eine kleine Invalidenrente kriegt. Hartmut gesteht, sein Testament schon vor Jahren gemacht und seinen Bruder als Alleinerben eingesetzt zu haben. Nun teilt er zu Lebzeiten und Inges Familie geht es von da an wesentlich besser. Toni Ehrlich und Ottmar Paulsen erhalten Jugendstrafen, Edwin Funke und Fritz Paulsen wandern ins Gefängnis.

1.2 Abweichungen im Vergleich zum Buch

Im Buch unterhalten Tarzan und Klößchen sich erst im Adlernest und wir erfahren unter anderem, dass die Strickleiter im Ausland hergestellt wurde, und Klößchen seinen Bademantel mitbringt (den er wie eine Toga trägt), um die Leiter zu verstecken, als er sie vom Dachboden holen möchte. Die Dialoge sind etwas länger und es wird auch erwähnt, dass Toni Ehrlich gern Fußball spiele, aber mehr das Schienbein des Gegners als den Ball treffe. Auch wird der Superkleber besser etabliert, so soll er tagelang frisch bleiben. Inge und Bärbel, Spitzname ‚Die Zwillinge‘, werden hier schon erwähnt, außerdem auch, dass Klößchen in Bärbel verliebt ist.

Sie brechen auf und sehen noch den Dackel des Hausmeisters, der sich in den Schatten gelegt hat, holen auf dem Postamt das Geld und hinterlegen es.

Dann kommt es zur Szene mit Bärbel, Toni und Ottmar (von denen einer natürlich raucht) und es stellt sich heraus, dass Tarzan die Dettl nicht kennt. Klößchen hört Dattel und erklärt ihm, was das ist, bis Bärbel ihn unterbricht. Klößchens ist so sehr verliebt, dass er Bärbel sogar Schokolade anbietet und nach dem Treffen kaum richtig Rad fahren kann, als er mit Tarzan den Superkleber holt. Dieser ist richtig teuer, weshalb T und K den Erpressen auch das in Rechnung stellen wollen. Sie probieren den Kleber an einer abgerissenen Latte eines Holzzaunes aus. Tarzan versucht dann, die Latte wieder zu entfernen, aber lässt es, weil er dabei eher den ganzen Zaun herausreißt.

Anschließend radeln sie zu den Glockers, wo Gaby im Hof auf einer Bank sitzt und etwas liest. Die beiden erzählen ihr von dem Plan mit dem Kleber, worauf Gaby erwähnt, dass damit derzeit viel Unfug getrieben werde, so solle jemand die Klobrille einer öffentlichen Toilette damit bestrichen haben, worauf der nächste Benutzer nicht mehr aufstehen konnte.

Von einer Haselmaus, die von Oskar gejagt wird, kurz bgelenkt, steht sie auf und setzt sich wieder. Tarzan sieht das dicke Buch über Erbrecht und Gaby erwähnt, dass sie für Inge etwas recherchiert. Der TKKG-Anführer meint im Stillen, dass es Inges Familie wohl noch schlechter gehe als ihm und seiner Mutter. Er sitzt neben Gaby und nähert sich hier langsam. Gaby will wegrücken aber… ihre Hose ist festgeklebt. Die Hose reißt und Tarzan hat einen schlimmen Verdacht, der sich bestätigt: Klößchen hat den Superkleber an Gabys Hose ausprobiert. Wir bekommen ein Bild dieser Szene. Um Gaby zu zitieren:

Du dämlicher Dickwanst!“ rief sie. „Was bildest du dir ein! Bin ich ein Versuchskaninchen für euren Superkleber? Den Mund sollte ich dir damit zukleben. Dann würde endlich der Schokoladenpreis sinken, weil dein Vater mehr verkaufen könnte und du ihm nicht mehr die Fabrikhallen leer frißt. Jetzt sind meine Jeans kaputt. Aber noch schlimmer ist, dass du mir so was antust.“

[Zitiert aus TKKG, Buch 24, Kapitel 2]

Klößchen tut es auch leid und er entschuldigt sich und bietet Gaby an, ihm eine runter zu hauen. Das tut sie nicht, weil sie mit ihm, Karl und Tarzan befreundet sei. Allenfalls bei Tarzan könne sie sich manchmal vergessen. Der bietet ihr auch an, ersatzweise ihm statt Willi eine runter zu hauen, doch da bemerkt Gaby, dass man ihren verlängerten Rücken sehen kann und geht rückwärts ins Haus. Sie schickt die Jungs weg und will sich dann umziehen, um Inge zu treffen. Klößchen ist auf der Rückfahrt immer noch geknirscht, aber froh, dass Gaby ihm nicht mehr böse ist.

Die Szene mit Inge und Gaby wird um einige Details erweitert. So war Inges Großvater Paul Cornelius Selbmann Baumeister und sehr reich, aber ein Brechmittel von Mensch. Außerdem erfahren wir Hartmuts zweiten Vornamen, er heißt mit vollem Namen Hartmut Amadeus Selbmann. Dass er gern Klavier spielt, hat wohl dazu beigetragen, dass er nur den zweiten Vornamen immer abkürzt. Hartmut ist zehn Jahre älter als Werner Selbmann und wohl ein Tunichtgut gewesen.

Wir erfahren auch, wer dem Großvater die Goldmünzen gestohlen hat und mehr über Inges Vater. Der Streit zwischen Cornelius und Werner war so schlimm, dass Werner mit 18 das Haus verließ und sich eine neue Bleibe suchte. Das veranlasste Cornelius dazu, ihn zu enterben, weil er ausgezogen war und wegen des Diebstahls. Dann stellte sich heraus, dass der Gärtner Weyrauch die Münzen ‚geliehen‘ und im Pfandhaus versetzt hatte, um seiner Schwester bei ihrer Geschäftseröffnung zu helfen, um dann später, als er das Geld wieder hatte, die Münzen zurückzukaufen und Cornelius zurückzubringen.

Unerwarteterweise verzieh Cornelius seinem Gärtner, rief seine beiden Söhne zu sich und erklärte sein Testament für ungültig; die beiden sollten sich ihren Besitz teilen. Ein Notar sollte das noch beglaubigen, aber der Tod war schneller. Hartmut bestach wohl den Gärtner, damit der verschwinde und es keine Zeugen gebe; auch die Goldmünzen verschwanden wieder.

Werners Lebenslauf wird näher beschrieben: Er wurde Maurer, heiratete, erlitt schwere Schäden an der Wirbelsäule und sattelte zu Masseur um. Aber die Folgeschäden zwangen ihn dazu, Invalidenrentezu beantragen. Nun lernt er Buchhalter, könne aber allenfalls halbtags arbeiten.

Auch Hartmut hat gesundheitliche Probleme; so soll er schlechte Augen haben. Wir hören auch den Fachbegriff für Briefmarkensammler (Philatelist).

Es folgt ein kurzer Szenenwechsel, wo K und T den Superkleber auf dem Dachboden anbringen und K von Inge schwärmt, dann geht es wieder zurück zu Inge und Gaby, die einen jungen Rauhhaardackel streichelt. Inge schwärmt davon, auch einmal einen Hund zu haben und im Notfall dann zu Dr. Gabriele Glockner zu kommen. Gaby kann das Alter des Hundes bestimmen und beschwert sich über Züchter. Die beiden Mädels sehen den Vater von Ottmar Paulsen, Fritz Paulsen. Inge kennt die Paulsens von deren Zeit beim Tischtennisklub. Fritz, der als vorbestraft, arbeitsscheu und gewalttätig beschrieben wird, holt sich Alkohol. Später sieht Inge ihn durch das Glasfenster vor dem Supermarkt stehen, zusammen mit seinem Sohn und Toni.

Der Brief wird noch damit erweitert, dass Edwins Name genannt wird. Als Gaby und Inge draußen sitzen, kommt noch ein älterer Herr vorbei und meinte, einen so netten Liebesbrief wolle er auch einmal bekommen, was die zwei Mädels zum Lachen bringt. Dann kommt noch Bärbel dazu.

Es kommt zu einem Szenenwechsel zu Toni Ehrlich. Der wartet vor einer Glaserei auf seinen Kumpel Ottmar, der mit einer Glasscheibe kommt. Wir erfahren hier, dass Fritz Paulsen sich den Plan mit der Telefonansage und dem Fenster ausgedacht hat. Die Jungs verwenden dabei einen Glasschneider.

In einer zusätzlichen Szene erklärt T Willi Mathematik und erhält dann einen Anruf von Karl, bei dem sich Gaby, Inge und Bärbel eingefunden haben. T und K stoßen dazu, Frau Vierstein bringt ihnen etwas zu essen, dann erzählt Bärbel, dass sie der Dettl den Hausschlüssel im Krankenhaus abgeliefert hat und merkt an, dass ihre Hilfe eigentlich nicht nötig gewesen wäre, da Dettl eine Schwester habe, die auch Zeit hätte. Aber sie ist froh, geholfen zu haben, um den Streit mit Dettl beizulegen.

Die Mädels müssen bei Tarzan erst Überzeugungsarbeit leisten, dann schauen sie im Telefonbuch nach der Pension und wir kriegen folgenden Spruch:

In der Gegend“, sagte Tarzan, „werden Tapeten erst erneuert, wenn sie wie Luftschlangen von den Wänden hängen. Und dass ein Bad neue Kacheln kriegt – also, das kommt nur vor, wenn sie vorher einen Gorilla mit `nem Preßlufthammer drin einsperren.“
[zitiert aus TKKG, Buch 17, Kapitel 6]

Karl hält noch einen Monolog über Briefmarken und das weitere Vorgehen wird geplant.

TKKG radelt durch die Stadt und Gaby schärft T ein, er solle sich bloß nicht als Inges Freund ausgeben, weil diese Waberina vielleicht sittenstreng sein könne, aber T durchschaut G.

Lydia Waberina wird als eine Frau um die 60 beschrieben, mit einem Gesicht in allen Farben des Regenbogens und Pupillenvorhängen, die länger als Gabys seien, dazu noch goldene Elefanten-Ohrringe. Es wird um den Preis gefeilscht, Waberina interessiert sich nicht für Inges Ausweis und Tarzan muss erst noch einmal ins Internat zurück, kommt aber später wieder. Inge hat Probleme mit ihrem Zimmernachbarn; ein älterer Herr, der mit ihr Wein trinken möchte und andauernd klopft und dabei immer angetrunkener wird.

Tarzan findet die Briefmarken, erhält einen Kuss auf die Wange und die gelöste Kachel wird mit Superkleber wieder angeklebt. Auf ihrem Rückweg werden sie vom Weinfreund aufgehalten, den Tarzan packt und mit einem Tritt kurzerhand in sein Zimmer zurückbefördert.

Bei Zonkers trifft Tarzan zuerst Bärbels Vater, dann geht es mit Inge zu Bärbel. Ihre Situation mit dem Verdacht ist im Buch noch schlimmer. Die Direktorin ihrer Schule ruft bei ihrem Vater an und verkündet, dass sie von der Schule fliegen werde. Als Tarzan geht, trifft er sowohl Herr als auch Frau Zonker kann die beiden wenigstens zuversichtlich stimmen. Er radelt zu Ulrike Dettls Haus, wo die Schwester Sieglinde derzeit ist und redet mit ihr. Sie können ausschließen, dass die Verbrecher mit einem Nachschlüssel eingedrungen sind. Sieglinde raucht und bittet ihn, sie nicht bei ihrer nichtrauchenden Schwester zu verpetzen. Der verspricht das auch, aber nur, wenn sie ihn nicht verrät, weil er sonst behaupten werde, Sieglinde habe Haschisch geraucht. Amüsiert scheucht sie ihn weg. Tarzan bemerkt noch einen Motorradfahrer, bei dem es sich wohl um Paulsen handelt. Er kommt gerade noch rechtzeitig ins Internat, bevor es zu regnen anfängt. Er überprüft noch den Dachboden, aber die Strickleiter ist nicht da.

Die Szene mit dem Erpresseranruf ist nahezu deckungsgleich.

Bevor es zu Ulrikes Haus geht, frühstücken T und K und erfahren von einem Mitschüler, dass Ottmar bereits seinen zweiten Verweis erhalten habe, weil er die Arbeitsstunde geschwänzt habe; noch einer, und er fliege. Die Kinder treffen sich alle erst bei Glockners im Hof, dann sehen sie noch Malwine die Haselmaus, Klößchen bemerkt eine Fliege auf seiner Nase und schlägt sie, aber zu stark und kriegt eine leichte Schwellung. Gaby macht ihm eine Kompresse, die er auf der Fahrt verwendet.

Die Zettelszene ist unverändert, nur der anschließende Kampf ist nachvollziehbarer. Tarzan wirft Toni zu Boden und Ottmar kommt mit einem Taschenmesser angerannt, um ihm zu helfen, allerdings nicht aufgeklappt, sondern als Schlagwaffe.

Während Toni gesteht, hüllt Ottmar sich in Schweigen.

Es kommt eine weitere Szene, in der TKKG zu den Selbmanns geht. Frau Kathie Selbmann bietet Pizza und Eis an; beides selbst gemacht. Die Wohnung wird als sauber, aber karg möbliert beschrieben. Karl erhält von Werner eine Massage.

Tarzan traute seinen Augen nicht, als er die Szene sah.

Mit nacktem Oberkörper lag Karl, der computer, auf der couch in Inges Zimmer. Gaby und Bärbel saßen auf dem Boden. Und Herr Selbmann demonstrierte (zeigte) am lebenden Objekt, wie ein Masseur massiert, wenn die Muskeln des Patienten verspannt sind.

Toll, wenn man so durchgeknetet wird“, sagte Karl gerade. „Man fühlt sich zum Bäume ausreißen.“
[zitiert aus TKKG, Buch 17, Kapitel 11]

Werner hat wohl auch als zweiten Vornamen Amadeus, denn er wird als ‚Werner A. Selbmann‘ beschrieben.

Es gibt einen Szenenwechsel zu Edwin Funke, der bei Waberina einkehrt, sie ordentlich mit Geld besticht, die Briefmarken nicht findet und ihr 50 DM gibt, damit sie ihm Inges Namen verrät. Außerdem erfahren wir den Namen des Briefeschreibers (Palowski). Edwin lässt sich das Mädchen beschreiben und empfiehlt Waberina, ihn zu vergessen.

Lydia nickte. Sie hatte verstanden und würde schweigen wie eine Auster, die weder Fleisch noch Perle hergeben will.
[zitiert aus TKKG, Buch 17, Kapitel 12]

Edwin sieht im Telefonbuch nach, fragt einen Jungen in der Nachbarschaft aus, gibt sich am Telefon sogar als Polizist aus, um die Selbmanns auszufragen, bevor er Fritz Paulsen anruft.

Tonis und Ottmars Schicksal wird näher beschrieben. Sie fliegen vom Internat. Toni geht zu seinen Eltern zurück und gesteht wenigstens, Ottmar stellt sich quer und trinkt schon vormittags in Kneipen Bier mit seinem Vater.

Nach dem Telefonat mit dem Butler will TKKG sofort vom Internat aus aufbrechen. Damit Karl und Gaby nicht hungern müssen, schmuggeln Tarzan und Klößchen Eierkuchen aus dem Speisesaal, weil das Essen dort nur für Interne ist.

Hartmut trinkt Kognak, um sich zu beruhigen. Wir erfahren auch, dass das Klappbett von einem Kunstschreiner angefertigt wurde. Außerdem Hartmuts Trick, um Einbrecher hereinzulegen. In seinem Stadthaus hat er einen Wandsafe, den er mit wertlosen Aktien und Repliken seiner Marken gefüllt hat. Aber seine wirklich wertvollen Sachen liegen offen herum. Die echten Marken hat er in einem Buch versteckt.

Eine zusätzliche Szene schildert Bärbels Entführung. Sie verwechseln sie mit Inge, betäuben sie mit Chloroform, zerren sie in ihr Auto und fahren davon. Als sie im Verlies zu sich kommt, redet Funke sie mit Inge an, worauf sie die Verwechslung richtig stellt. Fritz Paulsen verrät sich und schlägt Edwin ein besseres Geschäft vor: Sie sollen Zonker erpressen.

Um sicher zu gehen, dass er die echten Marken noch hat, lässt Hartmut wegen seiner schlechten Augen Professor Karlsson kommen, der die Briefmarken untersucht. Es sind Repliken und der Butler Friedrich hat schuld, weil er fürs Aufräumen verantwortlich war.

Tarzan zieht mit 120.000 Mark los und spricht den Entführer nur aufgrund einer Vermutung mit Edwin an und nicht, weil er es weiß. Edwin wird zu Boden geworfen, Paulsen, der mit einem Springmesser angreift, mit einem Karatetritt umgeworfen. Er schlägt sich dabei den Kopf auf und wird bewusstlos. Bärbel wird befreit und Funke von Tarzan zu einer Telefonzelle geführt, während Paulsen bewusstlos bleibt. Die Polizei wird angerufen.

Beim Gespräch zwischen Tarzan und Hartmut folgt eine lange Stille. Hartmut fängt sogar fast zu weinen an.

Toni und Ottmar werden zwar verurteilt, aber das Buch macht Hoffnung, dass sie einsichtig werden. Es folgt noch eine große Feier, bei denen Werner, Hartmut und Herr Zonker die Gastgeber sind. Der einzige Wermutstropfen: Tarzan und Klößchen erhalten ihr Geld nicht zurück.

2 Analyse

2.1 Sprache

Sehr flüssig und spannend geschrieben, lässt sich dieses Buch gut lesen. Einzig bei zwei Situationen fragt man sich, ob die Charaktere das so meinen. Als Klößchen verkündet, er werde sich das Geld zurückholen, sagt er:

Das Geld kriegen wir zurück, so wahr ich Klößchen heiße!“

Und als Tarzan für Zonker den Geldboten spielt, sagt er:

Sowahr ich Tarzan heiße.“

Aber das sind doch nur ihre Spitznamen!

Natürlich gibt es veraltete Begriffe wie ‚Invalidenrente‘, die heute Erwerbsminderungsrente genannt werden würde.

2.2 Die Schulen der Millionenstadt – etwas seltsame Regeln

Ich finde es erstaunlich, dass Tarzan und Klößchen Inge und Bärbel kennen. Der Internatsalltag ist relativ gut durchgetaktet, dazu kommt noch ihre Verbrechensbekämpfung, da bleibt in meinen Augen nicht viel Zeit, um noch Schülerinnen aus anderen Schulen kennenzulernen. Denkbar wäre es, dass sie die zwei über Karl und Gaby kennengelernt haben.

Aber die St-Irmengard-Schule, wo Inge und Bärbel hingehen, scheint keine sonderlich gute Schule zu sein, wenn die Direktorin dort Bärbel wegen eines Vergehens, welches nur sie und Ulrike Dettl etwas angeht, von der Schule werfen möchte. Nach meinem Kenntnisstand müsste Bärbel den Schulablauf stören und es müssten schwerwiegende Gründe vorliegen, also Gewalt/Mobbing gegen Schüler oder Lehrer. Zwar hatte sie einen Streit, aber daraus lässt sich kein Mobbing oder Gewalt herleiten. Oder hat Bärbel es etwa faustdick hinter den Ohren? Ist sie ein Störenfried, der nun zur Besinnung gekommen ist?

Das ist bei ihr nicht offensichtlich, allerdings bei Ottmar Paulsen. Ich fand es witzig, als es hieß, er habe schon einen zweiten Verweis und würde beim dritten fliegen. Was ist dann mit Tarzan und seinen drei Verweisen als dem ersten Buch?

Jede Schule handhabt das ja anders und es gibt üblicherweise erst 2-3 Verweise von Lehrern, dann Direktoratsverweise. Sobald man von letzteren zwei-drei gesammelt hat, ist man üblicherweise weg.

Über manche Dinge bei TKKG sollte man nicht zu sehr nachdenken, vor allem über…

2.3 Ottmars und Tonis Alter

Rein vom Alter her müsste TKKG in der 7-8. Klasse sein, denn sie sind zwischen 13 und 14 Jahren. Toni und Ottmar sind jeweils 16, allerdings zweimal sitzen geblieben. Witzigerweise wären sie in dem richtigen Alter, denn Neunt- und Zehntklässler sind üblicherweise zwischen 15 und 16. Es ist einfach nur eine Ungereimtheit, genauso wie…

2.4 Der Superkleber

In Hunter X Hunter verwendet der Hauptcharakter Gon am Anfang eine Angel. Das klingt erst einmal dämlich, aber irgendwie schafft es der Schreiber Togashi, diese Angel richtig cool zu machen, denn Gon kann mit ihr einiges erreichen.

So ähnlich verhält es sich im Buch mit dem Superkleber. Was im Hörspiel total bescheuert klingt, wird im Buch richtig gut etabliert. Man kauft es dem Buch einfach ab und hält die Falle auf dem Dachboden beim Lesen sogar für einen guten Plan. Vor allem Klößchen ist ziemlich mutig (und dumm), als er mit dem Kleber Gabis Hosenboden anklebt.

2.5 Gabys Standpauke – Die Beziehung zwischen Gaby und den Jungs

Die Szene mit Gaby, Klößchen und dem Superkleber lädt zum Interpretieren ein. Gaby beschimpft ihn wegen seiner dummen Tat, flucht sehr lange, aber fängt sich wieder. Immerhin schlägt sie ihn nicht, als er es ihr anbietet. Stattdessen sagt sie, ihre Freunde nie zu schlagen.

Ich bin mir da nicht so sicher. Klößchen ist das jüngste Bandenmitglied und mit seiner Essgewohnheit bestraft genug, weshalb davon auszugehen ist, dass sie mit ihm Mitleid hat.

Hätte Karl sich das erlaubt, wäre sie wohl auf das Schlag-Angebot eingegangen, da ihre Beziehung zu ihm in meinen Augen nicht sonderlich eng ist. Die beiden geraten in meinen Augen oft aneinander.

Tja, hätte Tarzan das mit dem Kleber gemacht, hätte sie ihm ganz bestimmt eine runter gehauen, aber auch nur, weil sie weiß, dass sie ihm damit nicht sonderlich weh tut, da er der Zäheste der Jungs ist.

3 Fazit: Welche Fassung gewinnt?

Das Buch hat ganz knapp die Nase vorn, weil es die Ähnlichkeit schon anfangs etabliert wird und die Szene mit dem Gaby-Superkleber hat. Das Hörspiel wiederum besticht dadurch, dass es zwar kürzt, aber trotzdem nachvollziehbar und spannend bleibt.

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